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Teschl-Hofmeister: Wir haben in Niederösterreich ein umfassendes Maßnahmenpaket um betroffenen Frauen zu zeigen, dass Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf

St. Pölten (10.12.2021) Heute, am 10. Dezember, enden die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Weltweit wird im Zeitraum vom 25. November bis 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam gemacht. Niederösterreich startet außerdem ein neues Projekt zur Vermittlung von Finanzwissen für Frauen.

„Gewalt an Frauen beschränkt sich nicht nur auf einzelne Länder oder bestimmte Gesellschaftsschichten. Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Phänomen und eine Menschenrechtsverletzung. Wir haben in Niederösterreich ein umfassendes Maßnahmenpaket um betroffenen Frauen zu zeigen, dass Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf,“ so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Foto: © NLK Pfeiffer

Österreich hat das „Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt” unterzeichnet – die sogenannte “Istanbul Konvention”. Mit dieser Konvention gibt es erstmals in Europa ein völkerrechtlich bindendes Instrument zur umfassenden Bekämpfung aller Formen von Gewalt an Frauen. Davon umfasst sind alle Formen der Gewalt gegen Frauen: physische, psychische und sexuelle Gewaltformen, wie sie sich unter anderem bei häuslicher Gewalt, Stalking, sexueller Belästigung, Vergewaltigung manifestieren. Das österreichische Gewaltschutzgesetz ist international beispielgebend.

„Jede von Gewalt bedrohte Frau muss wissen, dass sie nicht alleine ist. Wir haben in Niederösterreich zahlreiche Hilfseinrichtungen an die sich betroffene Frauen und Kinder in Krisensituationen wenden können,“ so Teschl-Hofmeister.

Niederösterreich bietet ein nahezu flächendeckendes Beratungsangebot für betroffene Frauen die Hilfe brauchen. „Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren leisten wertvolle Arbeit und stehen betroffenen Frauen beiseite. Sie unterstützen sie, damit sie den Weg aus der Gewaltspirale finden und wieder ein selbstbestimmtes Leben führen können, einem Beruf nachgehen, sich eine sichere Existenz aufbauen und ein Leben frei von Gewalt führen können“, so Teschl-Hofmeister.

Verstärkt wird auf die Prävention und den niederschwelligen Zugang zu Hilfseinrichtungen und Informationen gegen Gewalt gesetzt. So wurde der Informationsfolder im Scheckkartenformat nun auch auf die Sprachen Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Türkisch, Farsi/Dari und Englisch übersetzt. Er liegt in Supermärkten, Banken, Apotheken, Kliniken, Pflegeheime, ärztlichen Ordinationen, AMS und an anderen viel frequentierten Stellen auf. Durch die Kooperation mit Spar Niederösterreich konnten Informationen über Anlaufstellen über den Nachkassenbon gestreut werden. Auch die NÖM AG hat auf den NÖM-Milchpackungen informiert, wo betroffene Frauen Hilfe finden.

Seit Anfang 2020 gibt es die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen“ – in Wr. Neustadt. Aktuell hat zusätzlich ein neues Projekt „Geld Heldinnen“ gestartet, dessen Ziel es ist, das Finanzwissen von Frauen in Niederösterreich nachhaltig zu verbessern, um Abhängigkeit vorzubeugen. „Wir wissen, dass finanzielle Abhängigkeit oft der Grund für das Verweilen von Frauen in gewalttätigen Beziehungen ist. Im Rahmen des Projekts ‚Geld Heldinnen‘ soll das Finanzwissen von Frauen in Niederösterreich evaluiert werden um bedarfsgerechte Bildungsformate in diesem Bereich zu entwickeln“, erklärt Teschl-Hofmeister. Im Jahr 2022 sollen diese Bildungsangebote in einem Pilotversuch umgesetzt werden.

Bei all diesen Maßnahmen geht es um ein gewaltfreies Miteinander-Leben. „Ich möchte alle Betroffenen einladen, sich Hilfe zu holen, um aus schwierigen Lebenskrisen wieder einen Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu finden“, so Teschl-Hofmeister abschließend.

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