„Die Fr. Doktor nimmt keine neuen Patienten mehr!“ „Der Hr. Doktor kann nur mehr Stammpatienten behandeln.“ So klingen die Antworten, wenn man die Frage „Sind Sie bei uns Patient?“ nicht mit „JA“ beantworten kann. Da hört sich die Info per Band „Neue Patienten müssen mit einer Wartezeit von sechs Monaten rechnen“ fast schon versöhnlich an.
Beinahe panikartig vereinbart man einen Termin, der irgendwann im Sommer 2024 stattfindet. Hauptsache, man bekommt überhaupt eine ärztliche Audienz. Ein Arzt meinte, die Situation habe sich durch die Pandemie noch verschärft. Viele Gemeinden würden viel – seiner Meinung nach – zu viel in den Wohnungsbau investieren. Ein Wettrennen um höhere Einwohnerzahlen hätte schon längst eingesetzt. Die Infrastruktur käme da oft nicht mit. Zugezogene bräuchten auf der Jagd nach einem Karteiplätzchen starke Nerven.
Eine betagte Dame meinte: „Das Gesundheitssystem ist schwer krank und braucht selbst dringend einen Arzt. Eigentlich müsste man es Krankheitssystem nennen.“ Um nach einer Nachdenkpause hinzuzufügen: „Aber wir haben es eh noch gut. Wo anders ist es noch viel schlechter.“
Stimmt auch wieder. Bei einem Waldspaziergang träume ich davon, wie es wäre, wenn es keine Krankheiten mehr gebe. Dann wäre auch die ärztliche Audienz überflüssig. Was meinen Sie?
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