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Im Anschluss an die heutige Corona-Lagebesprechung informierten Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Gemeindebundpräsident Johannes Pressl, Direktor Markus Klamminger von der NÖ Landesgesundheitsagentur und Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka über die aktuellen Themen.

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig kritisierte die fehlende Kontinuität auf Bundesebene: „Während der Pandemie gibt es bereits den dritten Gesundheitsminister. Wir warten auf dringende Entscheidungen, unter anderem fehlt jede Spur von einer nachvollziehbaren Teststrategie nach dem 31. März.“ Niederösterreich habe auch ein gutes, flächendeckend ausgebautes Contact Tracing System, das aber ebenfalls auf die Strategie des Bundes warte, „nachdem die geplanten Öffnungsschritte und der Fall aller Einschränkungen am Wochenende vollzogen wurden“, betonte sie. Selbstverständlich würde die Behörde weiterhin Betroffene und Haushaltsangehörige absondern, sowie enge Kontakte lokalisieren.

Die neue infektiösere Omikron-Variante BA.2 würde weiterhin zu vorsichtigem Verhalten mahnen, so Königsberger-Ludwig: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei – die vernünftige Einschätzung von Situationen weiterhin – durch Tragen der Maske, Händewaschen und Abstand wahren – angebracht. Die hohe niederösterreichische Durchimpfungsrate trägt derzeit dazu bei, dass weniger schwere Verläufe stattfinden und die Belegungszahlen in den Krankenhäusern seit Wochen stabil sind.“ Die jetzigen Belagszahlen auf den Intensivstationen würden den Prognosen von Niki Popper entsprechen. Der Impfstoff Novavax habe bedauerlicherweise nicht zu einer noch höheren Durchimpfungsrate beigetragen. Priorität habe es nun, sich optimal auf den Herbst vorzubereiten, führte die Landesrätin weiter aus.

Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Gemeindebundpräsident Johannes Pressl, Direktor Markus Klamminger von der NÖ Landesgesundheitsagentur und Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner (v.l.n.r.) informierten zur aktuellen Corona-Lage Foto: © NLK Pfeiffer

Gemeinsam mit den Gemeinden konnte man 10.740.755 Tests für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher organisieren, um die ‚3G‘ jederzeit erfüllen zu können, bilanzierte die Landesrätin, die mit 31. März auslaufenden Gemeindeteststraßen. Die Tests seien in den letzten Wochen enorm zurückgegangen. Im Gegenzug würde die bereits bewährte Wohnzimmer-Testplattform wieder online geschalten: „Ein herzliches ‚Dankeschön‘ an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Gemeindevertreter und die vielen Freiwilligen, die die Gemeindeteststraßen ermöglicht haben. Jeder, der weiterhin testen möchte, oder eine Testung – etwa für den Eintritt in ein Pflegeheim – benötigt, wird unter www.selbsttestung.at wieder die Möglichkeit dazu bekommen.“

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf nahm an der heutigen Corona-Besprechung per Videokonferenz teil, da er sich nach einem positiven COVID-Test im Moment selbst in häuslicher Quarantäne befindet. Zum neuen Gesundheitsminister Johannes Rauch meinte er: „Ich kenne Johannes Rauch schon lange als Umweltlandesrats-Kollege. Er ist ein Profi-Politiker, der sich nun rasch in unser Gesundheitsthema einarbeiten muss, damit wir gut für den Herbst gerüstet sind. Ich gehe davon aus, dass er mehr mit den Gesundheitsverantwortlichen in den Ländern kommunizieren wird, als das in den letzten Monaten der Fall war. Die Pandemie kann man nur gemeinsam lösen, wir reichen ihm die Hände und bieten unsere Unterstützung an.“

Zur aktuellen Prognose hob Pernkopf hervor: „Experten prognostizieren trotz der Öffnungsschritte einen Rückgang der täglichen Neuinfektionen in den nächsten Tagen. Zudem heißt die Öffnung ja nicht, dass wir gleichzeitig alle Hygiene- und Abstandsregeln vergessen müssen. Vorsicht ist weiterhin ein guter Begleiter, aber wir sollten und dürfen uns die Lebensfreude nicht nehmen lassen. Die Situation auf den Intensivstationen ist stabil und hat sich dank der hohen Impfquote von den Infektionszahlen entkoppelt.“

Gemeindebundpräsident Johannes Pressl sagte: „Die Gemeinden haben zur Gesundheit und zur Sicherheit der Bevölkerung beigetragen und jetzt 15 Monate hindurch Teststraßen angeboten und Millionen Tests durchgeführt. Die Teststraßen werden mit Ende März auslaufen und parallel dazu werden die Selbsttestmöglichkeiten wieder hochgefahren. Das Angebot ist dann an den Bedarf und an die aktuelle Situation angepasst.“

Markus Klamminger von der NÖ Landesgesundheitsagentur führte aus: „Auf den Intensivstationen haben wir eine stabile Lage. Was am meisten beschäftigt, ist die große Anzahl an abgesonderten bzw. positiv getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das OP-Programm läuft derzeit bei 85 – 90 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie.“

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