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Vor kurzem wurde im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten die neue Sonderausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ eröffnet. Kuratiert vom Team des Hauses gemeinsam mit Jessica Richter vom Institut für die Geschichte des ländlichen Raumes sowie dem Schriftsteller Martin Prinz und begleitet von Illustrationen von Lenz Mosbacher, thematisiert die Ausstellung die vielen sozialen Bewegungen, die vom Land ausgehen, haben doch Protest und Aufbegehren im ländlichen Raum die soziale und politische Entwicklung der letzten 170 Jahre entscheidend mitgeprägt.

Damit will die Ausstellung einer Geschichtsschreibung entgegenwirken, die den ländlichen Raum als politisch passiv und diesbezüglich abhängig von den städtischen Machtzentren betrachtet. In insgesamt 15 Beispielen werden dabei Streiks und Proteste aus einem breiten politischen Spektrum, getragen von Menschen aus verschiedenen Milieus und mit unterschiedlichsten Anliegen, präsentiert: Dabei geht es um Hans Kudlich, den „Bauernbefreier“ von 1848, ebenso wie um den Protest von Tabakarbeiterinnen in Stein gegen die Entlassung einer Kollegin, um die großen Streiks in den Rüstungsbetrieben in Neunkirchen und im Traisental ebenso wie um ein Widerstandsnetzwerk von Zwangsarbeitern in der NS-Zeit oder das Aufbegehren von Dienstbotinnen und Saisonarbeitern am Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu den jüngeren Beispielen zählen die Traktordemos der 1970er-Jahre, der Semperit-Streik in Traiskirchen 1978 und die Besetzung der Hainburger Au 1984.

Ausstellungsdauer: bis 21. Jänner 2024; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag bzw. an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr.

Sujet: © Büro Perndl, Foto: Valentin Farkasch/Unsplash, Illustration: Lenz Mosbacher
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