Am gestrigen Dienstagabend fand in der „Konerei“ in St. Pölten die Niederösterreichische Landesweinprämierung statt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister Norbert Totschnig, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sowie Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager und NÖ Weinbaupräsident Reinhard Zöchmann zeichneten gemeinsam mit Stefan Jauck von der NÖ Versicherung und Claudia Mittermayr von Raiffeisen Ware Austria die 22 Preisträger aus. Weingut des Jahres wurde das Weingut Hagn in Mailberg.
„Wein ist Teil der blau-gelben DNA. Wein ist eines unserer wichtigsten Kulturgüter und wir sind stolz, dass wir das Weinland Nummer eins sind“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und meinte weiters, dass niederösterreichischer Wein bester Botschafter des Landes sei. „Der Weinexport nimmt permanent zu, 70 Millionen Liter an Wein wurden letztes Jahr exportiert. Das geht natürlich nur, wenn man den besten der Besten hat“, so Mikl-Leitner. Es sei daher heute Zeit, Danke zu sagen und den Winzerinnen und Winzern ihre Wertschätzung auszudrücken.
Wein habe auch wesentlichen Anteil am touristischen Aufschwung Niederösterreichs, wie die Landeshauptfrau zudem meinte: „Der Tourismus ist mittlerweile zu einer tragenden Säule Niederösterreichs geworden. Gerade in Zeiten des stagnierenden Wirtschaftswachstums kann der Tourismus sehr viel kompensieren. Da sind wir wirklich auf einem sehr guten Weg, denn die Tourismuszahlen sind bereits höher als im Jahr 2019.“ Ziel sei es, aus Ausflugsgäste Urlaubsgäste zu machen. „Das gelingt uns ganz gut und dabei spielt auch der Wein eine wesentliche und zentrale Rolle. Denn jeder Fünfte sagt, er kommt wegen des Weines zu uns“, unterstrich Mikl-Leitner.
Bundesminister Norbert Totschnig dankte den Winzerinnen und Winzern für das „unglaubliche Engagement“ und gratulierte zu den Spitzenweinen: „Die niederösterreichischen Winzer sind wahnsinnig innovativ und zeichnen sich durch große Dynamik aus.“ Eine klare Absage erteilte der Minister etwaigen Plänen, wonach nach dem Vorbild Irlands Warnhinweise auf Alkoholprodukte platziert werden sollen. „Die EU hat nicht vor, das zu machen. Wir brauchen keine zusätzlichen Vorschriften, von unserer Seite brauchen wir das nicht.“
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf stellte „die Winzerinnen und Winzer in den Mittelpunkt, denn sie sind es, die für besten und qualitätsvollen Wein sorgen. Der Wein ist das Kulturgut, das alles zusammenführt. Die Bauern sind die letzten Generalisten, das trifft auf die Winzer doppelt zu.“ Österreichs Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager betonte, dass man sich noch stärker auf die Herkunftskennzeichnung konzentrieren müsse. Österreich sorge für ein Prozent der Weltweinproduktion. NÖ Weinbaupräsident Reinhard Zöchmann informierte, dass bei der heurigen Weinprämierung erstmals die Kategorie „Gereifte Weißweine“ ausgezeichnet werde.
Stefan Jauck, Generaldirektor der NÖ Versicherung (NV) unterstrich, dass die NV seit mittlerweile 100 Jahren starker Partner der Weinwirtschaft sei. Claudia Mittermayr von Raiffeisen Ware Austria betonte, dass der Zusammenhalt zwischen Lagerhäusern, Winzerinnen und Winzern sowie der Raiffeisen Ware Austria enorm sei und alle Beteiligten von dieser Symbiose profitieren.
Fast 1.000 Betriebe reichten heuer ihre Weine zur niederösterreichischen Landesweinprämierung ein. Mit über 6.000 Weinen ist es einer der erfolgreichsten Weinwettbewerbe Österreichs. Im Rahmen der Gala wurden in 22 Sortenkategorien die Landessieger prämiert und ausgezeichnet. Weingut des Jahres wurde das Weingut Hagn in Mailberg. Landesweinsieger in der Kategorie „Grüner Veltliner klassisch“ wurde Franz Stift vom Winzerhof Stift und in der Kategorie „Grüner Veltliner kräftig“ Gerhard Ehn vom Weinhof Ehn. Der Riesling von Moritz Schneeweiß von Weinbau Schneeweiß überzeugte ebenso wie der Welschriesling von Thomas Mauser vom Weingut Mauser. Zu den Siegern zählen auch der Weißburgunder von David Harm vom Weingut David Harm, der Chardonnay von Karl Hindler vom Weingut Hindler, der Sauvignon Blanc von Leo Hagn vom Weingut Hagn. In der Kategorie „Schmeckerten“ überzeugte der Wein von Martin Netzl vom Weingut Martin Netzl. Bei den Gereiften Weißweinen überzeugte Wolfgang Hagn Wein vom Weingut Hagn, die Sortenvielfalt weiß sicherte sich Siegfried Minkowitsch vom Weingut Minkowitsch. In der Kategorie Süßweine überzeugte der Wein von Christian Rohrhofer vom Winzerhof Rohrhofer, der Weiße halbtrocken von Gerald Fürnkranz vom Weingut Gerald Fürnkranz überzeugte die Jury ebenso. In der Kategorie Rosé gewann Johannes Burger vom Weingut Johannes Burger, bei den fruchtigen Rotweinen überzeugte der Wein vom Weingut Andreas Ott. Die Zweigelt Reserve von Michaela Gottschuly vom Weingut Gottschuly-Grassl siegte, ebenso wie in der Kategorie „Blauer Burgunder/St.Laurent/Portugieser“ Reinhard Wimberger vom Weingut Wimberger. In der Sortenvielfalt rot ging der Sieg an Markus Laurer vom Weingut Laurer, der Cuvée Rot von Direktor Reinhard Eder der HBLAuBA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg überzeugte ebenso. Bei Perl- und Schaumweine gewann Georg Wurm vom Weingut Weinwurm, der Sekt von Karl Steininger vom Weingut Steininger war ebenso bei den Besten wie Josef Bauers Wein vom BioWeingut Familie Bauer in der Kategorie „Orange / Naturel“. Die Kategorie „Piwi Weine“ sicherte sich Johannes Hofer vom Weingut Johannes Hofer.
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