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ANGEDACHT von Franz Michael Zagler

Der kleine Knirps war vielleicht 4 Jahre. Im Supermarkt wollte er sich gerade selbst bedienen. Mama: „Wia hoast des?“ Bub: „Bit-te.“

Das hat ihn sichtlich mitgenommen, aber ob der Aussicht, dafür einen Kinderriegel zu bekommen, macht er das Prozedere mit. Zu seinem Entsetzen ist es aber noch nicht vorbei. Mama: „Und jetzt?“ Er ist der Erschöpfung nahe, stammelt aber: „Da-n-ke.“ Mama versteht die Plagerei ihres Buben nicht und setzt noch einen drauf: „Und – woa des jetzt soooo schwa?“ Der Bub ist inzwischen mit dem Kinderriegel verschmolzen und bekommt diese Quintessenz nicht mehr mit.

Sie, liebe LeserInnen, haben wahrscheinlich so wie ich als Kind nicht nur einmal erlebt, dass die Eltern mit kräftiger Unterstützung der Verwandtschaft auf den Ablauf Bitte&Danke förmlich bestanden sind.

Heute werden diese Begriffe als die Fremdwörter der Neuzeit bezeichnet. Echt schade drum. Denn ein höfliches „Bitte“ und ein freundliches „Danke“ machen den Alltag viel geschmeidiger. Der bewusste Einsatz dieser Nettigkeiten kostet nichts, schüttet aber richtig Gewinn aus. Beide, Geber und Empfänger fühlen sich beachtet und kommen nicht gefrustet nach Hause. Im Gegenteil. Diese Geste der Wertschätzung macht uns besser – in jeder Hinsicht.

Probieren wir es gemeinsam aus: Sagen wir diese Woche noch bewusster Bitte. Danke! Das Ergebnis könnte überraschen. Aber positiv. Ich bin gespannt. Schreiben Sie bitte unter: fm.zagler@outlook.com.

Foto: 192635/Pixabay
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