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Der Ausbau der Kinderbetreuung in NÖ schafft Arbeitsplätze und fördert den Wiedereinstieg in das Berufsleben für die Eltern

WIEN. Die Kinderbetreuung ist für viele Familien eines der wichtigsten Anliegen. Aus diesem Grund startet Niederösterreich eine Bildungs- und Betreuungsoffensive für alle Kinder unter sechs Jahren: Öffnung der Kindergärten für Kinder ab zwei Jahren, kostenlose Vormittagsbetreuungs-Angebote, weniger Schließtage, ein flächendeckendes Nachmittagsbetreuungs-Angebot, kleinere Gruppengrößen in den Kindergärten und zusätzliche Fachkräfte sind die Eckpunkte dieser Initiative. Bei der heutigen Pressekonferenz „Kinderbetreuung und Arbeitsmarkt“ erläuterten Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und AMS Vorstand Johannes Kopf im Palais Niederösterreich in Wien die Auswirkungen der Kinderbetreuungsoffensive auf den Arbeitsmarkt.

Vorstand Johannes Kopf (AMS) und Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister

„Durch den Ausbau der Kinderbetreuung wird Niederösterreich zu Kinderösterreich. Mit der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird Niederösterreich zu Familienösterreich. Dafür investiert das Land Niederösterreich und die Gemeinden in den nächsten fünf Jahren 750 Millionen Euro. Gleichzeitig wird die Vormittagsbetreuung ab September 2023 kostenlos und ein Kostendeckel in Höhe von 180 Euro für die Nachmittagsbetreuung eingezogen, wodurch unsere Familien finanziell spürbar entlastet werden“, so Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Insbesondere die Schließung der Karenzlücke zwischen 2 und 2,5 Jahren für jene Eltern, die ein Kinderbetreuungsangebot brauchen und annehmen wollen, entschärft die angespannte Personalsituation am Arbeitsmarkt und führt zu einer Steigerung der Wertschöpfung. „Studien besagen, dass bundesweit rund 11.000 Mütter von Kindern unter zwei Jahren mehr Stunden arbeiten würden, wenn entsprechende Kinderbetreuung gegeben wäre. Bei Müttern von Kindern zwischen drei und fünf Jahren sind es sogar 15.000. Der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten ist eine sinnvolle und effektive Maßnahme, um den Bildungsweg junger Menschen zu begleiten, um vor allem Frauen tatsächlich die Möglichkeit zu geben, frei zu entscheiden, wie viel sie arbeiten möchten und auch um den Arbeitskräftemangel zu lindern. Niederösterreich setzt mit seiner Initiative zum Ausbau der Kinderbetreuung aus Sicht des AMS einen wichtigen und lobenswerten Schritt“, so AMS Vorstand Johannes Kopf.

Die Ausweitung der Öffnungszeiten führt zu einem Anstieg der geleisteten Stunden der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die zusätzliche geleistete Arbeit lässt zudem die Kaufkraft steigen und führt zu einem Anstieg der Markteinkommen sowie zu steigenden Staatseinnahmen aus direkten und indirekten Steuern sowie weiteren Abgaben. „Im Endausbau der Kinderbetreuungsoffensive werden bis zu 2.350 neue Arbeitsplätze im Bereich der Betreuung von Kindern geschaffen werden. Durch die Ausweitung der Kinderbetreuung und Flexibilisierung der Betreuungszeiten werden dem Arbeitsmarkt darüber hinaus bis zu 2.200 Personen in Niederösterreich mehr zur Verfügung stehen“, so Teschl-Hofmeister. Insgesamt will Niederösterreich durch unsere Kinderbetreuungsoffensive eine Betreuungsquote von rund 40 Prozent aller unter 3-Jährigen erreichen.

Bereits 98,3 Prozent der dreijährigen bis fünfjährigen Kinder besuchen in Niederösterreich eine Kinderbetreuungseinrichtung. Damit übertrifft das Land den Österreich-Durchschnitt von 93,8 Prozent eindeutig. Diese Ausbauinitiative wird mit einer Sonderförderung über den Schul- und Kindergartenfonds gestartet. Der Annuitätenzuschuss von derzeit 27 Prozent wird auf 48 Prozent erhöht. Aufgrund der neuen 15a-Vereinbarung mit dem Bund stehen Niederösterreich in diesem Zusammenhang zusätzlich statt 26 Millionen Euro jährlich künftig rund 37 Millionen Euro zur Verfügung. „Die Familienstrukturen und die Arbeitswelt sind im Wandel, das macht nun neue Betreuungszugänge erforderlich. Die ,Blau-gelbe Betreuungsoffensive‘ verbessert die Betreuung für unsere Kinder, fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und hat gesamtwirtschaftlich positive Effekte auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft. Wichtig ist mir, dass es weiterhin um die Wahlfreiheit geht und es keine Verpflichtung, die Kinder in eine Betreuungseinrichtung zu bringen, besteht“, fasst Teschl-Hofmeister zusammen.

Foto: © NLK Burchhart

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