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„40 Prozent der Wege, die heute mit dem PKW zurückgelegt werden, sind kürzer als fünf Kilometer und damit perfekt für den Umstieg auf das Rad geeignet“, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko bei der Präsentation der „blau-gelben Radoffensive“ bei einer Pressekonferenz im Landhaus. Ein Maßnahmenbündel, das Infrastrukturausbau, moderne Leihräder mit einheitlicher Tarifstruktur und E-Scooter-Verleih in drei Pilotregionen vorsieht.

„Das Potential ist also riesig. Unser Ziel ist klar, wir wollen die aktive Mobilität noch weiter in den Mittelpunkt rücken. Wir wollen, dass Niederösterreich noch mehr zum ‚Radland Niederösterreich‘ wird. In Zahlen ausgedrückt wollen wir den Anteil aktiver Mobilität von aktuell 22 Prozent auf 40 Prozent heben“, sagte der Landesrat. In den letzten beiden Jahren seien 143 Radwegprojekte umgesetzt worden. Dabei haben Land und Gemeinden in Summe rund 35 Millionen Euro investiert. „Heute stehen wir am Beginn eines neuen Jahres. Und ich kann Ihnen sagen, wir wollen 2023 das Radfahren noch weiter und intensiver vorantreiben. In Summe werden wir gemeinsam mit den Gemeinden mehr als 20 Millionen Euro in die Radinfrastruktur investieren.“

Landesrat Ludwig Schleritzko und Radland NÖ Geschäftsführerin Susanna Hauptmann stellten die „blau-gelbe Radoffensive“ vor. Foto: © NLK Filzwieser

2023 werden unter anderem die Planungsarbeiten für die ersten Radschnellwegverbindungen in Niederösterreich begonnen. Dies betrifft Strecken von Stockerau, Korneuburg über Bisamberg Richtung Wien, von Gänserndorf, Straßhof über Deutsch Wagram Richtung Wien und entlang der Südbahnlinie Richtung Wien. Neben Infrastrukturmaßnahmen wird das Leihfahrradsystem „nextbike“ auf neue Beine gestellt. „Von Seiten des Landes werden wir 330.000 Euro in die Hand nehmen und stocken unsere Leihradflotte von 980 auf 1050 Räder auf“, unterstrich Schleritzko und ergänzte: „Wir modernisieren die gesamte nextbike-Flotte und rüsten auf sogenannte Smart-Bikes um. Das heißt alle Räder werden mit einem neuen elektronischen Schloss ausgestattet.“ Alte Räder werden ausgeschieden. Zudem werde die Tarifgestaltung des Leihsystems reformiert. „Erstmalig wird es in allen 17 Verleihregionen Niederösterreichs einen einheitlichen Tarif geben. Als Land übernehmen wir die Kosten für die ersten 30 Minuten jeder Ausleihe. Das heißt in ganz Niederösterreich ist man flächendeckend die erste halbe Stunde immer gratis unterwegs“, führte Landesrat Schleritzko aus. Weiters werde in drei Gemeinden in Niederösterreich ein E-Scooter-Verleih ins Leben gerufen. In den Gemeinden Gänserndorf, Stockerau und Kirchberg am Wagram werden künftig 120 E-Scooter im Rahmen eines Pilotprojekts zur Verfügung stehen.

Dass die Modernisierung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, beweisen die Zahlen. Im Detail wurden in der heurigen Radsaison rund 83.000 Fahrten unternommen, dies entspricht einem Zuwachs von über 47 Prozent im Vergleich zu 2021. „Wir sind stolz, dass im erwähnten Zeitraum knapp 55,2 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Das macht deutlich, welchen wichtigen Beitrag nextbike leisten kann, wenn es darum geht, kurze Wege innerorts aktiv zurückzulegen“, so Susanna Hauptmann, Geschäftsführerin von Radland NÖ. Da sich nextbike auch sonst kontinuierlich weiterentwickelt, startet Radland NÖ heuer auch ein Pilotprojekt rund um die klimaneutrale An- und Abreise zu Events. Dabei soll das Leihradsystem in Verbindung mit dem öffentlichen Verkehr, eine umweltfreundliche Anreise zu Veranstaltungen ermöglichen. „Wir schaffen Bewusstsein fürs Radfahren und Zufußgehen und haben rückblickend auf 2022 sehr schöne Erfolge erzielt“, erklärte Hauptmann. Radland Niederösterreich finanzierte bzw. förderte die Kurse, Workshops und Mitmach-Aktionen mit über einer Viertelmillion Euro. Informationen zu Radweg-Projekten, welche mit Fördermitteln des Landes Niederösterreich errichtet wurden, finden interessierte Bürgerinnen und Bürger ab jetzt auf der Website von Radland Niederösterreich unter www.radland.at/radwegfoerderung.

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