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Die Pflege von länger bestehenden Blumenwiesen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Mahd. In trockenen Regionen mit Mager- oder Trockenwiesen genügt eine Mahd pro Jahr, welche bereits im Sommer nach der Margeritenblüte stattgefunden haben sollte. In feuchteren, nährstoffreicheren Gebieten, wo die Wüchsigkeit der Pflanzen stärker ist, wird jetzt im Herbst Anfang September noch einmal gemäht. Dabei gilt es ein paar Dinge zu beachten, um die tierischen Bewohner der Blumenwiese zu schonen und die Vielfalt der Pflanzenarten zu fördern.

„Abgestufte Pflege bringt Vielfalt hinsichtlich der Tier- und Pflanzenarten und verleiht dem Garten einen vielgestaltigen, lebendigen Charakter. Wechseln Sie kurz gehaltene Gehwege und regelmäßig gemähte Liegeflächen mit mehrschnittigen (jährlich zwei- bis dreimalige Mahd) und ein- bis zweischnittigen Wiesen sowie blühenden Saumbereichen ab. Diese Art der Gestaltung schränkt Sie in der Gartennutzung nicht ein, bringt optische Strukturvielfalt und bietet gleichzeitig einen wertvollen Lebensraum“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

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Blumenwiesenmahd – was gilt es zu beachten:
Um die wiesenbewohnenden Tiere zu schonen, wird nur mit schneidenden, nicht mit rotierenden Werkzeugen gearbeitet. Auf sehr kleinen Flächen können Sicheln verwendet werden. Auf etwas größeren Flächen kommt die Sense zum Einsatz und größere Flächen werden mit dem Motorbalkenmäher geschnitten. Die Schnitthöhe sollte mindestens 7 cm und idealerweise 10 – 12 cm betragen, insbesondere wenn Reptilien oder Amphibien vorkommen.

Die Mahd mit der Sichel oder Sense erfolgt am besten morgens, wenn die Wiese noch feucht ist. Mit motorisierten Geräten wird hingegen tagsüber gemäht, wenn sich die Luft bereits erwärmt hat und die Insekten mobil genug sind, um den Mähbereich zu verlassen. Mähen Sie nicht die ganze Fläche auf einmal, sondern in Etappen. So verbleibt vorerst noch ein intakter Lebensraum, in welchen sich die Tiere der abgemähten Fläche zurückziehen können. Ein Teil der Wiese sollte gänzlich ungemäht bleiben, um als Rückzugsrefugium für überwinternde Insektenstadien, wie Eigelege und Puppen von Schmetterlingen, zu dienen. Dieser Teil wird dann frühestens vor dem Neuaustrieb im Frühjahr geschnitten.

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Wählen Sie eine Woche mit beständiger Wetterprognose, denn das Mähgut soll unbedingt einige Tage liegen gelassen werden und vollständig durchtrocknen. So bleibt noch vorhandenen Insekten die Gelegenheit zur Übersiedelung. Die Samen der Wiesenblumen und Wildkräuter können dadurch wieder auf der Fläche ausfallen, um im kommenden Jahr wieder bunt und artenreich zu blühen. Transportieren Sie das gut getrocknete Heu zum Schluss unbedingt von der Fläche ab. Diese Maßnahme führt langfristig zu einer Abmagerung des Bodens, wodurch die Blumenwiese mit den Jahren zunehmend artenreicher wird.

Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:
Vortrag: Blumenwiesen für Privatgärten
Samstag, 03.09.2022 von 17:00 bis 18:00 in 3293 Lunz am See (SB)
Donnerstag, 13.10.2022 von 18:30 bis 20:00 in 3071 Böheimkirchen (PL)
Mittwoch, 19.10.2022 von 18:30 bis 20:00 in 3470 Kirchberg am Wagram (TU)

Blumenwiesen mit vielen heimischen Pflanzen sind eine wichtige Bereicherung für die Artenvielfalt im Garten und ermöglichen es neben einer Vielzahl an Tieren auch Wildbienenarten, die auf ganz bestimmte Blumenarten angewiesen sind, im Siedlungsraum Fuß zu fassen. Im Vortrag erfahren Sie, wie man eine Naturblumenwiese anlegt und später pflegt.

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich

Weitere Informationen zu Vorträgen, zur Anmeldung für Seminare bzw. zu Fragen rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:

„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at, www.naturimgarten.at

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