Die neue COVID-19 Investitionsprämie unterstützt die Realisierung von Projekten in der Land- und Forstwirtschaft. Die Höhe des Zuschusses liegt bei sieben Prozent der förderfähigen Investitionen. Der Zuschuss erhöht sich auf 14 Prozent bei Projekten in den Bereichen Ökologisierung, Digitalisierung und Gesundheit. Gefördert werden Investitionen von 5.000 Euro bis maximal 50 Millionen Euro. Die Prämie kann von 1. September 2020 bis 28. Februar 2021 beantragt werden und gilt für Investitionen, die ab 1. August 2020 getätigt werden. Über diese Fördermaßnahmen informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Bundesministerin Elisabeth Köstinger bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in St. Pölten.
„Die landwirtschaftliche Produktion zählt zur systemrelevanten Infrastruktur im Land“, sagte die Bundesministerin. „Unsere Bauern versorgen die österreichische Bevölkerung ‚rund um die Uhr‘ mit allen notwendigen landwirtschaftlichen Produkten. Daher ist es für uns ein ganz großer Auftrag, diese Krise zu nutzen und die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu entlasten,“ sagte sie. Mit den nun vorgestellten Maßnahmen würden die Betriebe dabei unterstützt, „aus der Krise hinaus zu investieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Österreich lege Wert auf regionale Wirtschaftskreisläufe, so die Ministerin. Die neue COVID-19 Investitionsprämie wird über die Austria Wirtschaftsservicegesellschaft (AWS) abgewickelt.
„Für Niederösterreich ist dieses Paket besonders wichtig, weil für uns der Grundsatz gilt: Wer investiert, der glaubt an die Zukunft“, hält der LH-Stellvertreter fest. „Von den 100 Millionen Euro, die vom Bund an Förderungen jährlich für landwirtschaftliche Projekte ausgeschüttet werden, fließen 32 Millionen Euro nach Niederösterreich. Die Hälfte aller Ackerflächen Österreichs ist in Niederösterreich. Jeder fünfte Liter Milch wird bei uns produziert“, so Pernkopf.
„Wir haben es mit einer Gesundheitskrise zu tun, die in eine Wirtschaftskrise übergegangen ist“, sagte Pernkopf. Die Landwirtschaft habe „durchgearbeitet“, die Produktion sei ganz normal weitergelaufen, betonte er. Die 38.000 bäuerlichen Betriebe in Niederösterreich sichern insgesamt 130.000 Arbeitsplätze. Jeder fünfte Arbeitsplatz in Niederösterreich hängt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab. Insgesamt tätigen die niederösterreichischen Bauern pro Jahr 600 Millionen Euro an Investitionen. „Sie sind damit die größten privaten Investoren im ländlichen Raum. 1.500 Projekte werden jährlich von den Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich umgesetzt“, führte er weiter aus. 40 Prozent der Projekte befassen sich mit der Milch- und Fleischproduktion, 25 Prozent der Projekte betreffen die Verarbeitung, weitere Projektthemen umfassen die Bereiche Bewässerung, Digitalisierung, erneuerbare Energie und Ab-Hof-Verkauf. „Die zusätzliche Investitionsprämie wird noch weitere 500 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro auslösen,“ zeigte sich Pernkopf optimistisch. Die Prämie gelte zusätzlich zu bestehenden Fördermaßnahmen. „Damit wird die Selbstversorgung mit Lebensmitteln genauso wie die heimische Wirtschaft gestärkt“, so Pernkopf.