Anzeige

Der kleine Girlitz (Serinus serinus) – ein Stieglitzartiger aus der Familie der Finken – ist nahe verwandt mit der Stammart des Kanarienvogels und hat wie dieser einen rundlichen Körper mit kurzem Hals, einen stumpfen Kegelschnabel und graubraun gemustertes bis gelbliches Gefieder. Beim Männchen ist das sogar leuchtend gelb. Namensgebend ist sein klirrender Ruf, der etwa klingt wie „tzirrirrilit“. Girlitze sind in Nordafrika, Süd – und Westeuropa als Standvögel verbreitet, bei uns sind sie Teilzieher und im hohen Norden Zugvögel. BirdLife Österreich kürte den Girlitz zum Vogel des Jahres 2021.

Foto: © Pixabay

Girlitze bewohnen bei uns gerne offene, aber reich strukturierte Landschaften mit Bäumen, Sträuchern und kräuterreichen Säumen, aber auch lichte Wälder. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen, Knospen und Blüten sowie von kleinen Insekten, insbesondere Blattläusen. In Naturgärten finden sie sich gerne ein, wenn diese abwechslungsreich strukturiert sind mit Naturgartenelementen wie Blühwiesen, Wildstaudenbeeten, dichten Sträuchern, Wildnisbereichen und einzelnen Bäumen wie etwa Ahorn oder Birke.“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“.

Für den Bau seines kleinen schalenförmigen Nestes verwendet der Girlitz je nach Materialangebot feine Zweige, Wurzeln, Halme, Blütenrispen, Moos, diverse Fasern, Pflanzenhaare und Wolle. Er bevorzugt gut versteckte, windgeschützte Orte in Verbindung mit einem guten Ausblick. Etwa Mitte April wählt er einen geeigneten Platz – Nadelbäume bzw. dichte Baumkronen von Ahornen oder Büsche wie Thujen, Buchsbäume, Wacholder – und baut dort innerhalb weniger Tage das Nest. Während der Brutzeit bewacht das Männchen den Brutbaum oder -busch gegen Artgenossen.

Der Girlitz sucht seine Nahrung auf dem Boden, auf Wildkräutern oder in Birken, Erlen oder Ulmen und frisst bevorzugt an Wiesen- und Saumpflanzen wie Beifuß, Gänsedistel, Hirtentäschel, Knäuelgras, Mädesüß, Wiesen-Löwenzahn, und Sauerampfer, an verbreiteten Beikräutern wie Melde, Vogelmiere, Vogel-Knöterich sowie Sonnenblumensamen.

Gönnen Sie diesem schönen Vogel also ein Stück Wiese oder lassen Sie in Randbereichen, auf Wegen, im Blumen- oder Gemüsebeet ruhig etwas Beikräuter stehen, denn so bieten Sie im Naturgarten einen reich gedeckten Tisch.

Anzeige