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Gewalt gegen Frauen darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben

ST. PÖLTEN. Von 25. November bis zum 10. Dezember finden jährlich die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt. Als sichtbares Zeichen wurde von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig zum Start der Internationalen Kampagne die „Gewalt frei leben“-Fahne vor dem Landhausschiff in St. Pölten gehisst. Zum Ausklang der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ vereinbarte das Land Niederösterreich mit der Diözese St. Pölten eine noch intensivere Zusammenarbeit.

Sonja Stamminger (Landespolizeidirektion NÖ), Michaela Egger (Gewaltschutzzentrum NÖ), Anna Rosenberger (Katholische Frauenbewegung), Brigitta Schnaubelt (Diözese St. Pölten), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Bischof Alois Schwarz, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Elisabeth Cinatl (NÖ Frauen- und Mädchenberatungsstellen), Maria Rigler (NÖ Frauenreferat), 2. Reihe (v.l.n.r.): Alexander Grohs (Verein Neustart), Olina Albertoni (NÖ Frauenhäuser), Stefan Pfandler, (Landeskriminalamt NÖ) und Landespolizeidirektor Franz Popp
Fotos Copyright: NLK Pfeffer

„Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten. Dieses Thema ist gerade im Rahmen der internationalen Kampagne omnipräsent, aber es ist wichtig, 365 Tage im Jahr den Opfern Hilfestellung zu geben und Präventionsmaßnahmen zu setzen. Denn jede einzelne Tat ist eine zu viel“, so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Initiatorin des Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen im Land Niederösterreich: „Es freut mich mit der Diözese St. Pölten eine weitere starke Partnerin im Kampf gegen Gewalt an Frauen an unserer Seite zu wissen.“ „Häusliche Gewalt ist nicht privat, häusliche Gewalt geht uns als Gesellschaft und als Politik etwas an“, so Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, die an die betroffenen Frauen appelliert: „Die Schuld liegt immer beim Täter. Es gibt keinen Grund, warum man Gewalt erleiden muss. Es gibt immer Wege, um aus Gewaltbeziehungen zu flüchten.“ Für einen besseren Schutz benötigt es eine breite Vernetzung mit Opferschutzeinrichtungen, Polizei, Gesundheitswesen, Frauen- und Männerberatungsstellen, Bildungseinrichtungen, Behörden und Gemeinden. Aus diesem Grund wurden neben Runden Tischen gegen Gewalt an Frauen in diesem Jahr erstmals regionale Vernetzungskonferenzen organisiert. Dass nun auch die Diözese St. Pölten ihre Unterstützung angeboten hat, sieht Teschl-Hofmeister als besonderen Mehrwert im gemeinsamen Einsatz gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. „Die Diözese St. Pölten unterstützt alle von Gewalt betroffenen Menschen und tritt nachdrücklich für Maßnahmen ein, damit schnell und in professioneller Weise geholfen werden kann. Wir wollen in unserem Wirkungsbereich gemeinsam mit dem Land Niederösterreich mit wirkvollen Präventionsmaßnahmen und passgenauen Konzepten die Sensibilität und Aufmerksamkeit gegenüber Gewalt an Frauen erhöhen“, so Bischof Alois Schwarz. In besonderer Weise schätzt die Katholische Kirche in St. Pölten jene Einrichtungen und Aktionen, die dem Schutz von Frauen dienen. Dies geschieht auch durch die vielfältigen Aktionen der Katholischen Frauenbewegung. Auf deren Initiative wurde etwa 1984 das Frauenhaus in St. Pölten gegründet. „Für das kommende Jahr sind weitere Aktionen in Planung“, so Bischof Schwarz. Aktuell läuft die Missionskerzenaktion, deren Erlös verschiedenen Aktionen und Einrichtungen zugutekommen werden. Zudem wurden in diesem Jahr bei den Regionaltreffen der PfarrgemeinderätInnen die Infofolder des Landes NÖ für alle Pfarren in Niederösterreich verteilt.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Bischof Alois Schwarz und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig

Niederschwelliger Zugang führt zu Erfolg
Ein Bündel an Maßnahmen wurden in den letzten Jahren umgesetzt. Der Schwerpunkt lag auf Information und Sensibilisierung. „Unser Ziel war es, einen möglichst einfachen und niederschwelligen Zugang zu Hilfseinrichtungen zu vermitteln,“ so Teschl-Hofmeister. Das ist gelungen mit der Auflage von Info-Foldern in verschiedenen Sprachen in regionalen und kommunalen Einrichtungen, Apotheken, Arztpraxen und Kliniken. Aufdrucke von Notrufnummern auf Kassenbons von Supermärkten und auf Milchpackungen haben zusätzlich den Bekanntheitsgrad der Hilfseinrichtungen erweitert. Eine weitere Maßnahme im Rahmen der Präventionsarbeit sind Angebote zur Gewaltprävention in der NÖ Jugendarbeit, die sich an die schulische und außerschulische Gewaltpräventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen richten, sowie Workshops und Symposien für Lehrkräfte.

Foto: © NLK Pfeffer

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