„Wir müssen öffnen – und das mit Sicherheit“ fordern (v.l.): WKNÖ-Vizepräsident Erich Moser, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Fachgruppenobmann-Stv. der NÖ Gastronomie Doris Schreiber, Fachgruppenobfrau der NÖ Hotellerie, Susanne Kraus-Winkler, und Fachgruppenobmann der NÖ Freizeit- und Sportbetriebe sowie der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe, Gert Zaunbauer.
Anzeige
WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Es geht um Existenzen. Vorschläge für sicheres Öffnen liegen am Tisch.“ NÖ Gastronomieobfrau-Stv. Doris Schreiber: „Unsere Betriebe sind am Limit.“ NÖ Hotellerie-Fachgruppenobfrau Susanne Kraus-Winkler: „Unternehmer brauchen Perspektive.“ WKNÖ-Vizepräsident Erich Moser: „Zulassen bis zur Durchimpfung ist keine Option.“ Gert Zaunbauer, Fachgruppenobmann der NÖ Freizeit- und Sportbetriebe sowie der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe: „Wir sind keine Corona-Spreader.“

Die Hausaufgaben sind gemacht. Die Präventionskonzepte passen. Die NÖ Gastronomie und Hotellerie sowie die Freizeitbetriebe wollen nicht nur öffnen, „wir müssen, es geht um Existenzen“, betonen die Obleute unisono.
14.800 Betriebe, 48.500 Beschäftigte und 985 Lehrlinge: „Der Tourismus ist eine wichtige Säule der NÖ Wirtschaft. Ohne Tourismus geraten auch alle anderen Branchen in Schwierigkeiten“, zeigt WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker die Tragweite auf, die eine Verlängerung des Lockdowns für die gesamte Wirtschaft bedeuten würde. „Vorschläge für eine sichere Öffnungsstrategie liegen am Tisch. Die Betriebe haben bewiesen, dass sie die Sicherheitskonzepte penibel umsetzen“, betont Ecker. „Es kann nicht die Lösung sein, den Tourismus bis zur Durchimpfung, oder der Bekämpfung aller Mutationen geschlossen zu halten. Wir müssen öffnen – und das mit Sicherheit“, stellt WKNÖ-Vizepräsident und Touristiker Erich Moser klar.

Unternehmer und Mitarbeiter finanziell und psychisch am Limit
„Die Ankündigung über einen möglichen Lockdown bis Ostern haben uns verwundert, aber auch verärgert und enttäuscht. Wir haben die Entscheidungen der Regierung immer mitgetragen, doch die Unternehmer und ihre Mitarbeiter sind finanziell und psychisch am Limit. Wir müssen rasch aufsperren“, skizziert NÖ Gastronomieobfrau-Stv. Doris Schreiber die dramatische Situation der Branche.

Niederösterreichs Hotellerie lebt stark vom Inlandsmarkt
Und auch Susanne Kraus-Winkler, NÖ-Fachgruppenobfrau und oberste Hotellerie-Sprecherin im Land, betont: Die Hotellerie kämpft mit zunehmender Perspektivlosigkeit. Damit sind für Unternehmer und Mitarbeiter existenzielle Ängste verbunden. Seit Wochen arbeiten wir intensiv an Konzepten für ein sicheres Öffnen und haben mehrfach konkrete Ideen und Vorschläge, etwa engmaschiges Testen von Mitarbeitern und Gästen, in Richtung Gesundheitsministerium kommuniziert.“ Auch wenn aufgrund der verschärften Situation in den wichtigsten Herkunftsmärkten nicht alle Hotels gleich aufsperren können, lebe gerade Niederösterreich stark vom Inlandsmarkt. „Etliche Betriebe haben hier auch jetzt schon eine gute Chance, wieder Gäste begrüßen zu können“, pocht Kraus-Winkler auf eine Öffnung vor Ostern.

Freizeitbetriebe: Viele Unternehmer stehen vor dem wirtschaftlichen Aus
So vielfältig die Freizeitbetriebe auch sind – der Lockdown trifft sie alle gleichermaßen hart. „Alle Branchen haben den Ministerien schon längst ein entsprechendes Sicherheitskonzept abgegeben und waren darüber hinaus nachweislich nie Corona-Spreader. Daher fordern wir eine rasche Öffnung der Betriebe, auch kleinere Veranstaltungen sollten ab März – mit negativem Test – wieder möglich sein“, fordert Gert Zaunbauer, Fachgruppenobmann der NÖ Freizeit- und Sportbetriebe sowie der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe. Viele Experten, so Zaunbauer, warnen durch den Lockdown bereits vor psychischen, aber auch physischen Langzeitschäden der Bevölkerung. „Eine baldige Freizeit- & Sportgestaltung unter professioneller Betreuung dient Geist, Körper und Seele gleichermaßen als Ausgleich. Unsere Tourismus- und Freizeitbetriebe können und wollen hier helfen und fahren so gleichzeitig auch die Wirtschaft hoch.“

„Sehe keinen Grund, der gegen Essen im Wirtshaus oder Übernachtung im Hotel spricht“
Lebensmittelhygieniker und Mikrobiologe Robert Stein, der für Gastronomie und Hotellerie Konzepte erarbeitet, attestiert den NÖ Betrieben großes Engagement und hohe Umsetzungsbereitschaft. „Viele Menschen haben sich unglaublich viele Gedanken gemacht und tolle Ideen geboren. Es wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Die Betriebe sind bereit. Ich sehe keinen Grund, der ein Mittagessen im Wirtshaus, einen Restaurantbesuch am Abend, oder eine Übernachtung im Hotel spricht“, so der Experte.

Stimmen von weiteren Unternehmern aus Niederösterreich:
Gerhard Fuchs: GeMa besser essen GmbH (Thomasberg, Bezirk Neunkirchen)
„Es ist ganz wichtig, dass wir wieder aufsperren können, damit die Menschen nicht die Lust an der Gastronomie verlieren, unsere Mitarbeiter nicht in andere Branchen wechseln und wir das kulinarische und gastronomische Erbe erhalten können.“

Karin Rosenberger: Donau Lodge Ybbs (Ybbs, Bezirk Melk)
„Ich sehne den Tag herbei, an dem unser Haus endlich wieder voller Leben ist. Wenn wir wieder richtig anpacken können und nicht mehr von Unterstützungen abhängig sind.“

Wolfgang Menzl: Teamwandern (Ternitz, Bezirk, Neunkirchen)
„Die Hälfte des letzten Jahres waren wir zum Nichtstun gezwungen. Die Wintersaison ist komplett ausgefallen. Wir hatten so viele Nachfragen, das wäre unsere bisher beste Saison geworden. Wir sind nur draußen in der Natur unterwegs, können hohe Sicherheit garantieren und verstehen nicht, warum wir nicht arbeiten dürfen.“

Josef Reisenbichler: Gesund und Fit Center (St. Veit an der Gölsen, Bezirk Lilienfeld)
„Wir sind ohne Einnahmen, verlieren Stammkunden und haben keine Möglichkeit, neue Mitglieder zu gewinnen. Wir sind bestens vorbereitet, tra­gen alle sinnvollen Auflagen mit und wollen endlich wieder arbeiten können.“

Alle Infos unter wko.at/noe/aufsperren

Fotonachweis: Tanja Wagner

Anzeige