Quergedacht | Kommentar von Franz Michael Zagler
Pünktlich um 19.30. Die volle Dosis. Die Nebenwirkungen können locker mit einem Beipackzettel mithalten. Inzwischen bin ich zum „Impfverweigerer“ mutiert. Sie nicht? Sie müssen eine Seele aus Stahl haben. Wer täglich die Nachrichten ohne Folgeerscheinungen übersteht, gehört zu den ganz Hartgesottenen. Ich bin es nicht.
An 5 von 7 Tagen greife ich pünktlich um 19.30 zur Fernbedienung. Zappe. Ich suche einen Sender, der mir gerade nicht … zeigt. Meist lande ich bei „Bares für Rares.“ Und denke mir: „Gute Nachrichten sind auch Rares.“
Die wir aber dringend bräuchten. In der Psychologie weiß man, dass wir mindestens dreimal mehr positive Impulse brauchen als negative um in der Mitte zu bleiben. „Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“ melden soeben meine Synapsen. Für die Medienwelt schon – aber als Mensch packe ich das nicht. Und jetzt? Mein Impfstoff heißt: Medienhygiene.
Das geht so: Ich bin ein „Süßer“ – könnte Schokolade in Unmengen vernichten. Aber ich weiß: Das überleb ich nicht. Und jetzt? Bewusster Verzicht. Schokolose Tage tun meinem Organismus gut. Mal keine Nachrichten nimmt meiner Seele den Druck. Und ich entdecke die schönen Dinge, wie z.B. die Krokusse im Garten. Oder das Rotkehlchen beim Sonnenblumensamen picken und die Sonnenstrahlen, die jeden Tag wärmer werden. Medienhygiene. Das ist der MEIN Impfstoff.
Und Ihrer? Bin gespannt. Schreiben Sie mir unter f.m.zagler@aon.at und machen’s gut.
