Energiewende 2020 in Karlstein an der Thaya

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Am 6. Dezember 2019 wurde zum Start des Pilotprojekts Energiewende 2020 in Karlstein an der Thaya zur Pressekonferenz eingeladen. In der Gemeinde Karlstein wurde das komplette Ortszentrum auf eine erneuerbare Heizart – von Gas auf Biomasse – umgestellt und dazu ein digitales Energie- und Informationsmonitoring eingerichtet.

Die Umstellung von Erdgas auf die örtliche Fernwärme zeigt einige imposante Fakten auf. Etwa 700.000 kWh Heizenergie werden zukünftig nicht mehr aus rund 70.000 m³ Erdgas erzeugt, somit wird der CO2-Ausstoß durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern um 140.000 kg pro Jahr verringert. Die Heizenergie wird zukünftig ausschließlich aus Waldhackgut heimischer Produktion aus dem Umkreis von maximal 15 Kilometer durch einen Biomassekessel mit modernster Abgasreinigung erzeugt.

Im weiteren Zuge wird für jedes Gebäude ein Proportionsgutachten erstellt, dass es jedem Hauseigentümer möglich macht, im Vorfeld klar zu erkennen, welche Maßnahmen zu welchen Erfolgen führen. Dazu wird ein digitales Energie- und Informationsmonitoring eingerichtet, das dem Benutzer einen schnellen und einfachen Überblick über die Daten seines Hauses bietet.

Landesrat Martin Eichtinger begrüßt diese Umstellung sehr und erklärt: „Wir wollen in Niederösterreich die Versorgung von 30.000 zusätzlichen Haushalten mit Wärme aus Biomasse erreichen. Karlstein an der Thaya trägt einen wichtigen Teil zur Klimawende bei und ist ein wichtiger Partner des Landes, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen.“

Bürgermeister Siegfried Walch ist stolz auf die Erfolge, die Karlstein als Klimabündnisgemeinde seit 2004 bereits erzielen konnte: „Mit drei Flusskraftwerken, einer Biogasanlage, drei E-Tankstellen, der Carsharing-Einrichtung und den über 600 kW Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet hat Karlstein bereits die ersten Schritte in Richtung Klimawende gemacht. Durch das neue Projekt setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Sachen CO2-Einsparung mit digitalem Monitoring, das wir noch dazu regional umsetzen können.“

Die WAV als wichtiger Initiator dieses Projektes erbaute in Karlstein bereits mehrere Wohnhausanlagen, wovon vier Häuser auch auf die örtliche Fernwärme angeschlossen und somit von Erdgas auf Biomasse umgestellt werden konnten. Vorstandsdirektor Manfred Damberger betonte: „Wir müssen ein Bewusstsein für Energie schaffen, denn die umweltfreundlichste Energie ist die, die wir nicht verbraucht haben. Wir müssen bereits die jüngste Generation, die K-K-K ­– die Karlsteiner Klima Kinder – für dieses Thema sensibilisieren. Durch das digitale Monitoring ist es uns möglich, den aktuellen Stand der verbrauchten Energie einfach und rasch abzurufen und somit sichtbarer und präsenter zu machen.“

Foto: NLK Filzwieser

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