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In einer Pressekonferenz in St. Pölten stellten Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko, Wolfgang Schroll, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Ostregion (VOR) und Roman Miklautz, ÖBB Leiter Nah- und Regionalverkehr die Fahrplanänderungen im Bus- und Bahnverkehr vor, die ab 11. Dezember des Jahres gültig werden.

Landesrat Schleritzko: „Der stetige Ausbau des Bus- und Bahnangebotes ist neben der Vergünstigung von Tickets und dem Ausbau der Infrastruktur ein zentraler Pfeiler unseres blau-gelben Mobilitätsplanes“ und weiter: „Wir wollen in Niederösterreich ein Öffi-Angebot, das besser, billiger und bequemer ist.“

Roman Miklautz, ÖBB Leiter Nah- und Regionalverkehr , Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Wolfgang Schroll, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Ostregion (VOR) nach der Pressekonferenz zum Thema „Fahrplanänderungen ab 11. Dezember 2022“ am Hauptbahnhof St. Pölten, an dem täglich zahlreiche Menschen die Angebote des ÖBB Bahn- und VOR Busverkehrs nutzen.
Foto: © NLK Pfeffer

Die stetig steigende Nachfrage nach Öffentlichem Verkehr, befeuert durch die Teuerung, zeige sich vor allem im Verkauf des Klimatickets. „In der gesamten Ostregion wurden rund 120.000 österreichweite Klimatickets verkauft, davon alleine 51.500 in Niederösterreich“, so der Landesrat. Rechne man hier noch die Regions- und Metropolregions-Tickets des Landes hinzu, gehe es in Summe um 85.000 verkaufte Klimatickets. Damit sei Niederösterreich gemeinsam mit der Stadt Wien österreichweit unangefochtener Spitzenreiter. Schleritzko weiter: „Die Zahl jener, die regelmäßig mit Bus und Bahn in Niederösterreich unterwegs sind, ist seit Einführung des Klimatickets im letzten Jahr um 40 Prozent gestiegen.“

Ein Ausbau der Infrastruktur sei deshalb essentiell, um ein entsprechendes Angebot schaffen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, nehme das Land Niederösterreich sehr viel Geld in die Hand. „Im nächsten Jahr sprechen wir hier von rund 145 Millionen Euro nur für die Angebote im Bus- und Bahnbereich.“ Das verteile sich folgendermaßen: 105 Millionen Euro fließen in Bahnbestellungen und 40 Millionen Euro in Busbestellungen. Der Landesrat erklärte weiter: „Gemeinsam mit den ÖBB investieren wir in den nächsten 20 Jahren rund 2,3 Milliarden Euro in den Ausbau von Bahninfrastruktur, um das Angebot für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auch in den kommenden Jahren ausbauen können.“

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Wir wollen in Niederösterreich ein Öffi-Angebot, das besser, billiger und bequemer ist.“ Foto: © NLK Pfeffer

Im Fahrplanwechsel, der mit Sonntag den 11. Dezember in Kraft treten wird, werde es einige hundert Änderungen im Bus- und Bahnfahrplan des VOR geben. Betroffen davon seien so gut wie alle Bahnlinien im Land – von der Rudolfsbahn im Westen über die Südbahn bis hin zur Nordbahn. Schleritzko: „Besonders freut es mich, dass wir neben Anpassungen im Minutenbereich zur Sicherstellung von Umstiegs-Verbindungen auch gänzlich neue Verbindungen schaffen konnten.“ Die größte Neuerung sei der „Silva Nortica“-Zug, die neue internationale regionsübergreifende Verbindung ins Nachbarland Tschechien, mit einer täglichen Verbindung und zwei Verbindungen am Wochenende.

Weitere Verbesserungen zählte der Landesrat exemplarisch auf, etwa Verbesserungen auf der Franz-Josefs Bahn mit einer späteren täglichen Verbindung von Gmünd nach Wien, ein täglich durchgängiger Verkehr von 5 Uhr 30 bis 22 Uhr 30 auf der Inneren Aspangbahn, aber auch neue Frühzüge für die Pendlerinnen und Pendler am Wochenende von und nach Wien, zum Beispiel auf der Nordwestbahn, der Laaer Ostbahn und der Nordbahn und auch der Zubringerverkehr zwischen Horn uns Sigmundsherberg werde künftig gestärkt.

Roman Miklautz, ÖBB Leiter Nah- und Regionalverkehr , Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Wolfgang Schroll, Geschäftsführer des
Verkehrsverbundes Ostregion (VOR) bei der Pressekonferenz zum Thema „Fahrplanänderungen ab 11. Dezember 2022“. Foto: © NLK Pfeffer

„Diese Lückenschlüsse im Fahrplan werden unseren Pendlerinnen und Pendlern und auch denen, die beispielsweise im Schichtdienst oder am Wochenende arbeiten, erhebliche Vorteiler bringen“, so Schleritzko abschließend und appelierte: „Es ist wichtig, dass die Niederösterreicherinnen und Niederösterreich die kommenden Wochen nutzen, um ihre persönliche Verbindung zu prüfen, denn jeder Fahrgast könnte von den Fahrplanänderungen betroffen sein.“ Dies könne man mithilfe des Fahrplanservices des VOR auf www.vor.at oder auch via der APP „von A nach B“ machen. Hier seien die Details zum kommenden Fahrplan bereits abrufbar.

Roman Miklautz, ÖBB Leiter Nah- und Regionalverkehr, bedankte sich eingangs für die Zusammenarbeit beim Land Niederösterreich, dem VOR und den Bestellern auf Bundeseben und fuhr fort: „Im Rahmen der Leistungsausweitungen sprechen wir von rund 700.000 Zugkilometern, die wir zusätzlich auf Schiene bringen und sind somit bei knapp 43 Millionen Zugkilometern in der Ostregion im neuen Fahrplan 2023.“ Dies sei ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zum Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr. „Unsere Taktverdichtungen dienen vor allem auch dazu“, so Miklautz, „Mobilität ganztägig und über die ganze Woche zu gewährleisten, um so unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu geben, jederzeit unser Angebot in Anspruch nehmen zu können.“ Miklautz informierte außerdem über eine Änderung auf der Marchegger Ostbahn, wo die Elektrifizierung abgeschlossen wird und mit dem neuen Fahrplan barrierefreie, klimatisierte Fahrzeuge zu Verfügung stehen werden. Auch die ÖBB informieren über die Fahrplanänderungen bereits über deren „Scotty APP“. Abschließend erwähnte Miklautz große Herausforderungen am Personalsektor. Die ÖBB stehe am Beginn einer großen Pensionierungswelle und „suchen in allen Bereichen im Konzern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, speziell im Personenverkehr.“ Hier gehe es um Zugbegleiter in ganz Österreich im Nahverkehr und gerade in der Ostregion sei der Bedarf am größten. „Das wird eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren: das Personal zu bekommen, das wir brauchen, um das Angebot, das wir bieten, auch qualitativ auf Schiene zu bringen.“

VOR-Geschäftsführer Woflgang Schroll versicherte, dass auch der Busplan im neuen Fahrplan ab 11. Dezember den Bahnänderungen angepasst werde, „sodass der Fahrgast durchgängige Verbindungen, also Anschluss mit nicht zu langen und nicht zu knappen Übergangszeiten, hat.“ Besonders unterstrich Schroll zwei Angebote des VOR, die auf dringenden Wunsch von Fahrgastgruppen nun zur Verfügung stünden. Einerseits sei die zusätzliche Verstärkung des Busverkehrs am Samstag im Bereich Laxenburg vorgenommen worden, andererseits sei man Wünschen aus dem Mostviertel, Raum Kilb und Mank nachgekommen. Hier können nun „Schulstandorte und auch Arbeitsplätze besser öffentlich erreicht werden.“ Schroll berichtete außerdem, dass die Modernisierung aller VOR-Busse mit mehr als 2.000 Fahrzeugen nun abgeschlossen sei. In Niederösterreich fahren nur noch neue Busfahrzeuge mit Zielanzeigen innen und außen, mit Low-Entry-Einstieg für den Fahrgast und „die Busse erfüllen die modernsten Abgasnormen -somit ist die Qualität neben der Sichtbarkeit im Öffentlichen Busverkehr in Niederösterreich jetzt durchgängig sichergestellt.“ Abschließend erklärte er, dass das Angebot von Schienen- und Busangebot die Fortsetzung in die Fläche brauche, damit der Weg zur Haltestelle, vor allem aber das Anbinden des ländlichen Bereiches, auch hochqualitativ erfolgen kann und stellte ein neues Projekt vor, die VOR Flex App. „Ein Update der Betriebssoftware des AST (Anrufsammeltaxi), die in Melk derzeit als Pilotprojekt geführt wird“, so Schroll und „sozusagen ein Testlauf, um die bevorstehenden Anwendungen im Bereich Tulln bzw. die Ausweitung auf den ganzen Nibelungengau im Lauf des Frühjahrs 2022 schaffen zu können.“

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