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Wirtschaftslandesrat Danninger, WKNÖ-Präsident Ecker und AKNÖ-Präsident Wieser setzen auf die Lehre als wichtigsten Baustein im Kampf gegen den Mitarbeitermangel. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten für weiterführende Qualifizierungen. Positive Entwicklung von Lehrlingszahlen und der Anzahl von Meister- und Befähigungsprüfungen.

Das Land NÖ und die niederösterreichischen Sozialpartner hoben in einer gemeinsamen Pressekonferenz die Bedeutung der Lehre für den Wirtschaftsstandort NÖ hervor. Die duale Ausbildung bietet sowohl für Betriebe als auch für junge Menschen viele Vorteile.

„Steigende Lehrlingszahlen zeigen, dass die Lehre als Basis für zahlreiche Karrieremöglichkeiten zunehmend als interessante Ausbildung gesehen wird. Sie ist auch ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen den Mitarbeitermangel in den heimischen Betrieben. Wir arbeiten daher alle gemeinsam intensiv daran, das Image der Lehre weiter zu stärken“ sind sich Danninger, Ecker und Wieser einig.

„In Zeiten des demografischen Wandels, wo immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, müssen wir alles dafür tun, jene Stellen zu besetzen, die für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in unserem Land von großer Bedeutung sind. Es kommt auf jede und jeden Einzelnen an: Denn die Bevölkerung unter 20 Jahren hat sich in Niederösterreich in den vergangenen 40 Jahren um beinahe 20 Prozent verringert. Gleichzeitig gibt es in Niederösterreich fast 20.000 offene Stellen, die unsere Betriebe auch mit viel Aufwand nicht besetzen können. Das sind drei Mal so viele offene Stellen wie vor der Corona-Pandemie. Unsere Betriebe brauchen jede Hand, die anpacken kann, daher müssen wir unser Werben um die besten Köpfe für die Lehre weiter intensivieren“, betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und ergänzt zur Attraktivität der dualen Ausbildung: „Die Lehre bietet gerade am Beginn des Berufslebens einen guten Verdienst. In jungen Jahren, also in einer Zeit wo viel Geld für die erste eigene Wohnung oder ein Auto benötigt wird, kann man mit einer Lehre in Niederösterreich gutes Geld verdienen.“ Mit 25 Lebensjahren kommt ein Dienstnehmer mit Lehrausbildung im Schnitt auf rund 256.000 Euro bisherigen Lebensverdienst, während ein Angestellter mit Matura im selben Alter auf etwa 221.000 Euro kommt und ein Akademiker auf circa 44.000 Euro.

Gemeinsam das Image der Lehre weiter stärken. V.l.: Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, Rauchfangkehrermeisterin Janine Petermann, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und AK NÖ-Präsident Markus Wieser.

Lehrlingszahlen sowie Anzahl von Meister- und Befähigungsprüfungen steigen
Dass schon jetzt viele junge Menschen und Betriebe von den großen Chancen und Möglichkeiten der Lehre überzeugt werden können, zeigen auch die aktuellen Lehrlingszahlen. „Mit Stand Ende November hatten wir 17.528 Lehrlinge in den niederösterreichischen Betrieben. Letztes Jahr zur gleichen Zeit waren es noch 17.291. Erfreulich ist auch, dass die Anzahl der Lehrbetriebe auf 4.518 Unternehmen gestiegen ist“, betont Wolfgang Ecker. Die meisten Lehrlinge gibt es mit 8.360 in der Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt von der Industrie mit 2.654 Lehrlingen und der Sparte Handel mit 2.591 jungen Menschen in einem Lehrverhältnis.

„Die duale Ausbildung ist das beste Beispiel für die Durchlässigkeit in der Aus- und Weiterbildung. Es stehen einem alle Wege offen, von der Lehre mit Matura über den Werkmeister bis hin zur Meisterprüfung im Handwerk oder der Befähigungsprüfung im Gewerbe“ erklärt der WKNÖ-Präsident und ergänzt: „Diese berufliche Qualifikation ist gefragter denn je, wie der ungebrochene Trend zu den Meister- und Befähigungsprüfungen zeigt. Denn 2022 gab es bisher 2.459 Kandidatinnen und Kandidaten für die Befähigungsprüfung und 1.424 Kandidatinnen und Kandidaten für die Meisterprüfung.“ Dabei sprechen die Ergebnisse für die Fähigkeiten der Prüflinge: 70% schließen die Befähigungsprüfung und 80% die Meisterprüfung positiv ab. Bei beiden Prüfungen ist jeweils knapp ein Drittel der Personen weiblich.

Image der Lehre weiter stärken
Die von den Sozialpartnern und dem Land NÖ gesetzten Maßnahmen zeigen demnach Wirkung und verbessern das Image der Lehre zusehends. Diesen Weg gilt es konsequent weiterzuführen, wie AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser betont: „Das Image der Lehre weiter zu stärken, ist von wichtiger Bedeutung, denn Facharbeit und Qualifikation sind immer gefragt. Um Jugendliche für einen Lehrberuf zu begeistern, setzt die Arbeiterkammer eine Reihe an Maßnahmen um, sowohl mit dem Sozialpartner WKNÖ als auch mit dem Land Niederösterreich. Dazu zählen beispielsweise Berufsorientierung, die App „botogo“ sowie die Messen „Berufe zum Angreifen“ ab der Volksschule und „Zukunft.Arbeit.Leben“ für Jugendliche. Je früher Kinder mit der Arbeitswelt in Berührung kommen, desto eher entscheiden sie sich für eine duale Berufsausbildung. Der direkte Kontakt zu Betrieben ist auch für Eltern eine wichtige Möglichkeit, um eventuelle Barrieren in den Köpfen abzubauen.”

Janine Petermann repräsentiert vielfältige Möglichkeiten der Lehre
Dass mit einer Lehre tatsächlich alle Wege offen stehen, beweist die aus dem Bezirk St. Pölten-Land stammende 33jährige Janine Petermann. „Ich absolvierte eine Lehre als Rauchfangkehrerin, die für mich die beste Basis für meine weitere Karriere war. Ich legte noch die Meisterprüfung ab und schloss ein Studium an der Donau-Universität Krems an. Diese Qualifikationen führten mich Schritt für Schritt zur Erfüllung meines Traums: ein eigenes Unternehmen. Dieser wird bald mit der Übernahme eines Rauchfangkehrerbetriebs in Erfüllung gehen“, erzählt Petermann. Zusätzlich ist sie seit 2019 Prüferin bei der Meisterprüfung.

Foto: © Anja Grundböck

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