Jeden Tag dasselbe: braun eingefärbte Straßen und Fruchtfleisch in selbiger Farbe im Reifenprofil. Ehrwürdige Speckbirnen, Landlbirnen, Dorschbirnen und Scheuerlbirnen zerbersten auf den unbarmherzig harten Asphalt und werden in ihrem Leben niemals Most. Auch ein herzhafter Biss bleibt ihnen verwehrt. Denn kaum unsanft gelandet und angedepscht, werden sie von Reifen aller Art regelrecht ausgepresst.

Ich frage mich: Wie viele Mostbirnen sterben jedes Jahr einen unnatürlichen Tod? Wie viele Eichenfässer hätte man mit Most befüllen können? Und wie viele Tiere hätten eine Gratismahlzeit genossen?

Bevor ich eine Lösung formuliert habe, werde ich gedanklich eingewickelt: von einem gelben Band. Die Aktion „Gelbes Band“ setzt ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Und das geht so: Landwirte und Grundeigentümer können ihre Obstbäume mit einem speziellen gelben Band kennzeichnen und signalisieren so, dass man ohne Rücksprache kostenlos Obst abernten darf.

Gute Idee, wie ich meine. So bekommt manche Mostbirne doch noch eine Chance. Quasi eine Auferstehung. Und lebt in der Obstschüssel, in der Glasflasche oder im Futtertrog weiter. Möchten Sie sich von dieser gelben Idee einwickeln lassen? Mehr dazu auf www.wir-fuer-bienen.at. Ich bin gespannt, was Sie damit erleben. Schreiben Sie mir bitte Ihre Erfahrungen unter: fm.zagler@outlook.com.

Foto: Katharina N. auf Pixabay

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