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Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute, Dienstag, gemeinsam mit WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr und Studienleiter Gerhard Streicher im Landhaus eine Studie zum Thema „Volkswirtschaftliche Effekte von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niederösterreich“.

„Nie zuvor in der jungen Geschichte stand die Wissenschaft so im Rampenlicht wie jetzt. Vor allem war sie nie zuvor so wertvoll und hilfreich wie in den letzten zwei Jahren“, sprach Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Corona-Pandemie an. Abseits der Pandemie würden die Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen den Wert der Wissenschaft Tag für Tag unter Beweis stellen. „Die Wissenschaft hat ganz großen Wert bei der Entwicklung neuer Technologien, bei der Erforschung neuer medizinischer Behandlungsmethoden oder durch das Generieren von neuem Wissen“, so die Landeshauptfrau weiter. Die Wissenschafter würden stets daran arbeiten, „das Leben von uns allen zu verbessern“, sagte sie.

Studienautor Gerhard Streicher, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr informierten zu den volkswirtschaftlichen Effekten von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in NÖ Foto: © NLK Pfeiffer

Wenn man der Pandemie etwas Gutes abgewinnen könne, dann sei es die Tatsache, dass die Wissenschaft mehr Wertschätzung erfahren habe und der Stellenwert der Wissenschaft bei den Menschen gestiegen sei. „Bei uns in Niederösterreich hatte die Wissenschaft schon immer einen hohen Stellenwert“, unterstrich Mikl-Leitner, die auf die jährlichen Investitionen von 117 Millionen Euro seitens des Landes verwies. Niederösterreich investiere nicht nur in die Wissenschaft, sondern sei laut der Landeshauptfrau auch ein attraktiver Standort dafür. „Laut Statistik Austria sind in Niederösterreich mittlerweile über 8.200 Vollzeitäquivalente direkt in der Forschung und Entwicklung beschäftigt“, ergänzte sie.

Die vorliegende Studie zeige laut Mikl-Leitner, dass „die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niederösterreich zusammen mit den Konsumausgaben der Studierenden eine Gesamtwertschöpfung von knapp 950 Millionen Euro in unserem Bundesland auslösen. Darüber hinaus sind etwa 13.800 Beschäftigte mit Wissenschaft- und Forschungsaktivitäten aufs Engste verbunden.“ Dadurch fallen auch Steuern und Abgaben von über 700 Millionen Euro an. Wobei wiederum rund 40 Millionen Euro durch den Finanzausgleich an das Land und die Gemeinden zurückgehen.

Besonders profitieren davon die Forschungshotspots in Krems mit der Donau Universität, der IMC Fachhochschule, der Karl Landsteiner Privatuniversität oder der Danube Private University, in St. Pölten mit der Fachhochschule, in Tulln, in Wiener Neustadt mit der Fachhochschule und MedAustron oder Klosterneuburg mit dem IST Austria. „Alleine in der Stadt Krems sind 17,7 Prozent der Beschäftigten mit den Tätigkeiten der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie den Konsumausgaben der Studierenden verbunden. Und damit wird eindeutig sichtbar, die Wissenschaft ist ein zentraler Wirtschafts- und Arbeitsmarktmotor“, sagte Mikl-Leitner.

Bei der Pressekonferenz (von links): WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Studienautor Gerhard Streicher. Foto: © NLK Pfeiffer

WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr führte aus, dass der Wohlstand des Landes ganz zentral davon abhänge, ob es gelinge, möglichst viel Wissen in möglichst vielen Köpfen auszubauen und besser zu machen. „Was uns in dieser Studie ein Anliegen war, ist zu zeigen, dass der Wissenschaftskomplex nicht irgendwo ein Elfenbeinturm ist, sondern in der Fläche große Effekte hat. Zum Beispiel, dass aus der Wissenschaft Nachfrage nach Vorleistungen ausgelöst wird. Eine Uni muss gebaut und unterhalten werden, dort gibt es ein Catering, dort muss es ein Facility-Management geben, es müssen Büromöbel angeschafft werden“, so Felbermayr. All das löse wirtschaftliche Effekte aus. Darüber hinaus erhöhen gut ausgebildete Menschen die Produktivität. Daraus steige folglich die Wertschöpfung und diese Wertschöpfung breite sich in der jeweiligen Region aus. Diesen Wirtschaftsfaktor Hochschule habe man mit dieser Studie beleuchtet. „Niederösterreich ist mittlerweile als Hochschulstandort absolut etabliert. Die Studie zeigt, dass die Strategie in Niederösterreich goldrichtig ist. Zukunft wird aus Wissen gemacht, Wissen muss man aber schaffen. Und das macht Wissenschaft.“

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