Aufgrund der großen Nachfrage erweitert das österreichische Unternehmen sein Produktsortiment um FFP2-Masken
Erst vor zwei Wochen hat die neu gegründete Hygiene Austria LP GmbH die Produktion von Mund-Nasen-Masken in Wiener Neudorf, aus einem Zusammenschluss der Lenzing AG und der Palmers Textil AG, verlautbart. Nun kann das Produktsortiment um FFP2-Masken erweitert werden. Im Rahmen eines Werksbesuches durch Bundesministerin Margarete Schramböck, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Bürgermeister von Wiener Neudorf, Herbert Janschka, zogen die Geschäftsführer der Hygiene Austria gemeinsam eine erste positive Zwischenbilanz.
„Die Corona-Krise war ein notwendiger Weckruf, um uns wieder mehr auf unsere heimische Produktion zu konzentrieren. Die Hygiene Austria hat den Bedarf schnell erkannt und mit der Gründung des österreichischen Unternehmens nicht nur rasch Hilfe geboten, sondern auch den Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt“, zeigt sich Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck erfreut über die heimische Produktion an Mund-Nasen-Masken in Niederösterreich.
Enormes mediales Echo
„Das mediale Echo war enorm und binnen weniger Stunden haben sich zahlreiche Unternehmen bei uns gemeldet, um Bestellungen in Millionen-Höhe zu ordern“, berichtete Stefan Doboczky, CEO der Lenzing AG. Mit unseren Maschinen können derzeit 12 Mio. Stück Mund-Nasen-Masken pro Monat produziert werden, wobei in einer weiteren Ausbaustufe rund 25 Mio. Stück produziert werden. Aufgrund der guten Auftragslage wurden weitere Maschinen in die Produktion aufgenommen. „Die Lieferzeiten betragen wenige Tage und die Verfügbarkeit ist aufgrund der hohen Tagesproduktion stets gewährleistet“, so Tino Wieser, Vorstand der Palmers Textil AG.
Erweiterung der Produktion um Halbmasken (FFP2-Masken)
Die Hygiene Austria hat anfänglich ihren Betrieb mit der Produktion von medizinischen Mund-Nasen-Masken (z.B. OP-Masken) begonnen. In einem weiteren Schritt wurde eine zusätzliche Maschine angeschafft, um partikelfiltrierende Halbmasken (FFP2-Masken) herstellen zu können. Diese befindet sich gerade am Weg zum Werk. Die Produktion der FFP2-Masken kann somit Mitte Mai gestartet werden.
Luca Wieser, Vorstand der Palmers Textil AG: „Der Unterschied zwischen einer Mund-Nasen-Maske und einer FFP2-Maske liegt darin, dass letztere Partikel aus der Atemluft filtern kann und vorwiegend im Gesundheitsbereich als persönliche Schutzausrüstung verwendet wird. FFP2-Masken unterliegen gesetzlichen Regelungen und müssen speziellen Prüfkriterien entsprechen“.
„Die Mund-Nasen-Maske dient dem privaten Gebrauch als mechanische Barriere und soll im Rahmen des achtsamen Umgangs mit den Mitmenschen vor einer Tröpfcheninfektion durch Sprechen, Niesen und Husten schützen“, ergänzte Matvei Hutman, Vorstand der Palmers Textil AG.
Kapazitäten und zusätzliche Maschinen
Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen und der Prüfkriterien der Masken können die Lieferzeiten divergieren. „Wir sind um einen raschen Ausbau unserer Kapazitäten bemüht und arbeiten bereits mit Hochdruck an der weiteren Beschaffung zusätzlicher Maschinen“, fügte Stefan Doboczky, CEO der Lenzing AG, hinzu.
„Es war natürlich ein ganz großes Ziel und eine Freude, dass es uns gelungen ist, die Produktion hochwertiger Schutzmasken nach Niederösterreich zu holen. Wir haben uns seitens des Landes Niederösterreich bei der Projektabwicklung auch sehr darum bemüht, dass die Produktion bereits ab Mai im Rekordtempo hochgefahren werden kann. Die Erweiterung des Produktsortiments der Hygiene Austria schafft gerade in Zeiten der Krise rund 100 weitere Arbeitsplätze in Niederösterreich und ist zugleich ein wichtiger Beitrag für die Gesundheitsversorgung unserer Landsleute“, betonte Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, und freut sich über diese positive Entwicklung im Rahmen ihres Besuches vor Ort.
„Derzeit herrscht weltweit ein enormer Versorgungsengpass an hochwertigen medizinischen Schutzmasken. Daher danke ich den Kooperationspartnern der Lenzing AG und der Palmers Textil AG, dass sie sich für den Standort in Niederösterreich für ihre Maskenproduktion entschieden haben. Auf diese Weise konnte sich Österreich schnell aus der Abhängigkeit vom Weltmarkt lösen und eine eigenständige Produktion etablieren. Deshalb haben wir das Projekt als Land Niederösterreich von Anfang an umfassend begleitet“, betonte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen durch die Corona-Krise haben sich zwei erfahrene Unternehmen zusammengeschlossen, um ein innovatives Unternehmen zu gründen und einen fulminanten und richtungsweisenden Startschuss für das neue Gewerbegebiet „Öko-Park“ zu setzen. „Etwas in dieser Zeit und in der jetzigen Situation Besseres und Wichtigeres hätte Wiener Neudorf nicht passieren können“, zeigte sich Bürgermeister Herbert Janschka stolz über die erfolgreiche Entwicklung der Hygiene Austria und den damit hohen gesellschaftlichen Mehrwert, der in seiner Gemeinde geleistet wird.