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Vor genau 25 Jahren staunten die Welt nicht schlecht, als der legendäre Trainer Giovanni Trapattoni mit diesem Satz die Pressekonferenz verließ. Seine Bayern hatten zum 3. Mal in Folge verloren. Seine Wutrede wurde Kult. Kids auf der Straße adaptieren seine Sprüche und nahmen „Schwach wie Flasche leer“ oder „Ich habe fertig“ in ihren Sprachschatz auf.

Vor ein paar Wochen wurde die Corona-Epidemie für „fertig“ erklärt. Nur: seit einer Woche fühle ich mich „schwach wie Flasche leer.“ Vier Impfungen, die jährliche Grippeimpfung und eine vollständige Pneumokokken-Impfung quittierte ein Arzt mit den Worten: „So sind sie vollständig abgesichert.“

Drei Jahre hatte ich mit Tausenden Menschen Kontakt. Ob auf Messen oder bei Kundenbesuchen. Nichts. Langsam dachte ich wirklich, der Virus ist jetzt „schwach wie Flasche leer.“ Auch in der Öffentlichkeit hatte man das Gefühl, Corona besiegt zu haben. Durch meine Infektion mit Symptomen „stark wie Flasche voll“ bekam ich wieder ein Sensorium für die allgemeinen Zahlen. Nein, genannt werden sie öffentlich nicht, aber überall poppen Infektionen auf. Und das nicht zu knapp.

Was denken Sie? Ist Corona wirklich schon „fertig?“ Oder müssen wir uns überlegen, wie wir damit leben, ohne uns am Ende des Tages „schwach wie Flasche leer“ zu fühlen? Vor 25 Jahren stand Trapattoni auf und ging. Er war „fertig“. Ist es das Virus auch? Schreiben Sie bitte unter: fm.zagler@outlook.com.

Foto: Fernando Latorre/Pixabay
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