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Land und Schuldnerberatung stehen an der Seite der Menschen, die Hilfe benötigen

ST. PÖLTEN. In einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstagvormittag zogen die beiden Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike Königsberger-Ludwig sowie der Geschäftsführer der NÖ Schuldnerberatung Michael Lackenberger Bilanz über das abgelaufene Jahr 2022.

Besonders die Folgen der Corona-Krise, vor allem aber des Ukraine Krieges wie Teuerung und Energiekrise seien jene Komponenten, die so manche Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in finanzielle Schwierigkeiten schlittern lassen, sagte Landesrätin Teschl-Hofmeister eingangs und weiter: „Das Land und die NÖ Schuldnerberatung stünden an der Seite der Menschen, die Hilfe benötigen.“ Die Teams der fünf Schuldnerberatungsstellen stehen dabei seit nunmehr 30 Jahren an vorderster Front, denn die öffentliche Hand könne zwar mit finanziellen Hilfen unterstützen, aber nicht alles abfedern. „Die NÖ Schuldnerberatung zeigt neue Chancen und Perspektiven auf dem Weg aus finanziellen Notlagen auf“, so Teschl-Hofmeister.

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Geschäftsführer Michael Lackenberger

Folgende Zahlen hob die Landesrätin bei der Präsentation der Bilanz hervor: „Die Durchschnittsverschuldung der Klientinnen und Klienten ist im vergangenen Jahr um 11.000 Euro geringer gewesen als 2021, nämlich bei 82.000 Euro“, was Zeichen eines höheren Problembewusstseins sei. Dies sehe man auch an den Zahlen der Erstkontakte: 2.524 Menschen haben sich an die Schuldnerberatung gewandt, 1.699 ein Erstberatungsgespräch in Anspruch genommen.

Als Jugend-Landesrätin legte Teschl-Hofmeister noch ein besonderes Augenmerk auf den Anteil der Beratungen von Menschen unter 25 Jahren, der 6,05 Prozent betrage. Junge Frauen lägen dabei deutlich über dem Durchschnitt der ,Frauen Allgemein´, zudem sei deren Verschuldung höher als die der jungen Männer. „Junge Frauen haben im Durchschnitt um 7.500 Euro mehr Schulden als zuletzt“, wofür vor allem die Verlockung der Ratenzahlung verantwortlich sei. Darum wolle man in der Jugendberatung die Finanzkompetenz der Jungen deutlich stärken. Teschl-Hofmeister: „Ich freue mich deshalb, dass wir im April in Niederösterreich mit dem Pilotprojekt ,Finanzführerschein´ starten.“ An den drei Polytechnischen Schulen in Böheimkirchen, Mank/Melk und St. Valentin werden fünf Module zu unterschiedlichsten Themen gestartet, die dazu führen sollen, „dass junge Menschen ganz kompetent und in kritischer Auseinandersetzung ihre finanzielle Zukunft managen können.“

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Geschäftsführer Michael Lackenberger und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig widerlegte gleich zu Beginn ihrer Ausführungen das Vorurteil, finanzielle Probleme träfen nur Menschen, die nicht berufstätig sind: „Eine Zahl der Schuldnerberatungsbilanz zeigt, dass beinahe 30 Prozent der Menschen, die den Weg zur Schuldnerberatung finden, Vollzeit berufstätig sind.“ Deshalb sei eines der wichtigsten Ziele die Präventionsarbeit und die Hilfe zur Selbsthilfe, damit „Menschen mit ihrem Einkommen auskommen.“

Königsberger-Ludwig nannte hier bestehende Angebote wie die Finanzbildung in Schulen, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, wo in Workshops und Vorträgen der Umgang mit den eigenen Finanzen gelehrt wird. „Ein weiteres wichtiges Angebot ist das ,Betreute Konto´, das in Niederösterreich in Kooperation mit der Schuldnerberatung Wien angeboten wird und vor allem an Menschen gerichtet ist, die Schwierigkeiten haben, ihre Zahlungsprioritäten selbst zu erkennen.“ Ein weiteres Angebot sei die ,Budgetberatung´, die das Ziel habe, „die eigenen finanziellen Fähigkeiten auch in Krisenzeiten zu stärken“, so die Landesrätin.

Abschließend appellierte Königsberger-Ludwig: „Gerade jetzt, wo durch Teuerung und Energiekrise so viele gravierende Änderungen die Menschen treffen, ist es keine Schande, sich an die Schuldnerberatung zu wenden, um seine Finanzen gut zu ordnen und nicht in die Schuldenfalle zu tappen.“

Der Geschäftsführer der NÖ Schuldnerberatung, Michael Lackenberger, führte die Punkte ,Betreutes Konto´ und ,Budgetberatung´ näher aus und nannte zudem weitere Zahlen aus der Jahresbilanz. „Im Jahr 2022 war jeder Berater/jede Beraterin durchschnittlich für 407 Klientinnen/Klienten zuständig.“ Die Gesamtzahl aller Beratungsgespräche inklusive der Gerichtstermine hätte einen noch nie dagewesenen Wert von 8.580 erreicht, über 29.000 Interventionen wurden telefonisch oder schriftlich durchgeführt. Lackenberger erläuterte zudem die Ergebnisse der Klientenzufriedenheitsbefragung, in der unter anderem gesamt 81 Prozent der Befragten angaben, mit der Beratung der NÖ Schuldenberatung sehr zufrieden zu sein.

Details zu den Angeboten der NÖ Schuldnerberatung unter www.sbnoe.at.

Foto: © NLK Burchhart

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