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Vor über 100 Jahren wurde in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam erstmals ein Hauptbüro von Jehovas Zeugen gegründet. Von diesen Zentralen aus wird die Tätigkeit der Glaubensgemeinschaft in dem jeweiligen Land koordiniert. Die Geschichte zeigt, wie Mitglieder in den Niederlanden all die Jahre hindurch Glauben und Mut bewiesen haben.

Alles begann mit einem jungen Mann Anfang des 20. Jahrhunderts. Heinrich Brinkhoff fing an, die biblische Literatur der Bibelforscher – wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden – zu lesen. Schon bald sprach er mit anderen darüber. 1920 besuchte dann der reisende Prediger Joseph F. Rutherford Europa und gründete ein Hauptbüro in der Schweiz, das daraufhin auch für die Niederlande zuständig war. Das Hauptbüro in Amsterdam wurde 1922 gegründet.

Das heutige Hauptbüro von Jehovas Zeugen in Emmen

Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der aktiven Mitglieder im Land auf 500 an. Die National­sozialisten besetzten die Niederlande und verfolgten von da an neben einigen anderen Gruppen auch gezielt Jehovas Zeugen. Im Zuge dessen wurden circa 300 niederländische Zeugen Jehovas deportiert. Viele kamen in Konzentrations­lager und etwa 130 von ihnen starben in Folge von Krankheiten und anderer Härten, die sie durchmachten. Doch trotz Verfolgung war bis zum Kriegsende 1945 die Zahl der Glaubensmitglieder in den Niederlanden auf 3125 gestiegen.

Auch nach Kriegsende hatten Jehovas Zeugen mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. 1952 versuchte man zum Beispiel einen Kongress von Jehovas Zeugen in Venlo zu verhindern. Der Widerstand führte dazu, dass der Mietvertrag für das Kongressgelände und auch damit verbundene Verträge gekündigt wurden. Die Glaubensmitglieder ließen sich jedoch nicht abschrecken. Auf einem offenen Feld stellten sie ein Zelt auf, in dem der Kongress stattdessen durchgeführt wurde.

Zentrale in Amsterdam (1964). Unten: Büros der Zentrale in den 1950er und 1960er Jahren

Einmal kamen über 1000 Leute zusammen, um das Programm des Kongresses zu stören. Sogar die Polizei durchsuchte die Kongressstätte und einige wurden während des Programms festgenommen. Doch mit Hilfe genauer Anweisungen vom Hauptbüro von Jehovas Zeugen konnte das Kongressprogramm fortgesetzt werden.

1983 zog das niederländische Hauptbüro in einen neuen Gebäudekomplex in Emmen. Im Jahr 2022 gab es in den Niederlanden fast 30 000 Zeugen Jehovas.

Medienkontakt:
Franz Michael Zagler,
Tel: 0676/637 84 96,
E-Mail: f.m.zagler@aon.at

Foto: © jw.org

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