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Unter dem Motto „Gestalten wir Zukunft – JETZT“ findet am 25. und 26. April der Bundesbäuerinnentag 2022 in der Pyramide Vösendorf statt. Beim gestrigen Abendempfang des Bundeslandes Niederösterreich konnte Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger neben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Landwirtschaftskammer NÖ Präsident Johannes Schmuckenschlager sowie rund 800 Festgäste begrüßen.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Moderatorin Celine Anzur über die aktuelle Lage der Bäuerinnen und der Landwirtschaft. Foto: © NLK Pfeiffer

Bundesbäuerin und Niederösterreichs Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, die seit 2021 Bundesbäuerin ist, begrüßte die Gäste: „Der Bundesbäuerinnentag findet unter dem Motto ‚Gestalten wir Zukunft – JETZT‘ statt und steht im Zeichen des 50-Jahr-Jubiläums der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen.“ Neumann-Hartberger betonte dabei, dass „wir uns nicht unterkriegen lassen. Nach zwei Jahren Pandemie ist es so etwas wie eine Auftaktveranstaltung.“

Landeshauptfrau Johann Mikl-Leitner erklärte, dass 2022 auch ein wichtiges Jahr für Niederösterreich sei, da man 100 Jahre nach der Trennung von Wien die Eigenständigkeit als Bundeslandes feiere. „Niederösterreich war früher bekannt als das Agrarland Nummer eins, heute sind wir nicht nur Agrarland Nummer eins sondern auch erfolgreiches Wirtschafts-, Wissenschafts-, Tourismus- und Kulturland. Auf all das sind wir natürlich stolz, diese Erfolgsgeschichte hat viele Väter und viele Mütter. Ich weiß, dass gerade viele Bäuerinnen diese Erfolgsgeschichte mitgeschrieben haben, aber nicht nur in Niederösterreich, sondern in ganz Österreich.“

Vor allem die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten, so die Landeshauptfrau, „uns vor Augen geführt, wie sehr wir abhängig sind von weltpolitischen Entwicklungen, wie fragil Lieferströme und Warenströme sind und wie wichtig es ist, dass wir hier bei uns in Österreich auch viele Produktionsbetriebe haben. Und wenn ich von wichtigen Produktionsbetrieben spreche, meine ich vor allem auch die Landwirtschaft.“ Die heimische Landwirtschaft sei systemrelevant und im Hinblick auf die unsichere Lage in der Ukraine, der „Kornkammer Europas“, sei es besonders wichtig, dass „wir in ganz Europa mehr anbauen, um selbst mehr Eigenversorgung garantieren zu können und vor allem um Afrika mitversorgen zu können. Deshalb ist auf europäischer Ebene ein Schulterschluss notwendig“, sagte Mikl-Leitner. Zudem sei es notwendig, bei möglichen Gas-Lieferengpässen die Landwirtschaft zu priorisieren.

Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Schmuckenschlager, Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger beim Abendempfang in der Pyramide Vösendorf Foto: © NLK Pfeiffer

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger führte aus, dass „Frauen immer, vor allem aber in Krisenzeiten das Ruder umgelegt haben. Sie waren immer jene, die es geschafft haben, Familien mit zu betreuen und den Betrieb in gute Zeiten zu führen. Ähnliches erleben wir meiner Meinung nach jetzt. Wir haben zwei Jahre Pandemie hinter uns, die eigentlich unvorstellbar ist. Wenn man die letzten Wochen betrachtet, ist es wahrscheinlich nur eine Aufwärmübung zu dem, was ein Krieg in Europa bedeutet. Die Ukraine ist die Kornkammer Europas. Darum sind wir mehr gefordert und mehr wertgeschätzt denn je.“ Sie halte es weiters für „so wichtig, dass die Frauen wirklich spüren und erkennen, dass die Berufswahl in den eigenen Händen liegt.“ Seitens der Politik wolle man das unterstützen. Eine entscheidende Rolle spiele dabei die flächendeckende Kinderbetreuung und der Breitbandausbau, um Chancengleichheit zwischen Stadt und Land herzustellen.

Niederösterreichs Landwirtschaftskammer Präsident Johannes Schmuckenschlager hob hervor, dass es 37.400 gemeldete landwirtschaftliche Betriebe in Niederösterreich gebe. „Das Besondere ist, dass Niederösterreichs Landwirtschaft so vielfältig ist. Die Landwirtschaftskammer bemüht sich, Servicestation zu sein. Das zeichnet uns seit 100 Jahren aus.“ In der heutigen Zeit sei die Lebensmittelsicherheit ein großes Thema. Daher sei auch der Stellenwert der Landwirtschaft hoch.

Weiters zu Wort kamen die Landesbäuerinnen-Stellvertreterinnen Andrea Wagner, Eva Hagel-Lechner, Michaela Zuschmann, Annemarie Raser, Raffeisen-Holding Obmann Erwin Hameseder, Landwirtschaftskammer Generalsekretär Ferdinand Lembacher und Christina Mutenthaler vom Netzwerk Kulinarik. Darüber hinaus wurden Zertifikate an die Absolventen des Lehrgangs „ZAMm unterwegs“ überreicht.

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