St. Pölten. Die e5-Gemeinde Kapelln zählt zu den ersten Pilotgemeinden in Niederösterreich in denen eine erneuerbare Energiegemeinschaft aufgesetzt werden soll. Das große Engagement der Bevölkerung, sowie der fortgeschrittene Ausbau von Photovoltaik-Anlagen bieten eine ausgezeichnete Grundlage dafür.
Das erst vor kurzem präsentierte Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) bietet die Möglichkeit, erneuerbare Energiegemeinschaften zu gründen. Diese ermöglichen es, den durch die eigene Ökostrom-Anlage erzeugten Strom mit Nachbarn zu teilen bzw. an diese zu verkaufen, anstatt ihn als „Überschuss-Strom“ direkt ins Netz einzuspeisen. „Vor allem im ländlichen Raum bedeutet das eine große Chance: Jeder kann mitmachen, auch Landwirtschaften oder Betriebe. Auch die Gemeinden, wenn sie etwa am Dach des Feuerwehrhauses oder des Kindergartens Strom produzieren, diesen lokal weiter nutzen und teilen“, so Staatssekretär Magnus Brunner, der die Pilotgemeinde Kapelln besuchte.
Um die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher bestmöglich dabei zu unterstützen, wurde die „Energie Zukunft Niederösterreich (EZN)“ gegründet, die künftig Energiegemeinschaften bei der deren konkreten Konzeption, dem Verkauf des Stroms, sowie der Abrechnung und Abwicklung mit den Behörden und den Netzbetreibern unterstützt. LH-Stellvertreter Pernkopf betont: „Damit wird die Energiewende zum Mitmach-Projekt. Mit dieser praktisch gelebten Energie-Nachbarschaftshilfe übernimmt Niederösterreich eine Vorreiterrolle und die Gemeinde Kapelln wird vorzeigen, wie es gehen kann.“
Die Gemeinde Kapelln soll nun als eine der ersten Gemeinden von der EZN betreut werden. Basis dafür ist der fortgeschrittene Ausbau von erneuerbaren Energieträgern. So wurde bereits auf allen gemeindeeigenen Gebäuden wie z.B. dem Gemeindeamt oder dem Kindergarten eine PV-Anlage installiert. Bürgermeister Alois Vogl freut sich über die Möglichkeit einer Pilotinitiative: „Als e5-Gemeinde möchten wir die Energiewende in der Region weitertreiben. Mit der neuen Energiegemeinschaft produzieren wir den Strom selbst und nutzen ihn in unseren eigenen Gebäuden.“ In der Pilotphase wird von der EZN das Konzept für eine erneuerbare Energiegemeinschaft ausgearbeitet und die Gemeinde bis zur tatsächlichen Umsetzung betreut.
Foto: NLK Burchhart