Mit Unterstützung des Landes Niederösterreich verbringen 15 Landwirtinnen und Landwirte der Dr. Auma Obama Foundation „Sauti Kuu“ aus Kenia, unter der Schirmherrschaft von Doris Schmidauer, derzeit vier Wochen zum Wissensaustausch und zur Ausbildung in Wieselburg am Francisco Josephinum. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf begrüßte die Gruppe heute, Mittwochvormittag, gemeinsam mit der Gründerin der Foundation, Auma Obama, Schirmherrin Doris Schmidauer, dem Oikocredit Austria Vorsitzenden Friedhelm Boschert und dem Direktor des Francisco Josephinum Alois Rosenberger.
„Bereits als mir Auma Obama und Doris Schmidauer die Foundation vorgestellt und mir von dem Projekt erzählt haben, war ich zutiefst beeindruckt. Denn diesen jungen Menschen beizubringen, eigene Lebensmittel zu erzeugen, um unabhängig zu sein, ist genau der richtige Weg“, so Pernkopf und weiter: „Nach dem Motto ,Bildung überwindet Armut´ unterstützt das Land Niederösterreich, das als Agrarland Nummer Eins eine große Expertise und Tradition in der Landwirtschaft vorweisen kann, sehr gerne den Wissensaustausch und die Ausbildung dieser Jugendlichen aus Kenia.“
Er zeigte sich begeistert von den interessanten Stationen, die im Rahmen dieses Projektes auf die jungen Kenianerinnen und Kenianer warten. „Sie lernen am Francisco Josephinum moderne Agrartechnik kennen, ihnen wird praxisnah zum Beispiel die Kompostwirtschaft nähergebracht, es stehen aber auch noch Exkursionen bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben in Niederösterreich am Programm.“ So lernen die Jugendlichen etwa Bergbauernwirtschaft auf einer Alm kennen oder besuchen eine Bio Mühle im oberen Waldviertel, die unter anderem kleine Mühlanlagen produziert, um diese in diverse Länder zu liefern und so bei der Selbstversorgung zu unterstützen.
Abschließend bedankte LH-Stellvertreter Pernkopf sich vor allem auch bei der Landjugend Niederösterreich, die seit Jahren bereits ein Projekt in Tansania, einem Nachbarland Kenias, unterstützt. „Mein Dank gilt natürlich auch Auma Obama und Doris Schmidauer, Oikocredit Austria und dem Francisco Josephinum, und ich hoffe“, so Pernkopf, „dass unsere Freunde aus Kenia begeistert sind und viel Wissen mit nach Hause nehmen können.“
Auch Oikocredit Austria Vorsitzender Friedhelm Boschert ist begeistert vom niederösterreichischen Projekt und erklärt: „Oikocredit ist eine soziale Entwicklungsgenossenschaft, die sich seit Jahrzehnten der Verbesserung von Lebensumständen auf der ganzen Welt verschrieben hat. In dieser globalen Arbeit steht Landwirtschaft, steht Bildung ganz groß im Vordergrund. Österreich ist eines der stärksten Länder innerhalb der Oikocredit Familie – pro Kopf gemessen sogar die Nummer eins in Bezug auf Investitionsmitteln, die zur Verfügung gestellt werden.“ Er nannte die Summe von 130 Millionen, also etwa 20.000 Euro für rund 6.500 Menschen, damit Oikocredit seine Arbeit leisten kann und ergänzte: „Es gibt immer wieder auch Investoren, die zusätzlich spenden und das ermöglicht dieses Projekt in Niederösterreich. Für diese Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“
Foundation-Gründerin Auma Obama bedankte sich ebenfalls bei allen Unterstützern und war sicher: „Das Wichtigste für den Erfolg meiner Arbeit sind starke Partner, die an meine Visionen glauben. In Österreich, besonders hier in Niederösterreich, habe ich genau das gefunden, was ich gesucht habe: Österreich ist Vorreiter in Europa in Bezug auf biologische Landwirtschaft und deshalb freuen wir uns, hier sein zu dürfen.“ Sie sagte weiter: „Wir möchten die Expertise, das technische Know-How, was das Agrarwesen betrifft, zu den Menschen nach Kenia holen. Österreich ist das beste Beispiel dafür, dass man mit Landwirtschaft nicht nur Essen auf den Tisch bringen, sondern auch sein Leben bestreiten kann.“
Auch Schirmherrin Doris Schmidauer ist vom Erfolg dieses Projektes überzeugt – vor allem davon, dass von diesem Wissensaustausch beide Seiten profitieren: „Dieses Programm am Francisco Josephinum hat zum Ziel, den kenianischen Landwirtinnen und Landwirten Wissen über Lebensmittelproduktion und Lebensmittelverarbeitung zu vermitteln. Es ist aber auch ein Wissenstransfer und ich bin mir sicher, dass die Menschen, die dieses Projekt hier in Niederösterreich begleiten, auch viel über das Leben und die Menschen in Kenia lernen.“ Sie schloss mit einem Dank an das Land Niederösterreich, Oikocredit Austria, die Landwirtschaftskammer, die Landjugend und nicht zuletzt an das Francisco Josephinum, ohne deren Engagement dieses Projekt nicht so rasch und professionell umgesetzt hätte werden können.
Zum Ende des Pressegespräches gab der Teamleader der 15 kenianischen Landwirtinnen und Landwirte noch mit: „Der Name der Foundation ,Sauti Kuu´ bedeutet ,starke Stimme´. Und wir werden mit starker Stimme und neuem Wissen in unsere Heimat zurückkehren. Wissen ist Macht – und wenn eine starke Stimme dieses Wissen weiterträgt, kann es eine Gesellschaft verändern.“