Start Lifestyle Gesundheit Krebstherapie: Bestmögliche Versorgung hebt Überlebenschancen

Krebstherapie: Bestmögliche Versorgung hebt Überlebenschancen

 Jährlich erkranken in Niederösterreich rund 9.000 Menschen neu an Krebs – dies ist damit die zweithäufigste Todesursache. Im Rahmen des Weltkrebstages soll diesem Thema noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. In den NÖ Kliniken wird einerseits in neue Geräte, Therapieformen aber auch andererseits in die Vorsorge investiert, um so die Überlebenschancen zu heben.

 Im Jahr 2022 wurden in den NÖ Kliniken über 11.600 KrebspatientInnen behandelt. Vor allem Hauttumore, Brust- und Prostatatumore sind jene, die am häufigsten auftreten.

Alleine im letzten Jahr wurden in den NÖ Kliniken über 3.200 PatientInnen bestrahlt. Dank Behandlungsmöglichkeiten und Investitionen in diesem Bereich liegen beispielsweise die Überlebenschancen bei Brustkrebs fast bei 90%.

„Wir wollen die bestmögliche Versorgung für die KrebspatientInnen in Niederösterreich. Dazu gehören unter anderem auch innovative und moderne Ausstattung sowie Medizingeräte. Aktuell haben wir sechs LinAcs, das sind Linearbeschleuniger, die hochwirksam bei der Bekämpfung von Krebs eingesetzt werden, in Betrieb. Bis 2028 sollen drei weitere folgen, die eine verbesserte Bildgebung und zusätzliche Oberflächenscanner zur Patientenpositionierung und –überwachung versprechen. Diese Anschaffung umfasst natürlich auch bauliche Erweiterungen, weshalb wir bereits im Vorjahr eine Investitionssumme in der Höhe von 31 Mio. Euro in die Strahlentherapie vorgesehen haben“, erklärt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Mit den insgesamt 9 LinAc können bis zu 4.800 PatientInnen bestrahlt werden und so ist eine bedarfsgerechte Verbesserung der onkologischen Versorgung in Niederösterreich möglich.

LH-Stv. Stephan Pernkopf mit der Abteilungsleiterin Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie in Wr. Neustadt, Prim. Priv.-Doz. Dr. Birgit Grünberger    Foto: © Foto: NÖ LGA / Robert Herbst

„Weitere Investitionen sind zusätzlich auch die Da Vinci Roboter, die bis 2024 im UK St. Pölten und LK Horn in Betrieb genommen werden, denn das roboterassistierte Operationssystem bringt neue Möglichkeiten auch im Bereich der onkologischen Eingriffe. In Wr. Neustadt wurden im letzten Jahr 440 onkologische Eingriffe mit dem Da Vinci Roboter vorgenommen“, so Pernkopf.

Neben der Strahlentherapie gibt es weitere Behandlungsmethoden – von der Chemo- und Immuntherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen. In den NÖ Kliniken wurden beispielsweise im letzten Jahr über 60.000 systemische Therapien ambulant und stationär durchgeführt – das sind z.B.: Chemotherapien, Immuntherapien und Antikörpertherapien oder auch Therapien mit Medikamenten.

„In jedem Fall ist es entscheidend, für jeden Patienten frühzeitig die optimale Kombination aus den verschiedenen Therapie-Möglichkeiten zu finden, mit den PatientInnen abzuklären und umzusetzen. Dabei sind die sogenannten Tumorboards sowie auch das Onkologische Informationssystem (OIS) von großer Bedeutung. Es ist das bisher einzige klinische Krebsregister in Österreich, in welchem alle Krebsfälle und deren Behandlungsschritte niederösterreichweit und krankenhausübergreifend erfasst und dokumentiert werden. Damit können wir den bestmöglichen Nutzen für unsere PatientInnen erzielen und so auch die Chancen einer Krebserkrankung zu überleben, weiter erhöhen“, so die Abteilungsleiterin Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie, Wr. Neustadt, Prim. Priv.-Doz. Dr. Birgit Grünberger.

Durch die zielgerichtete und personalisierte Kombination der unterschiedlichsten Therapien kann für jeden individuellen Krankheitsfall eine optimale Behandlung zusammengestellt werden. Eine neue Therapieform, die demnächst auch im UK St. Pölten starten wird, ist die „CAR-T-Cell Therapie“. Dabei handelt es sich um eine Immuntherapie zur Bekämpfung von Krebszellen durch körpereigene modifizierte Abwehrzellen. Aktuell wird diese in fünf Kliniken in Österreich angeboten.

Dank immer besserer Diagnostik und individueller Therapien können viele PatientInnen vollständig geheilt werden. Das Ziel sollte aber sein, den Krebs so früh wie möglich zu erkennen, bevor er entsteht oder Beschwerden macht. OA Dr. Robert Punzengruber von der Onkologie aus dem Landesklinikum Amstetten appelliert: „Der Kampf gegen Krebs besteht aus einer gesunden Lebensweise, viel Bewegung, wenig Alkohol, Nichtrauchen und gesunder Ernährung. Das Angebot einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung sollte genutzt werden. Wird die Diagnose im Rahmen der Gesundenuntersuchung bei einer Mammographie, Darmspiegelung oder durch Hautscreening frühzeitig gestellt, gibt es kurative Behandlungsmöglichkeiten. Damit kann die Krebssterblichkeit deutlich gesenkt werden.“

Onkologischen Zentren in den NÖ Kliniken:

  • LK Wiener Neustadt: Brustgesundheitszentrum
  • UK St. Pölten: Brustgesundheitszentrum
  • LK Mistelbach: Brustgesundheitszentrum
  • LK Horn: Brustgesundheitszentrum
  • LK Wiener Neustadt: Darmkrebszentrum
  • UK Krems: Lungenkrebszentrum

 

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