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Die Trabrennbahn Baden war am heutigen Mittwoch Veranstaltungsort der „Gespräche über Kunst und Kultur“. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach dabei unter anderem mit Kristina Sprenger. Obfrau des Vereines Theaterfest Niederösterreich, Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur beim Amt der NÖ Landesregierung und Michael Duscher, Geschäftsführer der NÖ-Werbung zum Thema „Kultur und Tourismus zum Gesamterlebnis entwickeln“.

„Wir haben uns das Ziel gesetzt, vom Ausflugsland zum Urlaubsland zu werden. Denn Niederösterreich ist Festivalland und wir bieten im internationalen Vergleich die meisten Festivals in Mitteleuropa an. Aber wir müssen es schaffen, Kunst und Tourismus stärker zu vernetzen“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Niederösterreich habe dahingehend „unglaublich viel Potenzial, es ist viel nach oben möglich.“ So arbeite man derzeit unter anderem an einem Projekt, um Kellergassen zu Bed&Breakfast-Destinationen umzugestalten.

Es gehe laut Mikl-Leitner darum, Modellregionen für Kunst und Kultur zu etablieren, ein Beispiel sei die Region rund um Wiener Neustadt, Semmering und Rax. „Am Semmering hatten wir das Problem, dass es dort ein umfangreiches Kulturangebot gab, aber keine Möglichkeit zum Nächtigen“, führte sie weiter aus. Dort sei es gelungen, Investoren zu finden, die in die geschichtsträchtigen Häuser wie Südbahnhotel oder Kurhotel investieren. „Wir werden ganz Niederösterreich zu einer Modellregion entwickeln – mit ganz spezifischen Schwerpunkten, je nach den regionalen Gegebenheiten“, unterstrich die Landeshauptfrau. Dazu sei es ihr auch wichtig, Digitalisierung für die Kunst- und Kulturvermittlung zu nutzen und Kunst- und Kulturvermittlung für Kinder anzubieten.

Kristina Sprenger betonte in ihrer Keynote, dass Kultur und Tourismus sehr gut zusammenpassen: „Es ist eine großartige Idee, solche Treffen zu initiieren. Denn Kultur und Tourismus haben sehr ähnliche Voraussetzungen und beide Branchen waren pandemiebedingt die letzten zwei Jahre besonders gefordert.“ Momentan bemerke man in der Kultur jedoch noch eine gewisse Zurückhaltung seitens der Besucher. Laut Sprenger haben Kultur und Tourismus die gleichen Voraussetzungen, wenn es um Qualität, Nachhaltigkeit und Mobilität gehe. „All diese Dinge einen uns, daher ist es gut, das zusammenzuführen. Wenn Menschen auf Urlaub sind, haben sie mehr Zeit für Kunst und Kultur. Daher müssen wir sie in unsere Regionen locken und flächendeckend etwas anbieten“, sagte Sprenger, denn „Kunst und Kultur sind eines der Hauptmotive, um in Niederösterreich Urlaub zu machen.“

Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur beim Land NÖ, gab eine Übersicht über die neue Kulturstrategie des Landes: „Wir wollen den entsprechenden Rahmen geben, damit sich Kunst und Kultur entfalten kann. Wir wollen das partizipativ, kooperativ, kreativ und divers tun.“ Dazu habe man mit den Themen Familien, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Klima und dem Zusammenführen von Kultur und Tourismus fünf Handlungsfelder erarbeitet, die man nun gemeinsam mit Künstlern und den Betrieben der NÖ Kulturwirtschaft GmbH weiterentwickeln möchte.

NÖ-Werbung Geschäftsführer Michael Duscher betonte, dass man das Lebensgefühl aus den einzelnen Regionen des Landes „herüberbringen“ möchte. Es sei das Ziel, dass die Menschen nicht nur Ausflüge nach Niederösterreich, sondern Urlaub in Niederösterreich machen. „Wir wollen, dass die Menschen länger bleiben und nicht nach dem Konzert nach Hause fahren. Es geht darum, dass sie untertags Wandern oder Radfahren und am Abend aufs Festival gehen.“ Niederösterreich biete hochqualitative Festivals in allen Regionen an „magischen Orten.“

Badens Bürgermeister Stefan Szirucsek freute sich, dass die heutige Veranstaltung in der „Kur- und Kulturstadt Baden“ stattfinde. „Das Thema ist gut gewählt für eine Kurstadt. Kurstädte sind wichtige Tourismus-Regionen und das Thema Kultur ist bei uns in der Kurstadt schon seit Jahrhunderten dabei.“

Im Anschluss an den Festakt fand eine Diskussion mit Vertretern aus Kunst und Kultur statt, bei der sie Ideen und Vorschläge einbrachten.

Foto: © NLK Pfeiffer

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