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Die strategische Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Niederösterreich im Bereich Wasserstoff steht im Zentrum einer Absichtserklärung, die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute, Mittwoch, gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten von Bayern, Markus Söder, unterzeichnet hat. Neben dem Arbeitsgespräch mit dem Ministerpräsidenten stand zuvor auch ein intensiver Austausch im Forschungs- und Technologiehaus der BMW Group am Programm.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Jürgen Guldner, General Project Manager Wasserstofftechnologie bei BMW.

Die Energieunabhängigkeit sei sowohl für Niederösterreich als auch für Bayern ein zentrales Thema und sei daher auch im Austausch mit Ministerpräsident Söder im Mittelpunkt gestanden, betonte Landeshauptfrau Mikl-Leitner im Anschluss. Neben der Energie aus Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomasse komme auch dem Wasserstoff eine besondere Bedeutung zu, hielt sie fest. Man entwickle daher in Niederösterreich zurzeit eine Wasserstoffstrategie, die Anfang Dezember präsentiert werden soll, kündigte sie an: „Ziel ist es, eine Plattform für Innovation, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie aufzubauen. Denn die Wasserstoffstrategie ist eine ganz zentrale Zukunftsstrategie“. Bereits jetzt seien viele niederösterreichische Firmen wie die Firma Testfuchs oder die Firma Worthington in diesem Bereich tätig, etwa bei der Produktion von Komponenten für die Wasserstoffindustrie: „Hier können wir ein wichtiger Player sein.“

Gerade im Bereich Wasserstoff wolle man auch „in enger Allianz mit Bayern“ arbeiten, so Mikl-Leitner: „Mit Bayern verbindet uns seit vielen Jahren und Jahrzehnten eine enge Zusammenarbeit und sehr gute Partnerschaft, die wir auch weiter fortschreiben wollen. Da geht es um den Bereich Wasserstoff, in dem Bayern mit seiner Wasserstoffstrategie eine wichtige Vorbildrolle einnimmt, aber auch um Themen wie die Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung.“ Die Landeshauptfrau: „Gemeinsam können wir regionale Lösungen als Vorbild für globale Herausforderungen entwickeln.“

„Bayern und Niederösterreich verbindet sehr viel, wir sind enge Freunde und Partner. Niederösterreich ist eines der Top-Bundesländer in Österreich und ohne Niederösterreich geht in Österreich nichts, sagte Ministerpräsident Söder in seiner Stellungnahme. Man habe heute in einem sehr konstruktiven Austausch über die Zusammenarbeit im Bereich der Wasserstoffkomponenten, aber auch über eine neue Achse für künftige Wasserstoff-Pipelines gesprochen, so Söder: „Wir haben auch vereinbart, dass dieser Austausch regelmäßig stattfinden wird.“ Es gebe hier nicht nur „eine freundschaftliche Zusammenarbeit”, sondern auch „gemeinsame Werte und gemeinsame Interessen“, so der Ministerpräsident.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Besichtigung der BMW-Brennstoffzellenfertigung mit Claudia Stephan, Leiterin Technologieentwicklung bei BMW.

Das Thema Wasserstoff nimmt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa eine zentrale Rolle ein. Mit der durch die EU-Kommission 2020 vorgeschlagenen Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa soll die Entwicklung von sauberem Wasserstoff beschleunigt werden. Der Freistaat Bayern nimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein, so etwa durch seine Wasserstoffstrategie, die Etablierung des Wasserstoffbündnis Bayern und die Schaffung des Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) in Nürnberg. Die österreichische Bundesregierung hat im Juni 2022 eine Wasserstoffstrategie vorgestellt. Niederösterreich sieht Wasserstoff als „Gamechanger“ für den klimafitten und energieautarken Wirtschaftsstandort. Im September dieses Jahres wurde etwa die „Hy2NÖ Wasserstoffinitiative Niederösterreich“ ins Leben gerufen, diese soll alle Wasserstoffaktivitäten in Niederösterreich koordinieren und verstärken. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung mit Bayern soll den Austausch mit Bayern fördern und die strategische Vernetzung vorantreiben.

Bereits vor dem Arbeitsgespräch mit Ministerpräsident Söder informierte sich die niederösterreichische Delegation mit Landeshauptfrau Mikl-Leitner an der Spitze im Forschungs- und Technologiehaus der BMW Group über die neuesten Entwicklungen des weltbekannten Automobilherstellers. Nach einer Präsentation der Wasserstoff-Technologie wurde auch die Brennstoffzellenfertigung besichtigt. Einen intensiven Austausch gab es dabei u. a. mit dem für die Wasserstoff-Entwicklung zuständigen Bereichsleiter Markus Flasch, mit Jürgen Guldner, dem General Projekt Manager Wasserstofftechnologie und Fahrzeugprojekte sowie mit Claudia Stephan, Leiterin der Technologieentwicklung und Prototypenbau Brennstoffzelle. Das Thema Wasserstoff werde bei der globalen Energiewende eine große Rolle spielen, zeigte man sich bei BMW überzeugt. Der Weg in die Dekarbonisierung sei zum einen elektrisch, zum andere brauche es auch eine zweite Technologie, um alle Kunden mitnehmen zu können, führte General Projekt Manager Guldner zu den Vorhaben von BMW aus.

Foto: © NLK Filzwieser

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