Nach der Österreichischen Bundesregierung setzte nun auch der französische Präsident Macron dem unheilvollen MERCOSUR-Abkommen den finalen politischen Todesstoß und fordert einen endgültigen Abbruch der Gespräche mit den südamerikanischen Staaten über das Handelsabkommen aus dem letzten Jahrtausend. Für die niederösterreichischen Vertreter des Bauernbundes ein großer Erfolg, mit dem eine weitere Forderung aus dem aktuellen Arbeitspapier de facto umgesetzt wurde.
Davor hatte auch die österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Karl Nehammer die Bauernforderung das NEIN zum Abkommen bekräftigt.
„Unnötige Importe schaden der Wirtschaft und dem Klima“
NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek, der gemeinsam mit dem EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber gegen das Abkommen mobilisiert hat, sieht darin einen weiteren Erfolg im Sinne der Landwirtschaft und der Versorgungssicherheit: „Mit Frankreich hat eine wichtige Industrienation eine klare Absage erteilt. Südamerika wird sich nicht auf höhere Standards im Bereich des Umweltschutzes oder der Produktion von Lebensmitteln einlassen, daher müssen die Verhandlungen beendet werden. In Österreich wird von unseren bäuerlichen Familienbetrieben genügend hochqualitatives Rindfleisch hergestellt. Diese Importe braucht es schlicht nicht.“
Mit dem MERCOSUR-Abkommen wären über 100.000 Tonnen an Rindfleisch, knapp ebenso viele Tonnen Zucker und 25.000 Tonnen Schweinefleisch in der EU gelandet. Diese Waren werden oft auf brandgerodeten Flächen im Regenwald produziert und weisen immer einen deutlich niedrigeren Standard auf als im Vergleich zu den heimischen Lebensmitteln österreichischer Bäuerinnen und Bauern.
Für den niederösterreichischen EU-Abgeordneten und Rinderbauern aus dem Mostviertel, Alexander Bernhuber, ist das Verhindern des MERCOSUR-Abkommens ein Herzensanliegen. Bereits 2019 hat er über 50.000 Unterschriften gegen das Abkommen gesammelt.
Bernhuber zieht eine rote Linie: „Keiner versteht, warum wir in Europa Jahr für Jahr die Produktionsstandards für unsere Landwirtschaft anheben, aber Freihandelsabkommen abschließen wollen, bei denen wir diese hohen Standards nicht einfordern. Lebensmittelimporte darf es zukünftig nur mehr unter den hohen EU-Standards geben. Sonst gibt es von uns keine Zustimmung zu solchen Abkommen.“
Foto: © NÖ Bauernbund