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„Wertvoller Beitrag zur Arterhaltung von bedrohten Reptilien“

HOLLABRUNN. Um eine fachgerechte Ausbildung in der Fachrichtung „Kleintierhaltung“ und im Bereich Green Care gewährleisen zu können, verfügt die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Hollabrunn über rund 100 Tierarten. Neben der artgerechten Haltung wird auch auf die Nachzucht großer Wert gelegt. Bei den sogenannten Köhlerschildkröten, die natürlich in Südamerika vorkommen und hierzulande nur selten gehalten werden, kann man nun auf einen ganz besonderen Erfolg verweisen: Vor kurzem ist es gelungen, bereits die dritte Generation dieser bedrohten Schildkrötenart zu züchten, was bislang nur äußerst selten geglückt ist.

„Erfahrung, Know-how und vor allem Ausdauer wurden bei der Zucht der seltenen Schildkröten von Erfolg gekrönt, wozu ich herzlich gratuliere. Da die Reptilien in ihrer Heimat als bedroht gelten, ist die Nachzucht ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Tierart“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Bei der täglichen Arbeit mit den Reptilien beweisen die Lehrkräfte viel Feingefühl, was den Schülerinnen und Schülern bei der Ausbildung zugutekommt. Zudem ist dies ein weiterer Schritt zur Etablierung der Fachschule Hollabrunn als österreichweites Bildungszentrum für die Kleintierhaltung und den Bereich Green Care“, so Teschl-Hofmeister.

Abteilungsvorständin Verena Kucera, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Direktor Rudolf Reisenberger mit den drei Generationen der Schildkröten

„Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zucht dieser Landschildkröten aus Südamerika ist zweifellos die artgerechte Haltung und Fütterung der Elterntiere, die erst ab einem Alter von etwa zehn Jahren geschlechtsreif werden. Nur wenn sich die Schildkröten in ihrer Umgebung wohlfühlen, ist eine erfolgreiche Vermehrung möglich“, informiert Verena Kucera, Abteilungsvorständin der Fachrichtung Kleintierhaltung. „Die mit 13 Jahren noch relativ jungen Tiere der Fachschule Hollabrunn legen seit nunmehr drei Jahren regelmäßig Eier im Terrarium. In dem ihrem natürlichen Lebensraum nachempfundenen Klima schlüpfen die Schildkröten und werden artgerecht großgezogen“, so Kucera.

Köhlerschildkröten erreichen eine Größe von rund 20 Zentimeter bis zu einem halben Meter und können bis zu 20 Kilo auf die Waage bringen. Je nach Tier und Haltung kann ein Alter von 50 bis 70 Jahren erreicht werden. In dem natürlichen Verbreitungsgebiet wird die Schildkröte wegen ihrem Fleisch gefangen und gilt daher in ihrer Population als bedroht. Umso wichtiger ist es, dass eine kontrollierte Zucht mit Herkunftsnachweis erfolgt und die Art somit langfristig erhalten werden kann.

Die Fachschule Hollabrunn verfügt über rund 25 Aquarien und rund 50 Terrarien sowie Gehege und Volieren, die für Fische, wirbellose Tiere, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger zur Verfügung stehen.

Foto: © Jürgen Mück

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