EU-finanziertes Projekt unterstützt unseren Weg Niederösterreich zu Kinderösterreich und zu Familienösterreich zu machen.
WIEN. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Rahmen einer Ausschreibung um das Instrument für technische Unterstützung (TSI) bei der Europäischen Union angesucht und gewonnen. Heute, Donnerstag, präsentierten Bundesminister Martin Polaschek, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Mario Nava (Generaldirektor Unterstützung von Strukturreformen der Europäischen Kommission), Philippe Cori (stellvertretender Regionaldirektor des UNICEF-Regionalbüros für Europa und Zentralasien) und Christoph Jünger (Österreichisches Komitee für UNICEF) das Projekt bei einer Pressekonferenz im Audienzsaal des Bildungsministeriums.
Bundesminister Martin Polaschek sagte: „Ich freue mich, ein neues, sehr wichtiges Projekt in der Elementarpädagogik vorstellen zu dürfen.“ Denn durch Bildung und Betreuung in elementarpädagogischen Einrichtungen werde der Grundstein der Bildung gelegt. „Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass die pädagogische und strukturelle Qualität verbessert wird“, unterstrich er, denn auch die „Nachfrage nach elementarer Bildung für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren steigt. Der Bedarf nach verstärkter Vereinbarkeit von Familie und Beruf steigt, gleichzeitig haben sich die Erwartungen an die Elementarpädagogik stark erhöht.“ Deswegen arbeite man an Verbesserungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, an der besseren Abstimmung zwischen Bund und Ländern sowie an der Attraktivierung dieses Berufes. Sein Ressort habe bei der Europäischen Union im Zuge dessen um ein Instrument für technische Unterstützung angesucht. 170 Projekte hätten den Zuschlag erhalten, eines davon sei das Projekt des Bundesministeriums. Ziel sei es, mit diesem Projekt die Rahmenbedingungen der Elementarpädagoginnen und -Pädagogen zu verbessern und dadurch die Qualität, die Attraktivität und das Interesse am Beruf zu steigern. Finanziert werde das Projekt von der Europäischen Union im Wert von bis zu 480.000 Euro.
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister unterstützt gerne jedes Projekt, das der Elementarpädagogik zugutekomme: „Wir brauchen auf diesem Gebiet den intensiven Austausch und natürlich auch die Ideen aus aller Herren- und Damenländer, weil wir das Rad nicht jedes Mal neu erfinden müssen, wenn es anderswo in der Europäischen Union gute Initiativen gibt. Für unsere Kinder zählen nur die besten Ideen und die besten Rahmenbedingungen.“ Das Thema Kinderbetreuung sei gerade in Zeiten wie diesen extrem wichtig, ergänzte sie und meinte, dass es in Niederösterreich 3.200 Kindergartengruppen gebe. Damit sei man Spitzenreiter in Österreich und setze jetzt eine weitere Offensive. Niederösterreich investiert „in den nächsten Jahren 750 Millionen Euro, um in den nächsten Jahren fünf Punkte möglich zu machen.“ Unter anderem werde Niederösterreich die Kindergärten für Zweijährige öffnen, die Leistbarkeit des Angebots erhöhen und die Gruppengröße von 25 auf 22 Kinder reduzieren.
Per Videobotschaft kamen Mario Nava, Generaldirektor Unterstützung von Strukturreformen der Europäischen Kommission, und Philippe Cori, stellvertretender Regionaldirektor des UNICEF-Regionalbüros für Europa und Zentralasien, zu Wort. Beide betonten die Wichtigkeit des Projekts und sagten: „Alle Kinder haben das Recht auf frühkindliche Betreuung von guter Qualität.“ Man wolle Anstoß für gemeinsame Projekte zwischen der EU, dem Bund und den Ländern geben und Österreich helfen, dem Personalmangel entgegenzutreten und das Interesse für diesen wichtigen und zu wenig gewürdigten Beruf steigern.
Christoph Jünger vom Österreichischen Komitee für UNICEF sprach von einem guten Tag, denn „frühkindliche Entwicklung und Bildung sind entscheidend für den weiteren Bildungsverlauf der Kinder. Jeder Euro, jedes Investment ist ein gutes Investment für die Zukunft der Kinder.“ UNICEF habe einen großen Schwerpunkt daraufgelegt, dieses Projekt sei eine Initialzündung für die positive Entwicklung: „Es ist wichtig, dass sich alle Kinder entfalten können. Es geht wirklich um jedes Kind in Österreich“, so Jünger abschließend.
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