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NÖ Industrie sucht noch dringend Lehrlinge

Helmut Schwarzl, Obmann der Sparte Industrie WKNÖ. Fotocredit: Michael Schelberger

Spartenobmann Helmut Schwarzl: „Viele NÖ Industriebetriebe hatten Probleme, alle offenen Lehrstellen zu besetzen. Fast zwei Drittel gaben in einer Umfrage an, dass das Bildungsniveau nicht oder nur eingeschränkt den Anforderungen des Unternehmens entspricht.“

In Niederösterreich haben es die Industriebetriebe immer schwerer, die von ihnen angebotenen Lehrstellen tatsächlich zu besetzen. In einer Umfrage der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) führten zwei Drittel (66%) der Industriebetriebe an, dass es schwierig war, alle offenen Lehrstellen zu besetzen. Nur 30% hatten keine Probleme. Unter den befragten Unternehmen gab die Hälfte an, dass sie bisher nicht alle offenen Lehrstellen besetzen konnten. „35 Prozent der Betriebe nehmen gleich viele Lehrlinge auf, 51 Prozent sogar mehr Lehrlinge als im Vorjahr. Die noch offenen Stellen zeigen, dass es für eine Bewerbung als Industrielehrling noch nicht zu spät ist“, erklärt NÖ Industrie-Spartenobmann Helmut Schwarzl. „Gerade für praxisorientierte Jugendliche bietet die Lehre oftmals viel bessere Karrierechancen als ein weiterer Schulbesuch.“

Als zentrale Gründe, dass Lehrstellen nicht besetzt werden können, werden von den Industriebetrieben keine oder zu wenige Bewerbungen bzw. nicht entsprechende Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber angeführt. Fast zwei Drittel der Unternehmen beklagen, dass die vorhandenen Qualifikationen nicht oder nur eingeschränkt den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Nur 20 Prozent sind mit den vorhandenen Qualifikationen vollends zufrieden. „Erfreulich ist, dass gerade Absolventen von Polytechnischen Schulen von den Betrieben ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt wird“, so Schwarzl. „Auch HTL-Abbrecher bewähren sich in unseren Unternehmen in der Praxis hervorragend.“

Die Corona-Jahre haben auch im Sektor Berufsauswahl ihre Spuren hinterlassen. „So gaben Betriebe an, dass die Schulabsolventen oft keine klare Vorstellung zur Berufswahl hätten, da es kaum berufspraktische Tage und wenige Infoveranstaltungen gab. Seitens der Wirtschaftskammer Niederösterreich arbeiten wir mit den Sozialpartnern Hand in Hand, um dem entgegenzuwirken“, fasst Helmut Schwarzl zusammen.

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