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Trotz der aktuell angespannten Situation in vielen Bereichen verzeichnete Niederösterreich im November einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um ein Minus von 9,3 Prozent im Vergleich zum November des Vorkrisenjahres 2019. „Diese positive Entwicklung haben wir vor allem deshalb erreicht, weil wir von allen Seiten – sei das von Bund, Land und Gemeinden, wie auch von den Sozialpartnern und dem AMS NÖ – in schwierigen Zeiten Hilfe und Unterstützung geleistet haben“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und weiter: „Je mehr die Herausforderungen wieder zunehmen, umso mehr verlangen die Menschen zurecht nach Sicherheit und Orientierung – auch am Arbeitsmarkt.“

In der NÖ Arbeitsmarktstrategie 2021-2027 ist verankert, dass Kompetenzorientierung eine ganz zentrale Position und Säule einnimmt. Deshalb hat das Land Niederösterreich unter Einbindung der Sozialpartner und des AMS NÖ den Kompetenzatlas entwickelt. „Der ‚Kompetenzatlas‘ ist die Informationsdrehscheibe für Kompetenzorientierung und berufliche Weiterbildung. Unter www.noe-kompetenzatlas.at findet man alles zu den Themen berufliche Förderungen, Weiterbildungsangebote, Kompetenzerhebungsinstrumente und Beratungsangebote. Die Plattform ist für Jung und Alt, für Berufstätige und Arbeitslose. Mit dem NÖ Kompetenzatlas nimmt Niederösterreich eine Vorreiterrolle ein, so ein Projekt unter Einbindung aller Partner in Niederösterreich ist in Österreich einzigartig“, betont die Landeshauptfrau.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Martin Eichtinger stellen den neuen “NÖ Kompetenzatlas” vor. Foto: © NLK Pfeiffer

Die Erweiterung des etablierten NÖ Kompetenzkompasses zum NÖ Kompetenzatlas ist der nächste Schritt: „Bis heute haben rund 18.000 Menschen das Kompetenzerhebungsinstrument des Landes Niederösterreich genutzt und ihre zum Teil bisher unentdeckten Talente und Stärken sichtbar gemacht. Um die Wichtigkeit dieser Thematik hervorzuheben, wurde jetzt – zusätzlich zu diesem bereits bestehenden Tool – der NÖ Kompetenzatlas entwickelt. Denn nur wer einerseits seine eigenen Stärken und Talente kennt und sich andererseits über die große Vielfalt an Jobmöglichkeiten informiert hat, kann die Chancen am Arbeitsmarkt nutzen“, so Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger. In den Kompetenzatlas sind Service, Angebot und Knowhow der Sozialpartner und des AMS NÖ eingeflossen.

„Nachdem das Ende des Lockdowns für Ungeimpfte nun fixiert ist, ist für Wirtschaftsforscher auch klar, dass die blau-gelbe Wirtschaft weiterhin an ihrem Wachstumskurs festhalten wird. Unsere Betriebe brauchen daher jeden und jede, die anpacken kann. Dabei ist der neue Kompetenzkompass ein ganz wesentliches Tool, damit die Fachkräfte von morgen ihre eigenen Stärken bestmöglich einsetzen können. Weiters unterstützen wir Betriebe unter anderem mit dem neuen Expat-Center dabei, dass Schlüsselkräfte aus dem Ausland besser in Niederösterreich ankommen können. Darüber hinaus wollen WKNÖ und ecoplus Unternehmerinnen und Unternehmer unterstützen, Mitarbeiter zu finden und das eigene Unternehmen hervorzuheben. Hierzu werden Maßnahmen erarbeitet, die auf die Steigerung der Attraktivität der niederösterreichischen Unternehmen als Arbeitgeber abzielen, unter anderem durch Beratungen und Webinare“, so Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger.

Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ: „Berufliche (Neu-)Orientierung ist eine große Herausforderung, vor denen die Menschen durch die Pandemie nun stehen. Wir haben daher im AMS das Thema Kompetenzenorientierung auf allen Ebenen in unserem Beratungs-und Betreuungsangebot ausgebaut. In diesem Jahr haben über das AMS in Niederösterreich in Summe 277.000 Beratungen zum Thema persönliche Kompetenzen sowie Berufsorientierung stattgefunden. Profitiert davon haben junge Menschen wie Erwachsene, die unsere Hilfe beim Einstieg ins Erwerbsleben oder beim Wiedereinstieg brauchen.”

„Bei der Berufsorientierung ziehen wir in Niederösterreich an einem Strang. Sei es der NÖ Talente Check, den wir als Wirtschaftskammer gemeinsam mit dem Land seit Jahren erfolgreich durchführen oder mit einer App zur Berufsorientierung, die wir gerade mit der Arbeiterkammer fertigstellen. Wichtig ist, die Initiativen den aktuellen Bedürfnissen anzupassen und laufend weiterzuentwickeln“, so Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker. Gemeinsam mit dem Land NÖ setzt sich die Wirtschaftskammer auch besonders für das Thema der Mitarbeiterbindung ein. „Um qualifizierte Fachkräfte nicht nur zu finden, sondern auch zu binden, arbeiten wir derzeit mit der ecoplus an einem Unterstützungskonzept auf verschiedenen Ebenen. Es reicht von einem Leitfaden für Unternehmen über Webinare bis hin zu Beratungsangeboten“, so WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.

Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser betont: „Qualifizierte Fachkräfte sichern den Unternehmenserfolg und tragen in hohem Maße zur Wertschöpfung bei. Wir setzen daher in Niederösterreich gemeinsam alles daran, um Weiterbildung und Lehrausbildung zu forcieren. Sei es bei Messen zur Berufsorientierung, regionalen Drehscheiben oder Schwerpunkten in der LehrerInnenausbildung wie ein eigener Master-Lehrgang zur Berufsorientierung. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer erarbeiten wir aktuell eine App zur Berufsorientierung. Zudem schicken wir bei „Let’s Walz“ im Frühjahr 2022 wieder für mehrere Wochen in neun europäische Länder, um internationale Erfahrung zu sammeln. Von zentraler Bedeutung ist es, ein verpflichtendes Schulfach “Berufsorientierung, Sozial- und Alltagskompetenz“ in der 5. bis 8. Schulstufe an allen Schularten einzuführen. Denn es ist besonders wichtig, dass die persönlichen Stärken und Talente auch zu den passenden Ausbildungen führen”

„Der aktuelle Fachkräftemangel ist nur ein Vorbote zu dem, was noch auf uns zukommen wird – Stichwort geburtenschwache Jahrgänge und Pensionierungen. Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen, damit unser Industriestandort zukunftsfähig bleibt. Mehr als acht von zehn Industriebetrieben sind schon jetzt vom Fachkräftemangel betroffen. Als besonders schwierig erweist sich die Rekrutierung für den MINT-Bereich – also für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Dabei gibt es gerade dort die Arbeitsplätze der Zukunft. Durch den Kompetenzatlas sollen viele junge Menschen ihren Weg in Industrieberufe finden. Gerade der technisch-naturwissenschaftliche Bereich bietet tolle Aufstiegs- und Verdienstchancen, die aber viele – vor allem Frauen – leider immer noch nicht auf dem Radar haben“, so IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer.

„Das Sozialministeriumservice (SMS) bietet mit seinen Projekten aus dem Netzwerk Berufliche Assistenz (NEBA) zahlreiche Unterstützungsleistungen an. Jugendliche auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsweg können etwa mit dem Jugendcoaching gemeinsam Perspektivenpläne erstellen. Jene, die versäumte Basisqualifikationen nachholen möchten, haben in unseren AusbildungsFit-Projekten dazu die Möglichkeit. Mit diesen kostenlosen und in ganz Niederösterreich bestehenden Angeboten werden Jugendliche in der wichtigen Phase des Übergangs von der Schule in den Beruf beraten und begleitet“, erläutert Günther Widy vom Sozialministeriumservice.

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