Landesrat Ludwig Schleritzko: „Wir wollen darüber mit den Landsleuten reden, ihnen Geschichte näherbringen und über die Gegenwart diskutieren”
Vor 100 Jahren wurde aus Niederösterreich durch die Trennung von Wien ein eigenständiges Bundesland. Das ganze Jahr 2022 steht im Zeichen dieses Jubiläums, das bei zahlreichen Gelegenheiten gefeiert wird. Die NÖ Landesbibliothek und das Landesarchiv nähern sich dem Thema aus einem anderen Blickwinkel und startet eine Vortrags- und Symposien-Reihe. Dabei soll die Geschichte des Landes für jedermann verständlich aufbereitet und gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Rolle Niederösterreichs als Kernland der Republik beleuchtet werden.
„Niederösterreichs Geschichte ist eng verwoben mit der Geschichte Österreichs. Gerade die letzten 100 Jahre als eigenständiges Bundesland haben aber dafür gesorgt, dass wir an Profil gewonnen und unsere Geschichte und Zukunft in die eigenen Hände genommen haben. Niederösterreichs Weg war seit der Trennung durchaus nicht immer einfach. Vergessen wir nicht, dass Niederösterreich sowjetische Besatzungszone war oder viele Jahrzehnte direkt am Eisernen Vorhang lag. Aber auch diese Hürden haben wir gemeistert und können stolz darauf sein, wo Niederösterreich heute steht. Wir wollen darüber mit den Landsleuten reden, ihnen Geschichte näherbringen und über die Gegenwart diskutieren“, umreißt Landesrat Ludwig Schleritzko, zuständig für Bibliotheken und Archive in Niederösterreich, den Inhalt der Veranstaltungsserie.
Über mehrere Monate beschäftigt sich etwa die Vortragsreihe „Eine Zeitreise. Von Willendorf nach St. Pölten“ mit rund 30.000 Jahre Geschichte Niederösterreichs von den Anfängen menschlicher Besiedelung bis zum Fall des Eisernen Vorhangs. Die Reihe umfasst 14 Referate im Zeitraum von 2022 bis 2024.
Bei der international besetzten Tagung „LandUmStadt“, die von Landesrat Ludwig Schleritzko am 28. 4. eröffnet wurde, wurde nicht nur die Trennung Niederösterreichs von Wien, sondern überhaupt die Vielfalt und historische Dynamik von Stadt-Land-Beziehungen im 20. und frühen 21. Jahrhundert behandelt. Fortgesetzt wird der Veranstaltungsreigen mit einer Podiumsdiskussion am 1. Juni zum Thema „Brauchen wir eine Landesidentität?“ mit Prof. Dr. Peter Bußjäger, Gerhard Hofer („Die Presse“) und Dr. Reinhard Linke (ORF NÖ). Diese und ähnliche Veranstaltungen werden noch das ganze Jahr im NÖ Landesarchiv und der NÖ Landesbibliothek geboten und sind für jeden gratis zugängig. „Zusätzlich wird es fünf Podcasts mit dem Titel „Wendezeiten und Umbrüche in der jüngeren Landesgeschichte“ geben“ ergänzt Roman Zehetmayer, Leiter des NÖ Landesarchivs und der NÖ Landesbibliothek.