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Eine Handelsverband-Blitzumfrage zeigt auf, dass sich weniger als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung für die 4. Woche des Lockdowns „freitesten“ wollen.

Der Handelsverband und das Meinungsforschungsinstitut MindTake Research haben die erneute Schließung des Handels von 26. Dezember bis 17. Jänner zum Anlass genommen, um die heimischen Verbraucher und ihr aktuelles Einkaufsverhalten genauer unter die Lupe zu nehmen.

„40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben ihre Haushaltsausgaben wegen der Corona-Krise eingeschränkt, 10 Prozent beschränken sich zurzeit sogar rein auf den Kauf lebensnotwendiger Güter. Das bestätigt leider auch unsere Prognose, wonach zwei Drittel der Umsatzverluste aus den Lockdowns im Handel unwiederbringlich verloren gehen bzw. an mehrheitlich Onlineshops und Plattformen ohne Betriebsstätte in Österreich abfließen“, erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, die zentralen Ergebnisse der Blitzumfrage.

Die normalerweise umsatzstarken Tage nach Weihnachten, die vielfach zum Einlösen von Gutscheinen oder zum Geschenkumtausch genutzt werden, fallen heuer aufgrund des dritten Lockdowns komplett weg. Das trifft die Branche hart, denn für gewöhnlich ergeben sich gerade in dieser Phase neue Kundenbindungen.

Nur 42% wollen sich „freitesten“ lassen: Damit dauert der 3. Lockdown für den Non-Food Handel fast ein Monat lang

Für alle, die keinen freiwilligen Corona-Test machen möchten, gilt der Lockdown bekanntlich bis 24. Jänner – das sind laut HV Blitzumfrage mit 58 Prozent mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Die Möglichkeit, sich vor dem 18. Jänner freiwillig “freitesten” lassen, um etwa ein Geschäft betreten zu dürfen, wollen nur 42 Prozent der Konsumenten in Anspruch nehmen – eine weitere Hiobsbotschaft für den stationären Non-Food Handel, für den der 3. Lockdown damit fast ein Monat lang andauert. Und: Eine Minderheit von 48 Prozent plant, sich 2021 gegen Corona impfen zu lassen.

Man kann lenkungspolitisch entweder mit negativen oder mit positiven Anreizsystemen arbeiten. Die Bundesregierung hat sich für einen negativen Anreiz entschieden: Alle, die sich nicht freiwillig testen lassen wollen, müssen eine Woche länger im Lockdown bleiben.

„Das kann man natürlich machen, wir haben uns allerdings stets für einen positiven Anreiz eingesetzt, der auch einen Win-Win Effekt erzeugt: Warum geben wir nicht allen, die sich im Jänner freiwillig testen lassen und damit einen Beitrag zur Gesundheitssituation der Bevölkerung leisten, als Dankeschön einen 50 Euro Gutschein, den man bei heimischen Unternehmen mit Betriebstätte in Österreich einlösen kann? Damit würden auch die krisengebeutelten Unternehmen und deren Arbeitsplätze von einem Stück künstlicher Kaufkraft in einer Zeit profitieren, in der sich die Sparquote aufgrund der Unsicherheiten verdoppelt hat. Der Handelsverband setzt sich schon seit Monaten für derartige Österreich-Schecks ein und hat unterschiedliche Modelle vorgeschlagen. Davon würden alle profitieren, die Verbraucher, aber auch die heimische Wirtschaft. Hoffentlich wird der Vorschlag im neuen Jahr aufgegriffen”, so Rainer Will.

Foto: Pixabay/Elias Sch.

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