LH Mikl-Leitner: Nur wer in der Wissenschaft stark ist, hat auch eine gute Grundlage für eine dynamische Entwicklung
„Die Technik von heute ist das Brot von morgen, die Wissenschaft von heute ist die Technik von morgen“, zitierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Donnerstag im NÖ Landhaus Richard von Weizsäcker. Anlass der Pressekonferenz gemeinsam mit Victoria Weber, Vize-Rektorin der Donau-Universität Krems, und Martin Wagner, Leiter der Abteilung für Lebensmittelmikrobiologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, war der Auftakt zum neuen FTI-Programm des Landes.
„Wer heute die Felder der Zukunft bearbeitet, wird morgen Innovationen ernten, im Wettbewerb bestehen und die Region weiterentwickeln“, betonte dabei die Landeshauptfrau und erinnerte daran, dass sich der vor 25 Jahren „noch weiße Fleck auf der Wissenschafts-Landkarte“ zu einer tollen Wissenschaftsachse von Wieselburg, St. Pölten und Krems über Tulln und Klosterneuburg bis nach Wiener Neustadt entwickelt habe: „Die hier entstehenden neuen Technologien sind die Basis für die Innovationskraft unseres Landes“.
Ein wichtiger Baustein dabei sei das 2015 vorgestellte und vorerst bis 2020 angelegte FTI-Programm für Forschung, Technologie und Innovation. „Wie erfolgreich dieses Programm ist, zeigen die Fakten: 190 wissenschaftliche Projekte wurden bei einem Gesamtvolumen von rund 360 Millionen Euro mit rund 80 Millionen Euro gefördert, die Forschungsquote in Niederösterreich konnte um 14,4 Prozent gesteigert werden, was der höchsten Steigerung im Bundesländervergleich entspricht, auch die Zahl der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung ist um 24,8 Prozent auf über 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen“, sagte Mikl-Leitner.
Um auch die Kleinen und Kleinsten auf spielerische Arbeit bereits mit Wissenschaft zu konfrontieren, habe man darüber hinaus „Science Fair Niederösterreich“ mit 70 Forschungsprojekten in Kooperation zwischen Schulen und Wissenschaftseinrichtungen, die „Science School“ direkt an den Schulen mit bisher rund 15.000 Kindern sowie das „Forschungsfest Niederösterreich“ initiiert, das an seinen beiden bisherigen Terminen über 22.000 Kinder fesselte, führte die Landeshauptfrau weiter aus.
Nach dem Auslaufen des bisherigen FTI-Programmes 2020 gelte es nun, das nächste Programm auf eine neue Ebene auf der Höhe der Zeit zu heben. „Die Neukonzeption soll aber nicht von oben herab verordnet, sondern gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern, aber auch mit der Bevölkerung entwickelt werden, um den Stellenwert der Wissenschaft noch weiter zu heben und sie noch stärker in der Gesellschaft zu verankern“, kündigte Mikl-Leitner an.
Der Startschuss erfolgt mittels einer Online-Befragung, die sich auf zwei Ebenen zum einen an die Forscherinnen und Forscher sowie zum anderen an die Bevölkerung richtet: „Von unseren Landsleuten wollen wir u. a. wissen, wie sie den Wissenschaftsstandort Niederösterreich einschätzen, welche Ideen für Forschungsprojekte und -themen sie haben oder ob es ausreichend Programme für Schüler und Jugendliche gibt“, erläuterte die Landeshauptfrau.
Die beiden Befragungen unter www.noe.gv.at/wissenschaft beginnen mit dem heutigen Tag; Teilnahmeschluss ist der 12. März 2020. Dann gehe es darum, die Daten zu sichten, um die Antworten in die neue FTI-Strategie einfließen lassen zu können, die am Ende des Jahres präsentiert werden soll. „Unser Grundsatz dabei lautet: Nur wer in der Wissenschaft stark ist, hat auch eine gute Grundlage für eine dynamische Entwicklung“, so Mikl-Leitner abschließend.
Victoria Weber, wie Martin Wagner maßgeblich für die Entwicklung und Umsetzung des FTI-Programmes verantwortlich, hob u. a. das forschungsfreundliche Klima in Niederösterreich und die speziellen Förderprogramme hervor, die vom Kindergarten bis zur Universität begleiten und unterstützen. „Damit Wissenschaft und Forschung als Wert begriffen werden, ist die Einbeziehung der Bevölkerung ein sehr guter Ansatz“, meinte sie.
Martin Wagner unterstrich u. a die Dynamik des Prozesses, die Verschneidung mit vielen Interessen und die Forcierung von Wissenschaftsfeldern nahe am Konsumenten: „Beim EU-Beitritt 1995 lag der Export unserer Lebensmittel noch bei 7, heute bei 48 Prozent“.