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In kaum einer anderen Berufssparte werden derzeit so dringend neue Mitarbeiter gesucht wie im Pflegebereich. Umso wichtiger sei es, in der Pflege die Personaloffensive zu voranzutreiben, gezielte Schwerpunktsetzung im Aus- und Weiterbildungsbereich zu setzen, die Ausbildung zu modularisieren und die Pflege- und Sozialbetreuungsschulen mit den Regelschulwesen zu vernetzen, betonte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister am heutigen Montag bei einer Pressekonferenz im Pflege- und Betreuungszentrum St. Pölten. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an den internationalen Tag der Pflege, der jährlich am 12. Mai gefeiert wird, um auf die Leistung der Menschen in Pflegeberufen aufmerksam zu machen.

Das Land Niederösterreich habe auch ein 5-Punkte-Programm erarbeitet, so Teschl-Hofmeister und hofft, dass der eingeschlagene Weg mit dem neuen Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein fortgesetzt werde. „Wir müssen zuerst darüber reden, was wir in der Pflege brauchen und erst dann sollte über die Finanzierung gesprochen werden.“

Christine Lindenthal (PBZ Wiener Neustadt), Manuel Hartmann (Schüler der Pflegefachassistenz in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege St. Pölten) und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (v.l.n.r.) Foto: © NLK Burchhart

Die niederösterreichischen Pflege- und Betreuungszentren wären in den vergangenen Monaten vor großen Herausforderungen gestanden. Wären im Dezember des Vorjahres noch 402 Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflege- und Betreuungszentren positiv auf Corona getestet worden, läge diese Zahl nun „im einstelligen Bereich“, sagte Tesch-Hofmeister. Insgesamt verzeichnete man bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in den niederösterreichischen Pflege- und Betreuungszentren 1.757 positive Fälle, beim Personal 1.023. Leider wären auch 318 Personen an und mit Corona verstorben. Die Durchimpfungsrate bei den Bewohnerinnen und Bewohnern bezifferte Teschl-Hofmeister mit 83 Prozent, beim Personal mit 66 Prozent.

Christine Lindenthal vom PBZ Wiener Neustadt sagte, dass das Personal oft „an ihre Leistungsgrenzen und darüber hinaus“ hätte gehen müssen. Wichtig wäre in dieser herausfordernden Zeit gewesen, auf jeden einzelnen Bewohner einzugehen und das persönliche Gespräch zu suchen. Das erforderte „fachliche Professionalität und menschliches Einfühlungsvermögen“, vor allem auch aufgrund der eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten. Es wäre immer wieder auch notwendig gewesen, die „gesamte Bandbreite der organisatorischen Abläufe“ zu überdenken und den Erfordernissen anzupassen.

Manuel Hartmann, Schüler der Pflegefachassistenz in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege St. Pölten, erzählte von der Krankheit seiner Mutter, als er ein Kind war und von seiner Motivation, in den Pflegeberuf einzusteigen. „Ich bin froh, dass ich mich für diesen Beruf entschieden habe.“ Auch in seinem persönlichen Umfeld finde diese Bereitschaft große Akzeptanz.

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