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„Das Land Niederösterreich wird in den Ausbau und die Modernisierung der Pflege- und Betreuungseinrichtungen des Landes und privater Träger knapp 300 Millionen Euro investieren. Damit wird die Ausrichtung der stationären Pflege und Betreuung erheblich verbessert und es werden rund 650 neue Pflege- und Betreuungsplätze geschaffen“, informierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

„In Bad Vöslau, Waidhofen an der Ybbs, Eggenburg, Hollabrunn, Mistelbach, Hainburg, Scheibbs und Laa an der Thaya werden an den bestehenden Standorten von Pflege- und Betreuungszentren des Landes Neu, Zu- und Umbauten entstehen. Zusätzlich sind an zwölf Standorten technische Sanierungen vorgesehen“, so Mikl-Leitner. Die Investitionskosten für diese Maßnahmen bezifferte die Landeshauptfrau mit 260,5 Millionen Euro. Darüber hinaus unterstütze man auch die privaten Träger mit rund 32 Millionen Euro. Dieses erste Maßnahmenpaket in der Größenordnung von knapp 300 Millionen Euro soll bereits am kommenden Dienstag in der Sitzung der Landesregierung beschlossen werden.

Man werde sich auch genau anschauen, welche Auswirkungen und Folgen die Krise auf die weiteren Ausbaupläne habe, so die Landeshauptfrau weiter. „Wir werden deshalb den Altersalmanach auf aktuelle Entwicklungen überprüfen und in weiterer Folge das zweite Maßnahmenpaket mit weiteren Ausbau- und Investitionsvorhaben bis 2030 präsentieren.“ Damit schaffe man die Voraussetzungen, punktgenau den bezirks- und landesweiten Bedarf festzustellen und die Finanzmittel möglichst effizient einzusetzen.

Die vergangenen 15 Monate hätten „hautnah vor Augen geführt, wie wichtig, sensibel und wertvoll“ der Pflege- und Betreuungssektor für die Gesellschaft sei. „Im Umgang mit der Corona-Krankheit war es einerseits notwendig, die älteren Menschen besonders gut vor einer Infektion zu schützen und andererseits darauf zu achten, dass die Menschlichkeit und der soziale Zusammenhalt, die gerade im Pflege-und Betreuungsbereich so wichtig sind, nicht verloren geht“, sagte Mikl-Leitner. In diesem Zusammenhang dankte sie auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den großartigen Einsatz.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister informierten über die Modernisierung und den Ausbau der stationären Pflege und Betreuung in NÖ. Im Bild mit einer Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter eines Pflege- und Betreuungszentrums Foto: © NLK Burchhart

Der Ausbau der Pflege- und Betreuungs-Einrichtungen erfolge in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, betonte die Landeshauptfrau. Das Kompetenzzentrum für Gerontologie an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften habe basierend auf wissenschaftlichen Prognosen und Entwicklungsszenarien den Altersalmanach aufbereitet. „Dieser Altersalmanach ist für uns als Entscheidungsträger eine ganz zentrale Richtschnur, wo es diese Adaptierungen und Verbesserungen im Bereich der stationären Pflege und Betreuung auch benötigt. “

Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister dankte zunächst den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflege- und Betreuungszentren für ihre „großartige Arbeit und Einsatzbereitschaft“. Ohne sie wäre es nicht möglich, dass „wir die Krise gemeinsam so gut meistern“. In den niederösterreichischen Pflege- und Betreuungszentren liege die Impfbereitschaft bei den Bewohnerinnen und Bewohnern bei „erfreulichen 85 Prozent“, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wären es 67 Prozent. Zudem gebe es derzeit keinen einzigen positiven Corona-Fall bei den Bewohnern in den Pflege- und Betreuungszentren.

Mit diesem Ausbau- und Modernisierungsprogramm trage man auch der demografischen Entwicklung Rechnung, so Teschl-Hofmeister. Der Anteil der Über-60-Jährigen in Niederösterreich werde bis 2030 auf 32 Prozent steigen, der Anteil der Über-75-Jährigen auf 12 Prozent. „Bis 2030 werden wir deshalb 1.970 zusätzliche Plätze in den Pflege- und Betreuungszentren brauchen“, sagte die Landesrätin. Es gelte deshalb, an den bestehenden Standorten zusätzliche Plätze zu schaffen und gleichzeitig auch den Komfort und die Qualität in den Häusern zu verbessern. Auch der Anteil der Einzelzimmer werde erhöht.

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