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Sägeindustrie reduziert Holzimporte

Franz Kirnbauer, Obmann der Fachgruppe Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager (v.l.n.r.) . Foto: © NLK Pfeiffer

Wärme und Trockenheit begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers in unseren Wäldern. Schon im Vorjahr fielen diesem Schädling 2,2 Millionen Festmeter Holz zum Opfer. Insgesamt mussten in den letzten Jahren rund 20.000 Hektar Waldflächen abgeholzt werden, davon 13.000 Hektar im Waldviertel. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Sägeindustrie wurden diese Probleme und mögliche Schritte nun besprochen.

Franz Kirnbauer, Obmann der Fachgruppe Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, meint dazu: „Wir werden bis Ende des Monats zusätzliche 200.000 Festmeter Holz aus den heimischen Wäldern abholen und auch die internen Lagerkapazitäten massiv erhöhen. Wir wollen so noch mehr auf heimisches Holz setzen und damit natürlich auch die Importe aus dem Ausland reduzieren.“ Positiv sei auch, dass mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft nun die Nachfrage nach Schnittholz aktuell wieder ansteigen würde.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagt: „Die Zusagen, dass die Industrie mehr Holz als bisher aus den Wäldern holt und auch neue Lager aufbaut, sind wichtige erste Schritte. Wir sind aktuell erst am Anfang des Jahres, uns stehen noch viele Wochen mit Trockenheit bevor. Deshalb werden wir gemeinsam genau beobachten, wie sich die Situation in unseren Wäldern und die Abholung des Holzes das ganze Jahr über entwickelt.“

Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager hält fest: „Die Waldbesitzer sind sehr gewissenhaft bei der Aufarbeitung der befallenen Waldflächen und der Waldpflege, aber das frische Holz muss von der Sägeindustrie und Zellstoffindustrie auch rasch aus dem Wald gebracht und verarbeitet werden, um die Schädigung durch den Borkenkäfer eindämmen zu können. Gemeinsam werden wir auch eine Koordinierungsstelle einrichten, um auch die Abstimmung zwischen der Forstwirtschaft und der Industrie zu verbessern.“

Bereits vor einigen Tagen haben Pernkopf und Schmuckenschlager entschlossene Maßnahmen zu Rettung des Waldes eingemahnt, unter anderem die Reduzierung der Holzimporte. „Zusätzlich zu den Zusagen der Sägeindustrie braucht es noch weitere Schritte, weil der Wald ein wichtiger Wasserspeicher ist, für saubere Luft sorgt und das Klima kühlt. Wir brauchen weitere Investitionen in die Wiederaufforstung von klimafitten Wäldern und Entlastungen für die betroffenen Waldbauern. Und auch jeder Einzelne kann etwas beitragen, indem er auf heimisches Holz als Baustoff oder Energielieferant setzt“, so Pernkopf und Schmuckenschlager.

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