Veranstaltungsreihe in den sechs Bildungsregionen startet
KREMS. Das Land Niederösterreich und die Bildungsdirektion für Niederösterreich haben die Themen „Schulklima und Schulkultur“ zu einem zentralen Anliegen des Schuljahres 2019/2020 erklärt. Die Bildungsdirektion ist daher mit einer Veranstaltungsreihe in allen sechs Bildungsregionen zu diesem Thema in das Jahr 2020 gestartet. Die erste Veranstaltung dazu fand in Krems statt. Zielgruppe sind Pädagoginnen und Pädagogen und Schulleitungen. Ziel ist es, durch aktive Auseinandersetzung mit dem Thema „Schulkultur” der Gewalt den Nährboden zu entziehen. Somit kann diese Maßnahme als wichtige Form der Gewaltprävention gesehen werden und soll den Schulen wertvolle Ideen und Ansatzpunkte liefern.
Für Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister ist der respektvolle Umgang miteinander die Basis einer guten Schulkultur und eines gesunden Schulklimas. Diese Themen sind daher auch dem Land Niederösterreich ein ganz besonderes Anliegen: „Es geht darum, wie die Schulpartner – das sind – Schüler, Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen miteinander umgehen. Denn: Respekt ist die Basis von einem guten Miteinander. Ein gutes Schulklima muss nicht neu erfunden werden, denn es ist vielfach schon vorhanden. Dort, wo es aber noch Bedarf gibt, gilt es zu handeln und vorzubeugen. Dazu bedarf es auch klarer Regeln und Verhaltensweisen, die in der Schule unter der Einbeziehung von allen Betroffenen, festgelegt werden sollten“.
Mit dem Wunsch an die anwesenden Pädagoginnen und Pädagogen, dass das Jahr 2020 ein „Jahr der Gewaltfreiheit“ und ein „Jahr ohne Mobbing“ in den Klassenzimmern werde, erklärte Bildungsdirektor Johann Heuras, dass er dieses Jahr ganz bewusst unter dieses Leitthema für alle Schulen in Niederösterreich gestellt habe. Für ihn gehört es auch zum Bildungsauftrag der Schulen, dass junge Menschen in der Schule zu Erwachsenen geformt werden, die in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört ein gutes Schulklima und ein positiver Geist. Denn es ist erwiesen, dass auch die Lernerfolge besser sind, wenn das Schulklima und der Geist in den Schulen passen. In diesem Zusammenhang lud er alle Schulleitungen dazu ein, gemeinsam mit ihrem Team und mit den Schülern und Schülerinnen, als auch mit den Eltern, klare Vereinbarungen zu erarbeiten, die Voraussetzung für ein gutes Schulklima sein können.
Die Leiterin der Schulpsychologie der Bildungsdirektion für Niederösterreich, Andrea Richter ging, gemeinsam mit Daniel Passweg von der Pädagogischen Hochschule auf die wesentlichen Voraussetzungen ein, die notwendig sind, dass eine Schule, „Schulkultur“ auch leben kann. So ist Schulkultur nichts, das von außen vorgesetzt werden kann, sondern sie wird gelebt und muss gemeinsam erarbeitet werden. Zu den wichtigsten Rahmenbedingungen einer gelungenen Schulkultur zählen für sie, dass sich die Kinder „wohl und sicher fühlen“, dass sie beispielsweise auch Fehler machen dürfen, ohne dafür abgeurteilt zu werden, dass Kinder die „notwendigen Werkzeuge erhalten“, um Lernen zu lernen, dass „die Pädagogen Vorbilder in der Beziehungsgestaltung sind, dass die Schulleitungen auch Strukturen und Grenzen mit dem Kollegium erarbeiten. Grundlage für ein gedeihliches Miteinander ist aber die Wertschätzung des Menschen zwischen Pädagogen, Kindern und Jugendlichen und den Eltern.“
„Ein gutes Schulklima entzieht der Gewalt den Nährboden, deshalb ist das Schulklima auch ein wichtiges Leitthema im Bundesland Niederösterreich. Die Pädagoginnen und Pädagogen, sowie die Schulleitungen sind die Drehscheibe für ein gutes Gelingen“, so die Leiterin des Bereichs Pädagogischer Dienst, die auch den Auftrag an alle Schulen erteilte, dieses Thema zum Konferenzthema zu machen und, gemeinsam mit dem gesamten Team, den Geist im eigenen Haus zu reflektieren. Damit könne jede Pädagogin und jeder Pädagoge einen Beitrag dazu leisten, die Schule zu einem optimalen Lernort zu machen.
Alle waren sich darin einig, dass die Basis für Erziehungsarbeit in der Kinderrechtskonvention liegen – zum einen im Recht auf Bildung und zum anderen im Recht auf ein gewaltfreies Aufwachsen.
Foto: Bildungsdirektion NÖ