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Ziel sind keine Schulschließungen, so wenig Klassenschließungen und so wenig Distance-Learning wie möglich

ST. PÖLTEN. Heute, Donnerstag, erläuterten Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras Zahlen und Fakten zum neuen Schuljahr. Zu Beginn machte Teschl-Hofmeister die Wichtigkeit und den Erfolg der heurigen Sommerschule in Niederösterreich deutlich: „6.700 Schülerinnen und Schüler wurden von 850 Pädagoginnen und Pädagogen und 370 Studierenden an 202 Standorten im Rahmen der Sommerschule auf das neue Schuljahr vorbereitet“, so die Landesrätin, „und erleben dank der Einsatzbereitschaft aller Beteiligten bestimmt einen angenehmeren Schulstart.“

Kommenden Montag beginnt dann für rund 200.000 Schülerinnen und Schüler, davon rund 19.000 Taferlklassler, das neue Schuljahr und Teschl-Hofmeister bedankte sich bei Bildungsdirektor Johann Heuras und seinen Teams für deren Einsatz, denn „wir haben es zum Glück geschafft, alle Klassen mit Lehrpersonal zu besetzen“ und weiter: „Mein Dank geht natürlich auch an unsere Pädagoginnen, Pädagogen und Studierenden, weil es ihrem großen Einsatz zu verdanken ist, dass uns dies in Niederösterreich gelungen ist – denn: jedes Kind hat das Recht auf Unterricht.“

Bildungsdirektor Johann Heuras und Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister mit den Taferlklassler Anna und Bastian

Überdies erklärte die Landesrätin, dass das neue Schuljahr unter dem Motto „keine Schulschließungen, so wenig Klassenschließungen und so wenig Distance-Learning wie möglich“ stattfinden solle und fasst die Regeln für einen sicheren Unterricht in der Schule wie auch der Betreuung in den Kindergärten zusammen: „Kein positiv getestetes Kind und keine positiv getestete Begleitperson darf einen Kindergarten betreten. Positives, aber symptomloses Personal wird beispielsweise mit administrativen Aufgaben betraut, wird aber nicht mit den Kindern in den Gruppen arbeiten.“ Für positiv getestetes Personal mit Symptomen sei ganz klar, in den Krankenstand zu gehen. So würde man es auch in den Pflichtschulen halten: „Wir wollen in den niederösterreichischen Bildungseinrichtungen keinen Gebrauch von der Bundesregelung machen, positiv getestetes Lehrpersonal unterrichten zu lassen, denn es geht uns um den größtmöglichen Schutz in unseren Schulen und Kindergärten.“ Bezüglich der Testungen seien keine flächendeckenden Tests vorgesehen, da diese eine große Belastung für das Personal seien. Allerdings empfehle man – besonders zum Schulstart – eigenverantwortliche Testungen zu Hause, um reibungslos, sicher und gesund ins neue Schuljahr starten zu können.

Dieser Empfehlung schloss sich auch Bildungsdirektor Johann Heuras an und übermittelte im Namen des pädagogischen Personals: „Die Stimmung ist gut, wir haben uns intensiv auf das neue Schuljahr vorbereitet und hoffen, dass dieses unter weitgehender Normalität stattfinden wird.“ Heuras zeigte sich ebenfalls erfreut, dass alle Klassen mit Lehrenden besetzt werden konnten: „Wir haben in den Pflichtschulen etwa 14.600 Pädagoginnen und Pädagogen, zirka 7600 sind es an den mittleren und höheren Schulen und rund 700 in den Berufsschulen – niederösterreichweit gesamt also etwa 23.000, die unsere Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr betreuen.“

Der Bildungsdirektor räumte aber ein, dass damit die Zahl an Lehrpersonal ausgeschöpft sei, es also keine „Reserve“ gäbe. Dies läge auch daran, dass fast 50 Prozent aller Lehrkräfte Teilzeit arbeiten, da diese berufsbegleitend noch ihren Master machen müssen. Aus diesem Grund appellierte er: „Die ‚Lehrerbildung Neu‘ ist deshalb dringend zu evaluieren.“

Zum Ende stellten die Landesrätin und der Bildungsdirektor noch eine Neuerung im Lehrplan vor: die Digitale Grundbildung. „Dieses Fach wird in der Mittelschule wie auch in der AHS Unterstufe verpflichtend eingeführt. In der Digitalen Grundbildung wird den Schülerinnen und Schülern digitale, mediale Kompetenz vermittelt.“ Die Digitale Grundbildung starte in den genannten Schulstufen, da hier – dank der Geräteinitiative im letzten Jahr – alle notwendigen Geräte bereits zur Verfügung stünden.

Im Rahmen der Pressekonferenz zum Schulstart wurden überdies noch einige Zahlen erläutert. Teschl-Hofmeister führte unter anderem jene zur institutionellen Kinderbetreuung aus. „Erstmals werden in Niederösterreichs Krippen, Kleinkinderbetreuungseinrichtungen, in Kindergärten, Horten und altersgemischten Einrichtungen über 70.000 Kinder betreut und das ist vor allem wirtschaftlich ein großer Faktor“. Mehr als 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich in den rund 1.060 Landeskindergärten mit 3.000 Gruppen um die bestmögliche Betreuung und Pädagogik für die Allerkleinsten. Auch in Bezug auf die Betreuungsquoten sei das Bundesland über weite Strecken sogar besser als der Bundesschnitt. „Bei den Drei- bis Fünfjährigen haben wir eine Betreuungsquote von 98,3 Prozent – also fast jedes Kind geht in Niederösterreich in eine der vorhin genannten Betreuungseinrichtungen“ und weiter: „Wir liegen hier weit über der Bundesquote von 93,8 Prozent, und das ist ein gutes Zeugnis für die Qualität unserer Kindergärten und derer, die dort tätig sind.“ Auch bei den Zwei- bis Dreijährigen sei die Tendenz mit einer Quote von 68,8 Prozent im Vergleich zum Bundesschnitt von 57,9 Prozent steigend und den österreichweit höchsten Anstieg verzeichne man mit 28,6 Prozent die Betreuungsquote der Null- bis Zweijährigen.

Bildungsdirektor Johann Heuras erläuterte unter anderem, wie sich die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler auf die einzelnen Schultypen verteilt. „Wir haben heuer 67.000 Kinder in der Volksschule, 40.600 in der Mittelschule, 2.700 Kinder in der Sonderschule.“ Weiters würden 2.230 eine Polytechnische und 38.700 eine Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS) besuchen. Er hob speziell den Vergleich AHS und Mittelschule hervor. „In der ersten Klasse AHS werden 5.950 Kinder beginnen – das sind 38 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die in die fünfte Schulstufe gehen. Der Rest, also 62 Prozent, besucht eine Mittelschule“ und weiter: „Das ist erfreulich, denn die letzten Jahre sind die Zahlen in den AHS durchwegs gestiegen und sind nun aber wieder stabil. Ich führe dies auf unsere Schwerpunktsetzung in den Mittelschulen zurück – Schwerpunkte wie Musik, Sport oder auch Sozial- und Gesundheit, die nun greifen.“

Abschließend sah Heuras eine positive Entwicklung beim Thema häuslicher Unterricht. „Im Vorjahr waren 2.049 Kinder angemeldet, im heurigen Schuljahr nur noch 1.056. Diesen Rückgang werte ich als positives Zeichen.“

Zum Ende machte Teschl-Hofmeister noch einmal auf die Unterstützungsmaßnahme „Blau-Gelbes Schulstartgeld“ aufmerksam. „Wir helfen mit 100 Euro für jede Schülerin, jeden Schüler und jeden Lehrling in Niederösterreich, egal in welchem Bundesland sich die Ausbildungsstätte befindet.“ Bis dato seien 81.000 Anträge eingegangen, das Schulstartgeld kann noch bis inklusive 4. Februar online beantragt werden.

Alle Details zum „Blau-Gelben Schulstartgeld“ wie auch den weiteren Unterstützungsmaßnahmen des Landes Niederösterreich online unter www.meinlandhilft.at.

Foto: © NLK Pfeffer

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