Sperre Postamt Schrems

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Die Vertreter und Vertreterinnen der Stadtgemeinde Schrems, allen voran Bürgermeister Karl Harrer sind fassungslos über die brutale Vorgangsweise zur Schließung des Schremser Postamts. „Ein Mitarbeiter der Post informierte mich letztes Wochenende in einem kurzen Telefonat, dass die Postfiliale in Schrems nicht „kostendeckend“ geführt werden kann und geschlossen wird.

Diese Schließung sei bereits bei der Regulierungsbehörde eingereicht worden, die Finanzdaten der Filiale sollen mir in einem persönlichen Gespräch erörtert werden. Ein Tag später ist dann bereits das offizielle Schreiben zur Schließung im Stadtamt eingelangt“, informiert Bürgermeister Karl Harrer und meint weiter: „Schrems ist die einwohnerstärkste Gemeinde des Bezirkes mit rund 6.500 Einwohnern, Großindustrie und vielen Groß- und Kleinunternehmen am Standort, die alle die Dienstleistungen der Postfiliale in Schrems dringend benötigen, genauso wie die Verwaltung der Stadtgemeinde selbst. Zur angeblichen mangelnden Kostendeckung der Filiale kann ich nur sagen, dass diese hausgemacht ist. Wenn ich am Standort nur einen Mitarbeiter zur Verfügung stelle und daraus resultierend teilweise Kunden bis außerhalb der Filiale anstehen müssen, um bedient zu werden, ist meiner Ansicht nach auf die Schließung schon zielgerichtet hingearbeitet worden. Mich enttäuscht diese Vorgangsweise maßlos, ist doch das Postamt nach wie vor eine wichtige Infrastruktureinrichtung für unsere Bevölkerung, die aus reinem Profitdenken der Post AG geopfert werden soll. Die Stadtgemeinde bringt als Dienstleistung jeden Freitag mit einem eigenen Bus die Menschen aus unseren Ortsteilen in die Stadt, damit sie unter anderem auch ihre Postwege erledigen können und nun wird ihnen auch dieses Recht genommen. Wir als Stadtgemeinde sind ohnmächtig gegen diese Vorgangsweise. Es ist erschütternd, wie man umgeht mit dem ländlichen Raum! Welche Standorte sind noch attraktiv, wenn nicht einmal die größte Stadtgemeinde im Bezirk groß genug ist für eine Postfiliale? Mit einer in der Post-Werbung für die neue Postbank angepriesenen Nähe zum Bürger hat eine derartige Vorgangsweise auch wohl nichts zu tun. Wir werden jedenfalls alles daransetzen, Alternativen zu finden“.

Foto: Walter Kellner

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