Der Start der „Europäischen Impfwoche“, die vom 23. bis 29. April über die Bühne geht, stand am heutigen Freitag im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in St. Pölten, bei der Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Professor Karl Zwiauer vom Nationalen Impfgremium und NÖ Sanitätsdirektorin-Stellvertreterin Dr. Regina Klenk darüber informierten, auf welche Schutzimpfungen ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss. Im Zuge der Kampagne soll die Öffentlichkeit für die Bedeutung rechtzeitiger Routineimpfungen sensibilisiert werden.
„Die ‚Europäische Impfwoche‘ steht unter dem Motto ‚vorbeugen, schützen, impfen‘“, sagte Landesrätin Königsberger-Ludwig, die auch betonte: „Erstens wollen wir auf die Dringlichkeit der Impfungen aufmerksam machen, was die Impfung für einen individuellen Schutz bietet und dass Impfungen auch zu einem ‚Herdenschutz‘ führen und somit für die gesamte Gesellschaft wichtig sind. Zweitens sind aufgrund der Corona-Pandemie ‚Impflücken‘ entstanden. Besonders Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker sollen in ihren Beratungsgesprächen darauf aufmerksam machen.“ Der Wert von Impfungen sei unumstritten. „Impfungen sorgen dafür, dass Krankheiten regional und in weiterer Folge auch weltweit ausgerottet werden konnten“, so Königsberger-Ludwig. Das sei aber nur dann möglich, wenn „sich viele Menschen impfen lassen, deshalb ist die Höhe der Durchimpfungsrate ganz entscheidend, um den Eigenschutz und den Herdenschutz zu verbessern.“
„Der Wert von Impfungen kann besonders bei den Pocken und bei den Masern belegt werden“, erläuterte sie. Mit der Einführung der Masernimpfung habe sich die Sterblichkeitsrate sehr stark verringert. „Im Jahr 1963 wurde die Masernimpfung eingeführt. Davor sind jährlich rund 2,6 Millionen Menschen an dieser schweren Krankheit gestorben. Unsere zentrale Botschaft lautet: ‚Impfen schützt vor Krankheiten und rettet Menschenleben‘“, betonte die Landesrätin.
In Bezug auf die Impfungen bei Kindern hob Königsberger-Ludwig hervor: Die Durchimpfungsrate bei den Polioimpfungen sei rückläufig, was „besorgniserregend ist und auch Säuglinge dadurch gefährdet werden.“ In Österreich seien im Jahr 2023 bisher insgesamt 113 bestätigte Fälle von Masern gemeldet worden. „Auch diese Impfung ist leider bei den Kindern rückläufig“, hielt sie fest. Alle wichtigen Impfungen seien im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten, die Eltern sollten ihren persönlichen Impfstatus und den Impfstatus ihrer Kinder überprüfen lassen, so die Landesrätin.
Professor Karl Zwiauer, Mitglied des Nationalen Impfgremiums, meinte: „Die Covid-19-Pandemie war in vielfache Hinsicht desaströs. Sieben Millionen Tote, weltweit sind zehn Millionen Kinder aufgrund der Pandemie zu Waisen geworden. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass die Impfung ein wesentliches präventivmedizinisches Instrument ist. Die gute Nachricht ist, dass etwa 15 Millionen Todesfälle durch Impfungen verhindert wurden.“ Österreich habe ein fantastisches Gesundheitssystem.“
Dr. Regina Klenk, stellvertretende NÖ Sanitätsdirektorin, sagte: „Die HPV Impfung ist eine sehr zentrale Impfung, die gegen Krebs wirkt. In Österreich verzeichnet man jährlich rund 400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Nun gibt es die Impfung gegen diesen Krebs, die bis zum 21. Lebensjahr kostenfrei ist.“