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Staubdünger

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Termin im Weinviertel. Der Himmel ist blau, aber die Luft ist eigenartig trüb. Blick aufs Navi – eh richtig. Dachte schon, ich wäre Richtung Sahara unterwegs. Der Kunde klärt mich auf: Wir düngen Staub. Eine Humusschicht gibt es auf unsren Äckern schon lange nicht mehr.
Staubdünger. Dieser Begriff will mir nicht mehr aus dem Sinn. Irgendwie beklemmend. Der Raubbau an der Natur rächt sich. Sie erinnern sich: Vor genau einem Jahr schrieb ich über den sogenannten „Welterschöpfungstag.“ Am 29. Juli 2021 waren wir mit den natürlichen Ressourcen durch und lebten über 5 Monate auf Pump. Und 2022? Österreich hatte heuer bereits am 6. April (!) den „Erschöpfungstag“ erreicht. Alles, was wir seit dem 6. April verbrauchen, kann die Natur nicht mehr erneuern. Staubdünger.
Dazu kommt die gnadenlose Bodenversiegelung. Geht sie in diesem Tempo weiter, dann wäre unser Land in 25 Jahren komplett zubetoniert. Dann könnten wir nicht einmal mehr Staub düngen.
Mal angedacht: Muss der „englische Rasen“ in unseren Gärten sein – so ganz ohne Blumen, Bienen, etc.? Muss das große Schotterbett vor dem Haus sein, um ja keinen „Pflegeaufwand“ zu haben?
Den Termin im Weinviertel vergesse ich nicht mehr. Der Staubdünger ist für mich ein Synonym der völligen Erschöpfung geworden – nicht irgendwo, sondern mitten in NÖ.
Kommen wir aus dieser Nummer wieder raus? Ihre Meinung interessiert mich. Schreiben Sie mir bitte unter:
fm.zagler@outlook.com.

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