Langjährige Forderung nach Verkürzung und Flexibilisierung der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrer ist auf Schiene
ST. PÖLTEN. In der heutigen Pressekonferenz kündigte Bildungsminister Martin Polaschek eine Reform der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an. Bislang dauerte die Ausbildung zum Volksschullehrer bzw. zur Volksschullehrerin 8 Semester im Bachelor und 2 Semester im Master. Jene für Mittelschulen, Gymnasien sowie mittlere und höhere gar 8 Semester im Bachelor und 4 Semester im Master mit zusätzlicher einjährigen Induktionsphase. „Zu lange und zu wenig Praxisbezug“, urteilte Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister zuletzt im Oktober 2023 bei der Landesbildungsreferentenkonferenz und freut sich, dass der Bund einer langjährigen Forderung aus Niederösterreich nachkommt.

Entsprechend der Ankündigung wird die Verkürzung des Bachelors auf 6 Semester beschlossen. Volksschullehrerinnen und -lehrer bzw. die Sekundarstufenlehrerinnen und
-lehrer sollen künftig den Masterabschluss in 4 Semestern absolvieren können. Zum Schutz der Junglehrerinnen und -lehrer sollen diese bis zum Abschluss des Masters nur für maximal eine halbe Lehrverpflichtung eingesetzt werden, keinen Klassenvorstand übernehmen und keinen fachfremden Unterricht zugeteilt bekommen. „Mit dem Entschluss ist gewährleistet, dass Lehramtsstudierende nach dem 3-jährigen Bachelorstudium in den Beruf einsteigen und berufsbegleitend zum Unterricht ihren Master absolvieren können. Das ist eine Win-Win-Situation für künftige Lehrkräfte sowie für die aktuell über 22.000 Lehrpersonen in Niederösterreich, die durch frische Kräfte entlastet werden“, begrüßt Teschl-Hofmeister das Vorhaben.
Nach der Verlängerung der Frist für das verpflichtende Masterstudium, deren Forderung aus Niederösterreich stammte und daraufhin bundesweit umgesetzt wurde, ist die Reform der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern der nächste wichtige Schritt, um positiv in die Zukunft blicken zu können. „Im Gegensatz zu anderen Bundesländern konnten in Niederösterreich alle Planstellen im Bildungsbereich besetzt werden. Dennoch bleibt die Lage wie in nahezu allen anderen Berufsgruppen angespannt. Der heutige Entschluss hilft jedenfalls, dass wir in Niederösterreich das hohe Bildungsniveau halten und ausbauen können“, so Teschl-Hofmeister abschließend.
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