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Gartenböden brauchen keinen Torf, um fruchtbar und locker zu werden oder zu bleiben. Torfabbau ist in hohem Maß klima- und umweltschädlich, weshalb der Verzicht auf Torf eines der drei Kernkriterien der Bewegung „Natur im Garten“ ist. Im Privatgarten kommt man ohne Torf bestens zurecht. Fördern Sie gezielt den Humus-Aufbau durch Einmischen von Ernteresten oder organischem Dünger wie Kompost, durch Mulchen, richtiges Bewässern und durch die bewährte Methode der Gründüngung. Säen Sie, wo immer ein Beet abgeerntet ist oder leer steht, eine lebendige Decke aus Gründüngungspflanzen als Kur für den Boden aus. Die Bedeckung kahler Beete im Herbst und Winter durch die Aussaat von geeigneten Pflanzen schützt und lockert den Boden, trägt zur Verbesserung der Struktur und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens bei, ist dekorativ, wertvoll für Insekten und unterdrückt das Wachstum unliebsamer Beikräuter.

„Die Nachsaat jetzt im Spätsommer oder Herbst ist die häufigste und praktikabelste Art der Gründüngung. Nach dem Abernten der Gemüsebeete können als ‚Bodentherapeuten‘ Phacelia oder Gelbsenf bis in den September ausgesät werden. Samen von Spinat und Vogerlsalat können als schmackhafte, essbare Gründüngung auch noch im Oktober ausgebracht werden“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Unter Gründüngung versteht man die natürliche Bodenverbesserung mithilfe bestimmter Pflanzenarten. Diese werden in der Regel nicht wie herkömmliche Kulturpflanzen geerntet, sondern im folgenden Frühjahr abgeschnitten und oberflächlich in den Boden eingearbeitet oder zum Mulchen verwendet. Selbst starke Bodenverdichtung als Folge von Bautätigkeiten kann durch tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen wie Gelbsenf, Ölrettich, Ackerbohne oder Winterraps durchbrochen werden. Bei stark geschädigten Böden ist es ratsam, eine Gründüngung mindestens ein Jahr auf der Fläche stehen zu lassen.

Beispiele für Gründüngungsmischungen zur Aus­saat im Herbst

  • Nicht winterharte (abfrierende) Gründüngungs­mischung: Phacelia, Ölrettich und Gelbsenf kann man zur Durchwurzelung unterschiedlicher Bodentiefen kombinieren (Phacelia mittel, Gelbsenf mittel-tief, Ölrettich tief).
  • Gründüngungsmischung mit unterschiedlichen Durchwurzelungstiefen zur Bodensanierung z. B. nach Bautätigkeiten: Phacelia, Winter- oder Zottelwicke, Ölrettich, Wintera­ckerbohne (Phacelia + Winter- oder Zottelwicke mitteltief, Ölrettich + Ackerbohne tief), die Kombination aus Pfahlwurzeln (Ölrettich) und fein verzweig­tem Wurzelwerk (Phacelia, Winter- oder Zottelwicke) unter­stützt das Durchbrechen verdichteter Boden­schichten. Phacelia und Ölrettich frieren ab, Winter- oder Zottelwicke und Winterackerbohne müssen im Frühjahr umgebrochen werden.
  • Dekorative Gründüngungsmischung: Gelbsenf, Ölrettich, Inkarnatklee, Winter- oder Zottelwicke. Im Au­gust ausgesät, kommen Gelbsenf (gelbblühend) und Ölrettich (weiß-violett blühend) noch zur Blüte. Inkarnatklee und Winter- oder Zottelwicke überwin­tern und zeigen ihre roten bzw. violetten Blüten im späten Frühjahr (Ende Mai).

Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:

Webinar „Gartentipp des Tages“

Montag, 29.08.2022, 18:00 Uhr (online): Wintergemüse jetzt vorziehen

Mittwoch, 31.08.2022, 18:00 Uhr (online): Gründüngung ausbringen

Lassen Sie sich gemütlich über PC, Laptop, Tablet oder Smartphone mit kurzen und knackigen Tipps rund um den Garten versorgen. Unsere Expertinnen und Experten von „Natur im Garten“ stellen jeden Montag und Mittwoch um 18 Uhr Praxis-Beispiele zu verschiedensten Gartenthemen vor und stehen für Fragen zur Verfügung.

Sie benötigen für die Teilnahme folgende Hardware:

  • Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone
  • Breitbandinternet
  • eventuell Headset bzw. Kopfhörer
  • als Browser Google Chrome, Firefox oder Microsoft Edge

Teilnahme kostenlos

Vortrag: Herbstarbeiten im Naturgarten

Dienstag, 06.09.2022 von 18:30 bis 20:00 in 2481 Achau (MD)

Hier bekommen Sie viele Tipps wie Sie Ihren Garten fit für den Winter machen können: Vom Einwintern der Kübelpflanzen, Kompostieren und schonender Bodenbearbeitung bis hin zur Pflanzung von Baum & Strauch. Weitere Themen sind biologischer Pflanzenschutz, Lagerung von Obst und Gemüse und die Anfertigung einfacher Überwinterungsquartiere für Nützlinge.

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich

Weitere Informationen zu Vorträgen, zur Anmeldung für Seminare bzw. zu Fragen rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:

„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at, www.naturimgarten.at

Foto: © Pixabay

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