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Der Jahreswechsel steht vor der Tür. Für viele gehört zu einem gelungenen Silvester auch ein Feuerwerk. Obwohl Umweltschutz und Sicherheit im Vordergrund stehen, sieht sich die Branche nach wie vor mit Vorurteilen konfrontiert und will aufklären. Der Trend für Silvester geht heuer in Richtung Batteriefeuerwerke.

„Feuerwerk ist Tradition, Handwerk und Kunst. Ausdruck von Lebensfreude und Begleiter in vielen Bereichen“, sagt Rudolf Jost, Sprecher des Pyrotechnikhandels in der Wirtschaftskammer Österreich und betont: „Die Branche legt den Fokus immer mehr auf Nachhaltigkeit und Tierwohl. So sind die Produkte in den letzten Jahren sehr viel verträglicher für Tiere und Umwelt geworden.“ Das zeige auch die Berechnung der Emissionen – gemeinsam mit dem Umweltbundesamt.

„Laut einer aktuellen Berechnung verursachen Feuerwerke nur 0,20 Prozent des Gesamtschwebestaubes (TSP) in Österreich. TSP enthält den Feinstaub PM10 und PM2,5. Dieser ist jedoch wasserlöslich und weit weniger schädlich als Feinstaub aus anderen Quellen. Außerdem verursachen Feuerwerke lediglich 0,0002 Prozent CO2 der Gesamtemission“, verweist Jost auf die Ergebnisse der Untersuchung. Und alle Böller, die im österreichischen Handel bezogen werden können, sind auf 120 dB (8 Meter Entfernung) beschränkt, betont der Branchensprecher.

Wollen aufklären: V.l. Rudolf Jost, Sprecher des Pyrotechnikhandels in der Wirtschaftskammer Österreich, Thomas Köchl, Ausschussmitglied Chemische Gewerbe, und Helmut Szagmeister, Sprecher des NÖ Pyrotechnikhandels.

Den CO2-Fußabdruck der Branche egalisieren
Mitte November fiel der Startschuss für eine gemeinsame Aufforstungsaktion der Branche mit dem Ziel, den CO2-Fußabdruck weitgehend zu egalisieren. Die ersten 250 Bäume von insgesamt 2.500 wurden in einem durch Wind und Borkenkäfer geschädigtem Waldstück im Waldviertel gepflanzt. „So wird in Zukunft der Ausstoß von ca. 30 Tonnen CO2 ausgeglichen werden können“, geht Jost ins Detail.

Strenge Zulassungsverfahren und Kontrollen
„Für den europäischen Markt dürfen nur pyrotechnische Artikel mit CE-Kennzeichnung in den Handel gebracht werden. Österreich hat sehr hohe Sicherheitskriterien bei pyrotechnischen Artikeln. Leider gelangen immer wieder knallerzeugende Artikel über ausländische Onlineshops oder Märkte in das österreichische Bundesgebiet“, erklärt Helmut Szagmeister, Branchensprecher des NÖ Pyrotechnikhandels. Bei den Artikeln handle es sich vorwiegend um Gegenstände, die in Österreich nur mit Fachkenntnis und Bewilligung zu erwerben sind, oder Knallartikel mit Blitzknallsatz, der in Österreich verboten ist. „Wer sichergehen will, kauft bei den heimischen Pyrotechnikhändlern“, betont Szagmeister.

Bestandteile umweltfreundlich und biologisch abbaubar
„Feuerwerkskörper enthalten keine giftigen Schwermetalle wie Arsen, Blei oder Quecksilber. Im professionellen Feuerwerksbereich werden 99 Prozent der Feuerwerksbomben aus Karton-Halbschalen beziehungsweise Graupappe gefertigt, dies wird auch im Bereich Konsumentenfeuerwerk bei Batterien, Bodenfeuerwerk und Jugendartikel umgesetzt“, klärt Thomas Köchl, Experte und Ausschussmitglied in der NÖ Innung Chemische Gewerbe, auf. „Die Feuerwerksbatterien bestehen aus Karton, die Böden der Batterien sind mit Sand oder ungebrannter Tonerde gefüllt. Römische Lichter bestehen ebenso aus Karton. Beim Verbundfeuerwerk wird eine Schutzabdeckung aus Papier oder biologisch abbaubarem Zellophan verwendet.“ Beim Konsumenten-Feuerwerk sei es ähnlich.

Trends für den Jahreswechsel
„Kunden kaufen immer weniger Raketen, der Trend geht hin zu Verbundfeuerwerksbatterien und Batteriefeuerwerken mit einer Einmal-Zündung und einem choreographierten Ablauf“, erklären die Experten. Ebenso werden Bodenfeuerwerke wie Fontänen und Vulkane verstärkt nachgefragt. „Für ein strahlendes und positives Silvester empfehle ich ein Verbundfeuerwerk. Das macht keine Arbeit, ist voll choreographiert, hat eine längere Brenndauer und ist auch für den Anwender aus sicherer Entfernung zu genießen“, gibt Köchl eine Empfehlung ab.

Sicherheit steht an erster Stelle
Ein dringender Appell der Branche besteht auch in der Einhaltung der Altersgrenzen beim Abfeuern von Pyrotechnikartikeln. So gilt etwa für das „Jugendfeuerwerk“ der Klasse F1 ein Mindestalter von zwölf Jahren, andere Feuerwerke der Klasse F2, wie etwa Raketen oder Batteriefeuerwerke, erfordern ein Mindestalter von 16 Jahren. Informationen stellt der österreichische Pyrotechnikhandel unter https://www.wko.at/branchen/handel/baustoff-eisen-holz/fachinformationen-pyrotechnikhandel.html zur Verfügung.

„Abgeschossene Feuerwerkskörper sind zwecks Unterstützung der Gemeinden und Entlastung der Umwelt unbedingt im Restmüll zu entsorgen“, so ein weiterer Appell der Branchensprecher an die Verbraucher. „Werden diese und alle anderen Regeln eingehalten, steht einem bunten und fröhlichen Jahreswechsel nichts im Wege“, so die Experten.

Mythen und Vorurteile rund um Feuerwerke

  • Vorurteil: Feuerwerke erreichen in einem Umkreis von 15 Metern einen Schallpegel von bis zu 190 dB. Wahrheit: Alle Böller und Feuerwerksartikel sind auf 120 dB. beschränkt.
  • Vorurteil: Feuerwerkskörper enthalten Arsen, Blei, Quecksilber und ähnliche Stoffe. Wahrheit: Natürlich nicht! Das ist schon sehr lange verboten und wird in der EU bei der Einfuhr streng kontrolliert.

Folder: Alle Informationen rund um den Kauf von Feuerwerkskörpern:

https://www.wko.at/branchen/handel/baustoff-eisen-holz/kauf-und-gebrauch-von-feuerwerkskoerpern.pdf

Informationen auch unter www.chemisches-gewerbe.or.at , wko.at/noe/baustoff-eisen-hartwaren-holz und wko.at/noe/freizeit

Foto: © Tanja Wagner

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