Der Weltwassertag am 22. März soll alljährlich darauf aufmerksam machen, wie wertvoll Wasser als lebensnotwenigste aller Ressourcen ist. Global gesehen ist trinkbares Wasser ein rares Gut. Das Motto des Weltwassertags 2022 „Grundwasser – der unsichtbare Schatz“ zeigt insbesondere für Österreich auf, mit welchem Reichtum wir im Hinblick auf Wasser gesegnet sind. Gerade deshalb ist ein nachhaltiger Umgang essenziell, denn mit dem Klimawandel einhergehend geringere Niederschlagsmengen und höhere Temperaturen gehen unseren Wasserressourcen zunehmend an die Substanz. In Österreich werden derzeit täglich sieben Liter pro Einwohner allein für die Gartenbewässerung verbraucht. Durch smartes Wassermanagement und klimafittes, nachhaltiges Gärtnern nach den „Natur im Garten“ Kernkriterien – ohne chemisch-synthetische Düngemittel, Pestizide und ohne Torf – können wir die wertvollste unserer Ressourcen langfristig schützen und bewahren.
„Rund ein Drittel weniger Niederschlag und überdurchschnittlich hohe Temperaturwerte (plus 3.7 °C) für Niederösterreich im Februar 2022 (verglichen mit dem Mittel 1991-2020; Aufzeichnungen ZAMG) machen sehr deutlich, wie wichtig smartes Wassermanagement im Garten ist. Schöpfen Sie die Möglichkeiten zum Wassersparen noch vor Beginn der heißen, trockenen Jahreszeit aus. Machen Sie Ihren Garten klimafit, damit er auch bei geringen Niederschlägen gut wachsen und gedeihen kann“, so DI Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Tipps zum Wassersparen im Garten
- Grundsätzlich gilt, dass standortgerechte und heimische Pflanzen im Garten teilweise ohne oder mit nur mäßiger Bewässerung gut zurechtkommen, denn sie haben sich über zahlreiche Generationen an die entsprechenden Klima- und Bodenverhältnisse angepasst. Viele Zierpflanzen in Stauden- oder Blumenbeeten und auch Kulturpflanzen sind hingegen auf eine regelmäßige, bei Trockenheit intensive Wasserversorgung angewiesen. Bei frisch gesetzten Pflanzen und Keimlingen sowie während der Zeit der Blüten- und Fruchtbildung ist der Wasserbedarf im Allgemeinen am höchsten. Ebenso spielt die Blattbeschaffenheit und -größe für Pflanzen in puncto Wasserhaushalt eine wesentliche Rolle, denn über große oder auch weiche Pflanzenorgane verdunstet Wasser besonders rasch.
- Pflanzen, pflanzen, pflanzen: Jede Pflanze im Garten, die willkommene Verdunstungskühle und Schatten spendet, ist wertvoll. Bäume, begrünte Dächer und Fassadenbegrünungen sorgen für Schatten und können die Luft in diesen Bereichen kühlen.
- Selteneres, dafür aber durchdringendes und kräftiges Gießen direkt zum Wurzelbereich bringt das Wasser genau dahin, wo es die Pflanzen brauchen, denn es regt das Tiefenwachstum des Wurzelsystems an, wodurch die Pflanzen weniger trockenheitsanfällig sind. Mit Maß und Ziel Gießen ist stets die Devise. Kräuterrasen oder Blumenwiese haben einen deutlich niedrigeren Wasser- und Pflegebedarf als herkömmliche Rasenflächen.
- Eine hohe Bodenqualität fördert die Speichermöglichkeit der Erde. Durch einen hohen Humusanteil, z.B. durch das Einbringen von Kompost, wirkt der Boden wie ein Schwamm. Besonders empfehlenswert sind auch das regelmäßige Hacken und Mulchen des Bodens. Einmal Hacken spart zweimal Gießen, besagt eine alte Gärtnerregel, denn ein feinkrümeliger, lockerer Boden verdunstet wesentlich weniger Wasser.
- Auf Balkon und Terrasse verringern unter anderem größere Töpfe und eine Anstau- und oder Tröpfchenbewässerung den Gießstress an warmen Tagen. Regenschatten durch Bäume, Gebäude, Zäune, Mauern oder Hecken auf windabgewandten Stellen sollten beachtet werden.
- Um Wasser im Garten zu halten, ist Versickerung auf Wegen und Plätzen sehr wichtig. Gegenüber geschlossener asphaltierter bzw. betonierter Flächen, die das kostbare Nass rasch aus dem Garten abtransportieren, sind Wege oder Terrassen mit begrünten Fugen oder Kiesflächen deshalb von Vorteil.
- Verlängerte Vegetationsperioden wirken sich zumindest im Gemüsegarten positiv aus. Wichtig sind frühe Ansaaten, um die Winterfeuchte von Böden zu nutzen sowie bedeckte Böden durch Zwischensaaten und Mulch.
- Weil Hitze und Trockenphasen den Bedarf an Bewässerung erhöhen, sollte Regenwasser gespeichert werden. Damit der Vorrat länger reicht, helfen Regenfässer und Zisternen, die bei Bedarf auch aneinandergekoppelt werden können.
- Durchdachte Bewässerungskonzepte bei Gartenneuanlagen und bei Wasser– oder Zeitmangel sind von Vorteil, wie Bewässerungen über zwischengeschaltete Regenwasserzisternen und ein Wasserhahn nahe der Beete. Der Markt bietet unterschiedlichste ressourcenschonende Bewässerungssysteme – von Tröpfchenbewässerungen zur gezielten Einzelpflanzenversorgung bis hin zu computergesteuerten Regnern. Gezielte Wasserabgaben zu den Wurzeln mit Steuerung über Feuchtigkeitsfühler sparen Wasser ein.
Vortragstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:
Gärten klimafit machen
- Freitag, 25.03.2022 von 18:00 bis 19:30 2443 Deutsch Brodersdorf (BN)
- Donnerstag, 31.03.2022 von 18:30 bis 20:00 2301 Groß-Enzersdorf (GF)
- Dienstag, 05.04.2022 von 19:30 bis 20:30 3331 Kematen an der Ybbs (AM)
- Dienstag, 05.04.2022 von 19:30 bis 21:00 3970 Unserfrau-Altweitra (GD)
- Freitag, 08.04.2022 von 19:00 bis 20:30 2151 Asparn an der Zaya (MI)
Extreme Trockenheit, langanhaltende Hitze, heftige Starkregen: Unser Klima ändert sich und solche Wetterextreme fordern ein Umdenken in der Gestaltung unserer Gärten. Im Vortrag berichten wir über einfache und intelligente Wege zur Anpassung unserer Gärten, an den Klimawandel. Besonders wichtig sind Bepflanzungen für mehr Verdunstung, Zurückhaltung von Wasser im Garten sowie Schließung und Nutzung von Kreisläufen. Außerdem erfahren Sie Wissenswertes über das Mikroklima im Garten und wie Sie es positiv beeinflussen können.
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Weitere Informationen zu Vorträgen, zur Anmeldung für Seminare bzw. rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:
„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at, www.naturimgarten.at.
Fotos: © „Natur im Garten“ / Brocks bzw. Pixaba