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Fehlende Richtlinien lassen keine Beantragung und somit auch keine Auszahlung der angekündigten Unterstützungen zu und verschärfen dadurch die Situation für viele Betriebe. Rasche Umsetzung wird gefordert.

Die Ankündigung der Bundesregierung, kurz vor Weihnachten 2022 weitere Energiehilfen bereitzustellen, brachte für viele Unternehmen Planungssicherheit und wurde daher von der Wirtschaftskammer NÖ begrüßt. „Bis jetzt gibt es allerdings weder eine Richtlinie für die Verlängerung des Energiekostenzuschuss 1, noch eine für den Energiekostenzuschuss 2 oder für das Pauschalförderungs-Modell. Das bedeutet, betroffene Betriebe können nicht um die versprochenen Energiehilfen für die Zeit ab Oktober 2022 ansuchen und bekommen so nicht die dringend benötigte Unterstützung ausbezahlt“, erklärt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Unklar sei, warum die notwendigen Richtlinien noch nicht finalisiert worden sind und ob es noch Wochen oder Monate bis dahin dauert. „Jeder Tag Verzögerung bringt immer mehr Unternehmen in eine prekäre Situation. Es geht mittlerweile um das Überleben vieler kleiner und mittlerer Betriebe in Niederösterreich und damit auch um Arbeitsplätze“, bringt es Ecker auf den Punkt.

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker

Rasches Handeln dringend notwendig
„Ein kleiner Lebensmittelhändler mit 180 m² Verkaufsfläche hatte 2021 Stromkosten von rund 8.000 Euro. In diesem Jahr muss er voraussichtlich 44.400 Euro für Strom bezahlen, das sind Mehrkosten von 36.400 Euro. Dazu kommen noch Zusatzkosten aufgrund gestiegener Personalkosten und der allgemeinen Inflation. Mehrkosten, die nicht an seine Kundinnen und Kunden weitergeben können, stellen für viele Betriebe unüberwindbare Hürden dar“, beschreibt Ecker das Problem und fordert: „Sämtliche angekündigte Energiehilfen müssen umgehend bei unseren Betrieben ankommen.“ Denkbar sei demnach ein Vorschuss, der mit nachfolgenden Auszahlungen gegengerechnet werden könnte. Alternativ wäre auch, eine Beantragung der Energiehilfen pro Quartal zu diskutieren. „Es gibt Möglichkeiten, dass unseren Betrieben rasch und unbürokratisch geholfen wird. Diese müssen genützt werden, bevor es für viele Unternehmen zu spät ist“, stellt der WKNÖ-Präsident fest.

Foto: © Philipp Monihart

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